Ein Straßenfest soll Scharnstein versöhnen

SCHARNSTEIN. Zwei Jahre lang ging wenig – und gefahren wurde noch weniger. Ende Mai 2022 wurde die Ortsdurchfahrt von Scharnstein gesperrt, die Komplettsanierung der Straße und aller Leitungen darunter mutierte zu einer Geduldsprobe. Vor allem für jene 20 Betriebe im Zentrum, die nach der Pandemie nun weitere starke Umsatzrückgänge verkraften mussten. Nicht alle schafften es.

Noch im August vergangenen Jahres verlangte eine Bürgerinitiative die Einstellung der Bauarbeiten, auch die SPÖ in Scharnstein forderte eine "zweijährige Nachdenkpause".

Nun finden die Sanierungsarbeiten trotz vieler Querelen doch noch ihr ersehntes Ende. Die Neueröffnung der Ortsdurchfahrt soll am Samstag, 27. April, ab 14 Uhr mit einem Straßenfest gefeiert werden – und zwar gemeinsam. Einen "Schulterschluss der Almtaler Wirtschaft" nennt das die Wirtschaftskammer (WKO). "Das war eine beträchtliche Investition für die Zukunft und verlangte allen Beteiligten viel ab. Nun blicken die Scharnsteiner Unternehmer aber wieder positiv in die Zukunft", sagt Martin Ettinger, Obmann der WKO Gmunden. Die Freude über den Abschluss der Arbeiten sei nicht nur bei den Betrieben an der B120, sondern bei allen Almtaler Unternehmen sehr groß. "Lange Umleitungsstrecken, vor allem für den Schwerverkehr, gehören endlich der Vergangenheit an. Alle Betriebe sind wieder einfacher und schneller erreichbar", sagt Ettinger.

Die Almtaler Wirtschaft sei für die Wirtschaftsleistung des gesamten Bezirks Gmunden von großer Bedeutung. Die Region zähle 1644 aktive Unternehmen, die 7325 Mitarbeiter beschäftigen. In 112 Betrieben werden derzeit 321 Lehrlinge ausgebildet. "Die Betriebe leisten rund zehn Millionen Euro an Kommunalsteuer an die Gemeinden", sagt Ettinger. Das Fest findet bei jeder Witterung statt.