Nächste Sturmfront zog über Oberösterreich: 2500 Feuerwehrleute im Einsatz
OBERÖSTERREICH. Die zweite Nacht in Folge brachte das Sturmtief „Zoltan“ zahlreiche Einsätze für die oberösterreichischen Feuerwehren.
- Mehr als 470 Einsätze mussten 5000 Kameradinnen und Kameraden von 323 Feuerwehren in den vergangenen zwölf Stunden abarbeiten.
- Die Sturmeinsätze verteilten sich über das gesamte Bundesland, eine Häufung der Schäden gab es im Alpenvorland und im nördlichen Mühlviertel.
- Kurzzeitig waren oberösterreichweit 14.000 Haushalte ohne Strom.
Nach einer einsatzreichen Nacht auf Freitag, in der schon 230 Feuerwehren gefordert waren, war in der Nacht auf Samstag erneut eine Sturmfront über Oberösterreich gezogen. Schon in den Abendstunden waren die ersten Auswirkungen erkennbar. "Anders als in der Nacht zuvor blieben die Notrufe bis Mitternacht jedoch auf niedrigem Niveau", meldet das Landesfeuerwehr-Kommando. 93 Einsätze mussten Freitagabends von 84 Feuerwehren abgearbeitet wurden.
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- Sturmfront über Oberösterreich forderte Feuerwehren im gesamten Bundesland
Blockierte Straßen, überflutete Keller
Nach Mitternacht bewegten sich die Windspitzen dann in Richtung der prognostizierten 80 bis 100 km/h und die Einsatzzahlen stiegen. In Summe waren zu dieser Zeit ständig rund 70 Feuerwehren in allen Bezirken im Einsatz. Zahlreiche Bäume stürzten um, Straßen waren blockiert und Dächer wurden abgedeckt. Durch die starken Regenfälle mussten die Einsatzkräfte auch einige Keller auspumpen. Die Pegelstände der Flüsse sorgten jedoch bisher für keine größeren Schwierigkeiten.
Bildergalerie: Tief "Zoltan": Sturmschäden in ganz Oberösterreich
Galerie ansehen200 Einsätze
Insgesamt waren in der Nacht 2500 Helfer von 180 Feuerwehren gefordert, um 200 Einsätze abzuarbeiten. Das Beseitigen der Sturmschäden wird die Feuerwehren auch noch im Laufe des heutigen Tages beschäftigen. Stand sieben Uhr früh standen immer noch 55 Feuerwehren im ganzen Land im Einsatz.
Feuerwehren im Dauereinsatz vor Weihnachten: "Einsatzkräfte bleiben in Alarmbereitschaft"
Auch am Tag nach der Sturmnacht haben die Einsatzkräfte der Feuerwehr noch alle Hände voll zu tun. "Wir haben unser Team in der Landeswarnzentrale vervierfacht", sagt Clemens Arzt vom Landes-Feuerwehrverband Oberösterreich, der als Offizier vom Dienst im Einsatz ist.
Feuerwehrmänner verletzt
Zusätzlich wurde in Schildorn (Bezirk Ried im Innkreis) Alarmstufe 2 ausgerufen, nachdem in der Nacht in einem Bauernhaus Feuer ausgebrochen war. Dabei wurde ein Feuerwehrmann von einem Holzbalken am Kopf getroffen und verletzt. >> Zum Bericht
Ebenfalls verletzt wurde ein Feuerwehrmann in Schöneben (Bezirk Freistadt), als er Samstagfrüh mit einem Feuerwehrkollegen einen Baumwipfel von der Straße räumen wollte. Ein vorbeifahrender Lenker dürfte die beiden Männer übersehen haben. Der 30-Jährige wurde von dem Auto erfasst und schwer verletzt >> Mehr lesen Sie hier.
Tausende Haushalte ohne Strom
Immer wieder sorgte das Tief "Zoltan" am Abend und in der Nacht zu Unterbrechungen in der Stromversorgung. Kurzzeitig waren oberösterreichweit 14.000 Haushalte ohne Strom, meldete die Netz OÖ. Auch im Laufe des Samstags rechne man weiter mit Störungen. >> Wie viele Haushalte aktuell betroffen sind
Weiterhin stürmisch
Heute ist weiterhin mit Sturm und teils intensivem Regen zu rechnen. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt vor allem im Südosten und im Mühlviertel. Die Unwetterwarnung ist zumindest bis Sonntag, 0 Uhr, aufrecht. Im Laufe des Nachmittags ist wieder mit einer Sturmfront mit Windspitzen von bis zu 100 km/h zu rechnen. Ein ähnlich starkes Einsatzaufkommen wie in den vergangenen beiden Nächten könnte die Folge sein. "Die ab den Abendstunden prognostizierten ruhigeren Phasen lassen uns vorsichtig optimistisch auf die kommenden Nachtstunden und den morgigen Weihnachtstag blicken", heißt es aus dem Landesfeuerwehr-Kommando.
In Aigen-Schlägl ist die Große Mühl über die Ufer getreten. OÖN-Leser haben uns folgendes Video zugespielt:
Steigende Pegelstände
Nach den heftigen Niederschlägen der vergangenen Stunden werden die Pegel von Donau, Inn, Traun und Enns im Laufe des Tages weiter ansteigen. Der Hydrographische Dienst des Landes hat eine Vorwarnung herausgegeben. >> Erfahren Sie mehr hier.
Noch einmal herzlichen Dank an alle Helfer
Wo wären wir ohne euch?
Ich habe in einem anderen Thread auch das Feuerwehrwesen gelobt, bekam dafür als Antwort, ob ich Realsatire betreibe. Man müsste leider manchen mit der Nase darauf stossen, um die gute Tat zu erkennen.
Nicht ernst nehmen😉🕯️
Danke an alle, die diese Einsätze so gut gut organisiert abwickeln und unentgeltlich und ohne lang nachzudenken einfach anpacken.
Das verdient Respekt!👍🕯️
Vielen Dank!
Arm würden wir ausschauen, würden nicht so viele Ehrenamtliche freiwillig die Nächte um die Ohren schlagen.
Ich hoffe, zu Weihnacht wird es dann besinnlich-ruhiger!