Nach Felssturz auf der B145: "Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit"
EBENSEE. Felsbrocken traf in Ebensee Auto und verletzte Kind – nun sind Steinschlagnetze geplant.
Auf dem Weg der Besserung ist jenes elfjährige Mädchen, das am Sonntag bei einem Steinschlag in Ebensee schwer verletzt wurde. "Das Mädchen liegt auf der Normalstation und wird noch einige Tage bei uns bleiben", heißt es aus dem Kinderspital des Uni-Klinikums in Salzburg, wo das Kind behandelt wird. Lebensgefahr bestehe nicht.
Temperatur als Auslöser
Wie berichtet, löste sich in der Ortschaft Kösslbach 60 Meter oberhalb der B145 ein vier bis fünf Kubikmeter großer Steinblock vom Felsen und stürzte auf die Straße. Ein Steinblock traf das Auto, in dem das Mädchen mit seinen Eltern saß, auf dem Dach. Die Eltern blieben unverletzt, das Auto wurde schwer beschädigt.
Auslöser für das Unglück dürfte der Temperaturwechsel zwischen Frost und Tauwetter gewesen sein, sagt Johannes Weichselbaumer, Mitarbeiter der Landesgeologie. Er untersuchte am Sonntag die Unfallstelle. "Genau jetzt ist die Jahreszeit, in der solche Felsstürze am häufigsten passieren." Aufgrund der tektonischen Gegebenheiten gehöre das Trauntal zu den besonders gefährdeten Regionen: "Die Talflanken sind sehr steil, das Gestein ist spröde, es gibt viele Ritzen, in das Wasser gut eindringen kann." Wenn dort das Wasser gefriere, dehne es sich aus: "Beim Auftauen kann es sein, dass der Gesteinsverband schwächer wird und sich Steine lösen", erklärt der Experte.
Doch warum wurde die Stelle nicht schon früher geschützt – bevor es zu dem Unfall kam? "So etwas kann in diesem Bereich überall passieren. Eine Prognose ist schwierig, weil man ja nicht in das Gestein hineinschauen kann." Außerdem seien die Straßenmeistereien regelmäßig unterwegs, um gelöstes Material wegzuräumen. Bereits Anfang des Monats hatte ein Felssturz die B145 nahe Traunkirchen lahmgelegt. Dieser habe aber, außer der örtlichen Nähe, nichts mit dem Unglück vom Sonntag gemeinsam, sagt Weichselbaumer: "Er wurde von einem umstürzenden Baum ausgelöst."
Nach dem schweren Unfall sind nun entlang der B145 Sicherheitsmaßnahmen geplant, sagt Markus Siller, Bürgermeister von Ebensee: "Die Straßenmeisterei wird mittelfristig auf einer Länge von 100 bis 200 Metern Steinschlagnetze anbringen." Doch auch diese Maßnahme könne keine absolute Sicherheit vor Felsstürzen garantieren: "Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht."
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Bitte liebe ÖVP- und FPÖ-Landespolitiker: Besucht das Salzkammergut recht oft und benutzt diese Straße. Je früher einer von euch bei einem Felssturz erschlagen wird, desto früher bekommen die geplagten Einwohner sichere Verkehrswege spendiert.
Hier könnten sich diese Leute einmal nützlich machen.
Danke, im Artikel wurde vom Fachmann erklärt, wieso Menschen hier bei widmungsgemäßer Straßenbenutzung um diese Jahreszeit sterben können, Radfahrer und Fußgänger natürlich zuerst. Jetzt wissen wir alles, um diese potentielle Todesstrecke ohne angedachte Einhausung weiter benutzen zu können. "Jeder ist seines Glückes Schmied" scheint die Devise der Landespolitik zu sein.
Die Stellungnahme der bedauernswerten deutschen Touristen hätte mich interessiert, und der Werbungseffekt für die Tourismusregion.
Geologen Ausreden und Beschwichtigungsgeschwurbel
Sicherheit kostet halt ! Das Geld dafür wurde einfach nicht ausgegeben ! Wird , wie früher , regelmässig abgelautet gibt es auch keine Spalten in die Wasser eindringen kann.
Am Trauseeostufer sind mehre deutlich gefährlichere Stellen mit regelämässigen Abbrüchen und keiner schert sich darum, obwohl dauernd Boote darunter durchfahren.
Ein bischen postfaktisch mit dem Hubschrauber herumfliegen ist halt zuwenig.
Und wenn Lawinen abgehen, hat auch der Geologe schuld.
Und bei Hochwasser natürlich der Flussbesitzer.
Vollkasko-Leute gehören besachwaltert ...
Wenn eine Straße für den öffentlichen Verkehr zugelassen ist, muss sie (und ihr möglicher Einwirkungsbereich) so gestaltet sein, dass bei ordnungsgemäßer Benutzung keine vorhersehbare Gefahr droht (Alternativen: Einhausung, Untertunnelung, vielleicht Steinschlagnetzen, Lawinenverbauungen).
Klettersteige begehen auf eigene Gefahr.
Jede Erosionszone, ob Wasser, Fels, Schnee etc. muss nicht genutzt werden.
Wenn die Wirtschaft u. die Einwohner aber genau in dieser Zone siedeln, dann darf man wohl ein Mindestmass an Hausverstand erwarten dürfen.
Wie man aber im dicht besiedelten AT sieht, spielt die permanente Erosion aber nicht die geringste Rolle, wenns um Bodennutzung geht.
Oder muss man jedem Urlauber eine Armee an Schutzengeln mitschicken, wenn sie ausser Haus gehen?
Da müsste man ja auch den Traunstein o. Dachstein sperren ...
Soweit ich weis sind dort Warnschilder die vom See aus zu sehen sind. Wenn dann einer dort mit dem Boot fährt und es trifft ihn ein Stein dann hat er halt Pech gehabt. Dies Vollkaskomentalität ist sowas von scheinheilig.
am Traunsee Ufer....hallo, im Artikel geht's um Straßen und da fahren bekanntlich keine Boote.
Die Menschen der Region sind für die ÖVP- und FPÖ-Landespolitik doch nur ...
Einer der größten Skandale ist die Verkehrssituation in der Gemeinde Altmünster bis zur Grenze Traunkirchen.
Liebe Lokalredaktion, vielleicht könnten Sie mal nachschauen, ob der Ort nicht eher Kößlbach geschrieben wird?