Steigende Verkehrszahlen auf der S10: Rufe nach Bahn-Ausbau werden lauter
FREISTADT. Verkehrsaufkommen stieg seit 2021 um 15 Prozent. Studien prophezeien weitere Zunahme
Groß war im Jänner die Enttäuschung im Mühlviertel nach der Präsentation des langfristigen Bahnnetz-Ausbaus in Österreich: Die von Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) und ÖBB-Chef Andreas Matthä vorgestellte Ausbaustrategie bis 2040 spart nämlich die Summerauerbahn aus. Während die Ministerin eine ausstehende Abstimmung mit der tschechischen Bahn als Grund für die Verzögerung anführte, nannte Matthä wenige Wochen später bei der Bilanzpräsentation der ÖBB ein zu geringes Fahrgastpotenzial in der gesamtwirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Analyse als Grund für die zurückgestellte Investition.
Ein Argument, das man hierzulande nicht gelten lässt. "Angesichts der Dynamik in der Verkehrsentwicklung auf der S10 darf dieses Projekt nicht auf die lange Bank geschoben werden", verweist Florian Hiegelsberger, Landesgeschäftsführer der Volkspartei in Oberösterreich, auf aktuelle Zahlen des Autobahnbetreibers Asfinag. Demnach ist das tägliche Verkehrsaufkommen an der Zählstelle Götschka in den vergangenen drei Jahren um 15 Prozent gestiegen: Waren im März 2021 an dieser Stelle im Schnitt täglich 20.305 Fahrzeuge unterwegs, so zeigte die Messung heuer im März bereits 23.355 Fahrzeuge an. Angesichts des im kommenden Jahrzehnt zu erwartenden Lückenschlusses der S10 mit der tschechischen Autobahn D3 ist es laut Hiegelsberger hoch an der Zeit, den zweigleisigen Ausbau der Bahn als Alternative zur Straße voranzutreiben.
Laut einer Analyse der Wirtschaftsuniversität Wien ist davon auszugehen, dass der Güterverkehr in und durch Österreich bis 2040 um 45 Prozent ansteigen wird. Dabei bildet die Verbindung von Oberösterreich nach Tschechien keine Ausnahme. Denn in den vergangenen zehn Jahren sind Oberösterreichs Exporte nach Tschechien um 75 Prozent gestiegen. Die Importe nach Oberösterreich stiegen ebenfalls um mehr als das Doppelte.
Zielnetz-Konferenz am Freitag
Der nunmehrige Vorstoß aus Oberösterreich erfolgt auch im Hinblick auf eine übermorgen, Freitag, an der TU Wien stattfindende Fachkonferenz zum "ÖBB Zielnetz 2040". Dabei werden die Inhalte der Ausbau-Strategie präsentiert und diskutiert. Noch ein Aspekt ist es, der in Oberösterreich die Alarmglocken läuten lässt: In den vergangenen Monaten wurde vermehrt eine Stärkung der Achse Berlin-Prag-Brünn-Wien andiskutiert. Hiegelsberger: "Wird das umgesetzt, steht die Summerauerbahn endgültig auf dem internationalen Abstellgleis."
Wieder mal ein Fall von "Wer Straßen säht, wird Verkehr ernten."
Nur in Bahnausbau (der gleichzeitig mit der S10 versprochen und gebrochen wurde), hat man keine Expansionspläne.
hätte ja schon längst gebaut sein sollen nach den leeren Versprechungen der ÖVP
Wenn der Lückenschluss der S10 mit der tschechischen Autobahn kommt, steht in Linz auf der A7 ohnehin alles. Und zwar vom Verkehr, der von Tschechien kommend, auf die A1 will. Spätestens beim Niedernharter und Bindermichl-Tunnel gibts den Super-Stau hinaus bis zur A1.
Die OÖVP hatte ihre Chance, in dieser Frage glaubwürdig zu sein. Hat sie jahrzehntelang nicht genutzt. Im Gegenteil. Fragen Sie den Herrn Alt-LH, warum ihn die Bahn - außer in Wahlkämpfen natürlich - nicht interessiert hat, Herr Hiegelsberger.
Sie haben sowas von Recht !