Barmherzige Schwestern: Start für die Sanierung der Notfallambulanz
LINZ. Die Pathologie und das Labor des Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern ist seit wenigen Wochen in Betrieb. Heute wurde offiziell der zweite Bauabschnitt im Inneren des Krankenhauses eröffnet.
"Es geht um einen Haufen Geld", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP). Das stimmt wohl angesichts des 200 Millionen Euro schweren Sanierungsprojekts des Klinikums. Nun ist der erste Bauabschnitt geschafft. Die Räumlichkeiten in dem aufgestockten Gebäude der Stifterstraße glänzen noch neu und fast unbenutzt.
In den oberen beiden Stockwerken befindet sich das Institut für klinische und Molekularpathologie, im dritten Stock ist das molekulargenetische Labor angesiedelt. Beide Bereiche sind mit Mitte April in Betrieb gegangen und somit ein "Meilenstein" im groß angelegten Sanierungsprojekt, das in der ersten Phase noch bis 2030 gehen soll. "Wir müssen weiterbauen, damit wir mit dem medizinischen Fortschritt mithalten", sagt Stelzer. Die Mitarbeiter, die die hervorragenden medizinischen und pflegerischen Leistungen erbringen, bräuchten dafür den entsprechenden Rahmen, so der Landeshauptmann.
Dem schließt sich Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (VP) an und sagt, dass die Ansprüche in der Medizin genauso steigen würden, wie die Möglichkeiten.
Weitere Bauvorhaben bis 2030
Für das Krankenhaus, in dem jährlich etwa 21.000 Operationen und 400.000 Ambulanzkontakte stattfinden, ist es nicht die letzte Bauphase, die heute eingeleitet wurde. Bis 2030 sind noch drei weitere geplant, die unter anderem den Bau von 14 neuen Operationssälen umfassen. "Die OPs sind aus den 70ern und 80ern", sagt Walter Kneidinger, Geschäftsführer des Ordensklinikum Linz. Eine Sanierung sei notwendig, um dem Versorgungsauftrag gut nachkommen zu können.
Der Spatenstich fiel heute für die Neugestaltung der Notfallambulanz im Innenhof der Barmherzigen Schwestern. Gemeinsam mit dem Standort Elisabethinen und dem Konventhospital Barmherzige Brüder ist das Ordensklinikum für zwei Drittel der Akutversorgungen der Bevölkerung zuständig. Bis zu 300 Patienten werden pro Aufnahmetag versorgt.
Während der ganzen Zeit wird der laufende Betrieb im Ordensklinikum nicht eingeschränkt, was eine große logistische Herausforderung bedeutet. Gerade der Lärmschutz - sowohl für die Patienten als auch für die Mitarbeiter - ist ein zentraler Punkt, sagt Kneidinger. Eine gewisse Lärmbelastung würde sich aber auf einer Großbaustelle wie dieser immer geben.
Akuter Ärztemangel
Auch die Pathologie ist einer jener Fachbereiche, der vom akuten Ärztemangel betroffen ist. So modern die neuen Räumlichkeiten auch sind, sie werden allein das Problem nicht lösen können, dem stimmt auch Kneidinger zu. Als Arbeitgeber müsse man besonders junge Ärzte fördern und auch an alternative Herangehensweisen denken. Eine Möglichkeit in diesem Spezialgebiet sieht der Geschäftsführer in der Telepathologie. Dabei können die digitalen Mikroskop-Schnittbilder "von der ganzen Welt aus" begutachtet werden.