Stadt Linz erwägt Kauf des traditionsreichen Gasthauses Lindbauer
LINZ. Die Stadt ist im Besitz von mehreren Gasthäusern und prüft nun, das 121 Jahre alte Gasthaus zu kaufen.
Im Jahr 2020 wurde das Gasthaus Lindbauer an an der Linken Brückenstraße in Urfahr geschlossen, seither steht es leer. Immer wieder gab es Gerüchte und Pläne, dass Gasthaus wieder zu eröffnen - allesamt verliefen ins Leere. Nun könnte sich doch etwas tun. "Unter Berücksichtigung von Preisfairness und wirtschaftlicher Machbarkeit", wie es in einer Aussendung der Stadt Linz heißt, erklärt der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ), dass die Möglichkeit eines Kaufs geprüft werde.
„Das Gasthaus Lindbauer ist ein bedeutender Teil des kulturellen und gastronomischen Erbes von Linz“, sagt Prammer. „Die Stadt sieht die Chance, den Bedarf und den Wunsch der Bevölkerung, dieses traditionsreiche Wirtshaus mit klassischer österreichischer Küche wiederzubeleben. Seine einmalige Lage an der Donau, nahe der Neuen Eisenbahnbrücke, bietet großes Potenzial.“
Ein Juwel der Linzer Gastrogeschichte
Das Gasthaus Lindbauer wurde 1904 von Baumeister Ludwig Berger für den Bauherrn Michael Lindbauer erbaut und war ursprünglich unter dem Namen „Zur Neuen Brücke“ bekannt. Mit seinem markanten sezessionistischen Dekor gehört das Gebäude zu den architektonischen Juwelen von Linz. Neben seiner architektonischen Bedeutung war das Gasthaus für seine gutbürgerliche Küche und Atmosphäre bekannt.
Positive Beispiele wie Pöstlingbergschlössl und Keintzel
Prammer verwies auf andere erfolgreiche Projekte der Stadt, wie das Pöstlingbergschlössl und das Keintzel, die als Beispiele für die gelungene Wiederbelebung traditionsreicher Gastronomiebetriebe dienen. „Wir möchten sicherstellen, dass das Gasthaus Lindbauer nicht nur erhalten bleibt, sondern auch eine sinnvolle und zukunftsfähige Nutzung erfährt. Dies entspricht dem Wunsch vieler Linzerinnen und Linzer.“
Die Stadt Linz beabsichtigt, die wirtschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen für einen Ankauf und die darauffolgende Sanierung eingehend zu prüfen. Parallel dazu sollen Gespräche mit dem derzeitigen Eigentümers aufgenommen werden, um die Möglichkeiten eines fairen Kaufpreises auszuloten.
„Ein wiederbelebtes Gasthaus Lindbauer würde die Linzer Gastronomieszene bereichern, ebenso eine Lücke an einem strategisch wertvollen Standort an der Donau schließen. Wir werden alle Optionen sorgfältig prüfen und eng mit Expert*innen und der Öffentlichkeit zusammenarbeiten, um eine nachhaltige Lösung zu finden“, sagt Prammer .
Raml begrüßt Pläne
Stadtrat Michael Raml (FPÖ) begrüßt die Pläne und findet es gut, wenn man "dieses Kulturgut nicht Investoren überlässt", sondern als Stadt selbst die Verantwortung übernimmt. "Der Lindbauer ist ein wertvolles Stück Linzer Geschichte, das wieder zum Treffpunkt für Einheimische und Touristen werden soll", so Raml in einer Aussendung.
Der FPÖ-Bürgermeisterkandidat würde aber noch einen Schritt weitergehen. Die Stadt Linz müsse sich künftig wieder strategisch wichtige Liegenschaften in Linz frühzeitig sichern, bevor sie an private Investoren gehen. "Der Ankauf solcher Immobilien bietet nicht nur kulturellen, sondern auch sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert für die Linzerinnen und Linzer", sagt Raml und nennt als Beispiel die Tabakfabrik.
Unbedingt! So stell ich mir verantwortungsvolle Investition einer Kommune vor!
Eh kein Geld haben aber ein Wirtshaus kaufen.........
Weil es beim Oberwirt so gut gelaufen ist. 😉
Wer ist denn der derzeitige Besitzer?
Wem gehört der Imbiss am Parkplatz davor?
Sind die Pläne für die neue Bahn eventuell schon fix und fertig? Weil man anscheinend davon ausgeht, dass der Lindbauer nicht davon betroffen ist.
Gebäude gehört laut Medienberichten einer Privatstiftung.
Ah, danke.
Dann könnt noch der Kaufmann im Spiel sein, der das Lokal dann doch nicht wiedereröffnet hat .
Anhand des Oberwirt in Magdalena sieht man wie gut das funktioniert.
Nach unserem absolut letzten Besuch sicher kein Wirt, den man weiterempfehlen kann.
Service bestand aus 3 Ankündigungen, dass der Kellner gleich kommt, nach 30 min. ohne Getränk sind wir dann gegangen.
Bleibt da überhaupt Platz - so knapp neben der neuen Schnellbahn ins Mühlviertl ?
Was wurde eigentlich aus der "guten alten Tradition", dass Brauereien die Wirtshäuser, in die sie ihr Bier liefert, kauft und dann den ehemaligen Besitzern wieder verpachtet? Den Lindbauer müsste ja nicht unbedingt die Brau-Union kaufen, aber da gäbe es doch sicher auch andere Brauereien, die dafür Interesse haben könnten, oder?
Schöner Gedanke, aber welche Brauerei würde ein mehrfach geschlossenes Gasthaus kaufen? Die Bewirtschaftung müsste die Brauerei selbst organisieren. Noch dazu in Zeiten, in denen viele Brauereien selbst "rudern".
Mir würde als sinnvollsten Kandidaten nur "Linzer Bier" einfallen, aber da wären wir bekannterweise wieder bei der Brau Union.
Brau Union ist Heineken und aufgrund der Größe eher zu bezweifeln, dass da Interesse aufkommt.
Ein gutes Beispiel wie die SPÖ Geld ausgibt, dass nicht vorhanden ist, weil sie glaubt, jetzt damit Wählerstimmen zu bekommen. Oder ist vielleicht der jetzige Besitzer Parteinahe?
Un dann? Gehobene Küche, gehobene Preise?
Und nach 2 Jahren wieder Pächterwechsel?
weg damit, und ein schönes biotop anlegen !
Für so etwas ist genügend Geld vorhanden. 5 Jahre Leerstand, warum wohl?
Sehr gute Idee!
Super, gut wenn das schöne Haus nicht "geschliffen" wird!
Baudenkmal, siehe https://stadtgeschichte.linz.at/denkmal
... und weniger erfolgreiche, die dann erfolgreich "monetarisiert" wurden, wie zB. Schwarzer Anker.