Angehende Butler lernen auf der Burg Clam ihr künftiges Handwerk
KLAM. Wiener Ausbildungsinstitut verlegt Praxisausbildung in das Anwesen im Bezirk Perg.
Wer denkt, die Profession des Butlers sei längst ausgestorben und werde nur noch für Filme wiederbelebt, unterliegt einem Irrtum. Luxushotels, Adels- und Industriellenfamilien in aller Welt, aber auch Kreuzfahrtschiffe sind regelmäßig auf der Suche nach gut ausgebildeten Butlern. "Die Nachfrage ist international sehr hoch. Die Gehälter liegen bei einem Anfangs-Jahresgehalt eines Juniorbutlers in Mitteleuropa bei etwa 50.000 Euro und reichen für Headbutler in den USA bis zu 300.000 Euro", sagt Claudia Schlegel, die in Wien an der prestigeträchtigen Adresse Tuchlauben im ersten Bezirk das "Butler Bureau" leitet und hier nicht nur Butler vermittelt, sondern – gegen einen Kursbeitrag von 12.000 Euro – auch ausbildet.
Ab 14. April wird Schlegel Butler-Lehrgänge auf der Burg Clam abhalten. Dabei werden die Teilnehmer sowohl von einem erfahrenen Butler als auch von Burgherr Carl Philip Clam persönlich unterrichtet. Sechs Wochen lang stehen Haushaltsorganisation, Wäsche- und Garderobenpflege, Reinigung von hochwertigem Inventar, Auftreten und Etikette, Service, Gästeempfang und -bewirtung, Personalführung und vieles mehr auf dem Unterrichtsprogramm.
Die Zusammenarbeit mit der Butlerschule "passt wie die Faust aufs Auge", sagt Burgherr Carl Philip Clam. Claudia Schlegel hatte "kein Haus, das zu den Ansprüchen passt". Nun profitiere ihr Unternehmen vom Input des Burgherrn, und "wir haben dann fünf bis sechs Butler im Haus, die als Praktikanten arbeiten", so Clam. Auch der Termin von April bis Mai sei gut gewählt. Während des Lehrgangs ist eine Familienfeier angesetzt, bei der auch Gäste aus Amerika erwartet werden: "Da können die Schüler gleich üben."
Carl Philip Clam möchte den angehenden Butlern aus erster Hand näher bringen, "wie man bei einer Festtafel in einem historischen Haus richtig serviert und den einen oder anderen Fauxpas vermeidet". Das sei viel spannender, als sich diese Finessen aus Büchern oder via Internet anzueignen. Auch Wissen über Pferde und Hunde, oder wie man mit historischem Mobiliar umgeht, will Clam vermitteln. Diese Praxisnähe passt perfekt in das Ausbildungskonzept von Claudia Schlegel: "Die Teilnehmer wohnen auf dem Anwesen und lernen so den Alltag eines Butlers kennen." Die Kooperation sei langfristig angelegt.
Bis zum Clam-Konzertsommer werden die ausgebildeten Butler die Burg zwar schon wieder verlassen haben. Doch auch da hätte man in der Vergangenheit die eine oder andere kundige Betreuung durchaus gut gebrauchen können, verrät Clam: "Rod Stewart hätte zwei Garderobenspezialisten benötigt. In Zukunft kann ich da an Praktikanten aus der Butlerschule denken." Beim Auftritt im vergangenen Juli hatten noch eine Schneiderin und ihre Schwägerin diese Aufgaben übernommen.
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