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Hallstatt hat sich einen Nahversorger gebastelt

Von Edmund Brandner, 06. Juni 2024, 00:04 Uhr
Hallstatt schuf sich selbst einen Nahversorger
Organisatorin Siegrid Brader (Bürgerliste) und Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ)

HALLSTATT. Die Blasmusik spielte auf, zwei Priester sprachen Segensworte, und es gab Freibier für alle: Gestern feierte Hallstatt die Eröffnung seines neuen Nahversorgers namens "Markt-Gschäftl". Und man muss dessen Entstehungsgeschichte kennen, um die Freude der Hallstätter zu verstehen.

Es gab bereits einen Nahversorger in Hallstatt, doch dessen Betreiber kann sich dank der Touristenströme eine aggressive Preispolitik leisten: Damenbinden beispielsweise, die anderswo 3,39 Euro kosten, sind bei ihm für knapp zehn Euro erhältlich. Solche Preise führten dazu, dass sich viele Hallstätter den Einkauf im Ort nicht mehr leisten konnten oder wollten. "Wir haben viele Gespräche mit dem Kaufmann geführt", sagt Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ). "Aber er verdient offenbar gut an den Touristen und wollte uns nicht entgegenkommen."

Die Hallstätter Ortspolitik suchte nach Alternativen: Es gibt mittlerweile einen Wochenmarkt. Auch wöchentliche Einkaufsfahrten nach Bad Goisern wurden organisiert. Gleichzeitig gab es Überlegungen, einen gemeindeeigenen Nahversorger zu errichten. Das ehemalige Tourismusbüro (Kultur- und Kongresshaus) bot sich als Standort an.

Puchkirchen als Vorbild

Dank eines OÖN-Berichts wurde Anton Hüttmayr (ÖVP), Bürgermeister von Puchkirchen am Trattberg, auf die Hallstätter Überlegungen aufmerksam. Auch die Puchkirchner bastelten sich 2021 einen eigenen Nahversorger, getragen von einer Genossenschaft. Hüttmayr nahm Kontakt zu seinem Kollegen Scheutz auf und präsentierte ihm das erfolgreiche Puchkirchner Projekt.

Unter der Führung von Siegrid Brader (Bürgerliste), Obfrau des Hallstätter Wirtschaftsausschusses, machte sich Hallstatt ans Werk: Für rund 150.000 Euro wurde der kleine Supermarkt errichtet, und mit ADEG fand die Gemeinde auch einen Lieferanten mit fairen Preisen. Betrieben wird das "Markt-Gschäftl" von einer gemeindeeigenen GmbH. Die drei fix angestellten Verkäuferinnen übernehmen auch das Postgeschäft.

Bürgermeister Scheutz bedankte sich gestern bei der Eröffnungsfeier bei allen, die am Aufbau des neuen Nahversorgers mitwirkten, auch bei Puchkirchens Bürgermeister Hüttmayr, der extra angereist war. "Überall bricht die Nahversorgung weg", sagt Scheutz. "In Österreich gibt es bereits 600 Orte ohne Geschäft. Ich bin froh, dass wir in Hallstatt die Versorgung jetzt auf sichere Beine stellen konnten."

Die Tausenden Touristen, die täglich durch das Ortszentrum flanieren, dürften dafür sorgen, dass die Umsätze im Markt-Gschäftl stimmen. Manchmal hat Massentourismus auch seine guten Seiten. Und wer weiß: Vielleicht sinken durch die neue Konkurrenz auch die Preise im anderen Hallstätter Supermarkt.

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner
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