Immer mehr Menschen sind in Geldnot
VöCKLABRUCK. Margot P. (Name von der Redaktion geändert) trennte sich im vergangenen Herbst von ihrem Lebensgefährten und blieb mit den drei Kindern in der Wohnung. Weil das Kinderbetreuungsgeld für das Baby gerade ausgelaufen war, war ihr einziges Einkommen die Familienbeihilfe. Damit konnte sie die hohen Miet- und Energiekosten aber nicht stemmen. An Arbeit war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht zu denken, weil sie keinen Kinderbetreuungsplatz hatte.
Verzweifelt wandte sich die junge Mutter an die Caritas-Sozialberatung. Mit Unterstützung der Caritas suchte Margot P. um Sozial- und Wohnbeihilfe an. Außerdem leitete sie die Feststellung des Unterhalts für die Kinder in die Wege. "Weil die Bearbeitung dieser Anträge mehrere Monate dauern kann, haben wir Frau P. in dieser Zeit finanziell unterstützt", erklärt ihre Sozialberaterin. Mittlerweile sind alle Anträge bearbeitet, und Margot P. kommt wieder über die Runden.
Die alleinerziehende Mutter ist jedoch kein Einzelfall. Immer mehr Menschen geraten in Geldnot. Die hohen Kosten fürs Wohnen treiben viele in die Armut – und auch in die Caritas-Sozialberatungsstelle in Vöcklabruck: Bei mehr als der Hälfte der Beratungen geht es um Probleme mit Wohn- und Energiekosten.
Insgesamt wurden im Bezirk Vöcklabruck im Vorjahr 500 Erwachsene und 181 mitbetroffene Kinder unterstützt. Die Menschen, die in die Caritas-Sozialberatung kommen, müssen im Schnitt mehr als 40 Prozent ihres Einkommens allein für Miete, Strom und Heizung ausgeben. Österreichweit liegt der Durchschnitt der Haushaltsbelastung für Wohnen und Energie bei 21 Prozent. "Wir haben heuer schon mehr Gutscheine für Lebensmittel ausgegeben als im gesamten Vorjahr", sagt Patrycja Bojdo von der Caritas-Sozialberatung Vöcklabruck.
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