"Einzigartiges" Konzept soll die Mittelschule in Puchenau retten
PUCHENAU. Rund 60 Personen sind Dienstagabend zur Präsentation des neuen Konzeptes für die MS Puchenau zusammengekommen – Bürgermeister, Vertreter der Gemeinderatsfraktionen, der Bildungsdirektion und natürlich Eltern und Lehrer. Wie berichtet, kämpft die Mittelschule mit geringen Anmeldezahlen, weil viele Eltern ihre Kinder in Linzer Gymnasien schicken. Lediglich elf Schüler sind für die erste Klasse im Herbst eingeschrieben, davon die meisten aus Linz. Eine Schulschließung steht zumindest im Raum.
Das wollen Eltern und Lehrer mit einem neuen Konzept verhindern, das viele überzeugt haben dürfte. Geplant ist eine Kooperation mit der Musikschule Puchenau, die im gleichen Gebäude unter anderem eine MTA-Ausbildung anbietet. In dieser "Musical Theatre Academy" lernen Kinder mit Tanz, Gesang und Schauspiel alle Sparten der Musical-Ausbildung. Sie beginnt schon im Volksschulalter, ist später aber zeitlich mit dem Besuch eines Gymnasiums nur schwer vereinbar. Hier setzt das neue Konzept an.
Die MS Puchenau bekommt eine eigene MTA-Klasse, die Ausbildung der Musikschule wird also in den Unterricht der Ganztagsschule integriert. "Die Kinder sind um 16 Uhr zu Hause und haben bis zur Hausaufgabe alles erledigt", sagt die Direktorin der Mittelschule, Jutta Rabeder. Die MTA-Ausbildung schließt zudem mit einem Zertifikat ab, das laut Rabeder auch an weiterführenden Schulen mit Musikschwerpunkt gern gesehen ist. "Im Grunde ist die Kooperation aufgelegt", sagt Susanne Kerbl, Direktorin der Landesmusikschule Puchenau.
Die MTA-Klasse ist aber nicht die einzige Neuerung. Um die Kinder optimal auf die Zeit nach der Mittelschule vorzubereiten, werden die Klassen künftig ab der dritten Schulstufe geteilt – in eine Gruppe, die aufs Gymnasium gehen will, und eine zweite, die eine Berufsausbildung anstrebt. Inhaltlich wird es noch einen sozialen Schwerpunkt geben. Jede Klasse definiert zwei Projekte, mit denen Schüler sozial tätig werden.
Von einem guten Konzept spricht der Puchenauer Bürgermeister Friedrich Geyrhofer (VP), von einer einzigartigen Idee SPÖ-Vorsitzende Beverley Allen-Stingeder. Positiv äußern sich auch der grüne Fraktionsobmann Florian Tischler und Neos-Gemeinderat Georg Weichhart. Die Bildungsdirektion würdigt das Engagement und will das Konzept eingehend prüfen. Für die Schule geht es nun darum, auch Eltern für das neue Konzept zu begeistern. Bis März nächsten Jahres braucht es genügend Anmeldungen für die neuen Klassen. Diesen Herbst jedoch könnte die Schule wegen der lediglich elf Anmeldungen erstmals ohne erste Klasse ins neue Schuljahr gehen. Die Entscheidung, ob schulstufenübergreifender Unterricht möglich ist, trifft die Bildungsdirektion. Eines ist seit gestern aber klar: Eine Schließung der Schule ist vorerst vom Tisch.
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