Neues Tor soll Linzer Hafen künftig vor Hochwasser schützen
LINZ. 200 Tonnen schwer ist der rote Stahlkoloss, der am Mittwoch im Linzer Hafen ankam. Das neue Hafentor soll das Industriegebiet sowie die angrenzende Innenstadt künftig vor einem 300-jährlichem Hochwasser schützen.
Per Schiff kamen die beiden Teile für das Hafentor im Linzer Hafen an, für den Transport per Lkw oder Zug wären sie zu schwer gewesen. Immerhin wiegt das untere Teil 70, das obere Teil 80 Tonnen. Das neue Hafentor ist Teil des Hochwasserschutz-Projekts "SAFE Port of Linz".
Das Projekt soll einen möglichst lückenlosen Hochwasserschutz an der Donau garantieren. Neben dem neuem Hafentor umfasst das die Errichtung eines mobilen Hochwasserschutzes und die Abdichtung des bestehenden Trenndammes. Die genehmigten Projektkosten betragen knapp 40 Millionen Euro. Rund 16 Millionen davon entfallen auf das Tor.
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Fünf Wochen Schweißarbeiten
"Hochwasser und Hitzewellen treffen uns immer häufiger und immer heftiger, und die Folgen spüren wir unmittelbar", sagt Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei der Einhebung des neuen Hafentors. Daher sei es nun besonders wichtig, den Hochwasserschutz auszubauen und Lücken entlang der Donau zu schließen.
Das erste Teil des neuen Hafentors wurde heute Vormittag von einem 650 Tonnen schweren Kran in die dafür vorgesehene Torkammer gehoben, der zweite Teil wurde daraufgesetzt. Nun wird es ungefähr fünf Wochen dauern, alles miteinander zu verschweißen. Das Schiebetor, welches sich horizontal öffnet, weist letztendlich eine Durchfahrtsbreite von 26 Metern auf. Gesteuert wird es über eine eigene Warte.
Probebetrieb ab Juli
"Das zügige Vorankommen bis zum heutigen Projektmeilenstein ist ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit, die nur durch gute Zusammenarbeit und Kräftebündelung entsteht", bedankt sich Linz AG-Generaldirektor Erich Haider bei den Projektpartnern. Für das Frühjahr 2025 ist die Fertigstellung des Betriebsgebäudes bei der Hafentoranlage und die Außengestaltung der Anlage geplant. Anfang Juli soll dann alles fertig sein und der Probebetrieb starten.
Das Tor wurde im Auftrag der ARGE Hafentor, bestehend aus der PORR GmbH Und der Andritz Hydro GmbH geplant und gefertigt. Das Projekt konnte trotz schwierigster Rahmenbedingungen im Hinblick auf den Baugrund termintreu abgewickelt werden, sagt auch PORR CEO Karl-Heinz Strauss.
Hier gibts die Webcam zur Baustelle (runterscrollen):
https://www.linzag.at/portal/de/ueber_die_linzag/projekte/projekt_neuland/webcam#
6-18 Uhr im 10-Minuten-Takt
Ein 650 t-Kran ist nicht 650 t schwer, sondern hat eine Tragkraft von 650 t.