Flussbetträumung und Erosionsschutz entlang der Aist beugen Hochwasserschäden vor
SCHWERTBERG. Die Folgen des September-Hochwassers werden Schwertberg noch lange beschäftigen
Etwa 40.000 Kubikmeter Sand und Geröll hat das Hochwasser vom vergangenen September entlang der Aist in der Marktgemeinde Schwertberg abgelagert. Zu diesem Ergebnis kam eine vom Gewässerbezirk Linz beauftragte Laserscan-Messung, die per Hubschrauber durchgeführt wurde. Diese Menge entspricht einem Würfel von 34 Metern Seitenlänge, oder etwa 4000 LKW-Fahrten.
Weil dieses Geschiebematerial den Flussquerschnitt und das Fassungsvermögen für künftige Hochwasser-Ereignisse verringert, rollen nun die Bagger an. Auf der Basis eines umfangreichen Projektgutachtens erhielt die Gemeinde Schwertberg nun einen positiven Wasserrechtsbescheid, der die Interessen des Fischereiverbandes, des Naturschutzes, der Umweltbehörde sowie aller Leitungsträger und des Gewässerbezirkes berücksichtigt. Damit liegen die rechtlichen Voraussetzungen für die Flussbetträumung vor. Am vergangenen Mittwoch wurde bei der Flutmulde mit den Baggerungen begonnen.
Start der Baggerungen
In den kommenden Wochen erstrecken sich die Arbeiten vom Dachsberg-Steg bis zur Fries-Wehr. Im Frühjahr sollen der Radweg und der Engelparkplatz nördlich der Eisenbahnbrücke wiederhergestellt sein. Für den Aistabschnitt zwischen dem Park und der Freizeitwiese wurde das Ziviltechnikbüro "Wasser&Land" mit weiteren Messungen beauftragt. Bereits im Dezember wurden 700 LKW-Ladungen aus der Flutmulde in Furth und dem neu errichteten Sedimentfänger im Josefstal entfernt.
Eine große Herausforderung ist die Lagerung des Materials. Weil eine Deponierung mit hohen (Fahrt)Kosten verbunden ist, wird versucht, den Sand auf Äckern und Wiesen in der Region aufzubringen. Zahlreiche Landwirte und Privatpersonen nutzten bereits des Angebot einer kostenlosen Sandlieferung. Weitere Interessierte aus einem Umkreis von 15 Fahrminuten rund um Schwertberg können sich unter der Telefonnummer 0732 7720 14060 beim Gewässerbezirk für eine Lieferung anmelden.
Maßnahmen für Erosionsschutz
Einen wesentlichen Fortschritt erzielte die Gemeinde mittlerweile auch beim Erosionsschutz entlang der Aist. Im Dezember beschloss der Gemeinderat ein Grundsatzübereinkommen mit zwei Landwirten: Darin wurde die Umwandlung von drei Hektar Ackerland zwischen der Hödlmayr-Wehr und der Mündung des Aisthofen-Bachs in Dauergrünland und naturbelassenen Auwald vereinbart. Diese Flächen sollen künftigen Humusverlusten vorbeugen und zudem der Bevölkerung als Naherholungsfläche zur Verfügung stehen.
Bis zur Gewitter- und Unwettersaison im Sommer will man die Räumung der Aist weitgehend abgeschlossen haben, um den Hochwasserschutz in vollem Umfang zu gewährleisten. Langfristiges Ziel ist es, das Geschiebeproblem nachhaltig zu lösen: Zwei Renaturierungsprojekte an der Aist sollen helfen, die Anlandungen auf Dauer zu verringern.