Kirchham verpasst sich einen Fahrplan für konkrete Klimaschutzmaßnahmen
KIRCHHAM. Die 2300-Einwohner-Gemeinde Kirchham war schon bisher ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz. Es gibt eine Nahwärmegenossenschaft, eine Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft, E-Car-Sharing – und selbstverständlich ist Kirchham Klimabündnis-Gemeinde.
Jetzt hat Kirchham als eine der ersten Gemeinden des Landes eine kommunale Klimastrategie beschlossen. Ein Jahr lang haben engagierte Bürgerinnen und Bürger in Workshops gemeinsam mit der Ortspolitik konkrete Maßnahmen zum Schutz des Klimas erarbeitet. Der Gemeinderat segnete das Papier einstimmig ab, und am Freitag wurde die Klimastrategie vor 300 Besuchern und Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) der Öffentlichkeit präsentiert. Die Landesregierung unterstützte die einjährige Vorbereitungsarbeit finanziell, Experten des Klimabündnisses Oberösterreich begleiteten den Prozess.
Neuer Flächenwidmungsplan
Die 16 beschlossenen Maßnahmen werden bis 2030 umgesetzt und betreffen die Themen Mobilität, Gebäudeenergie, Bodenschutz, Lebensstil, Beschaffung und Ernährung. Jede einzelne Maßnahme hat eine Patin oder einen Paten. Diese Person wird sich für die rasche Realisierung einsetzen.
Geplant sind ein massiver Ausbau der Photovoltaik, der Ausbau des E-Car-Sharings, die Umstellung der kommunalen Fahrzeuge auf Elektroantrieb, ein Mobilitätskonzept für den Ort sowie Zuschüsse für Freizeittickets, mit denen Familien in ganz Oberösterreichs einen Tag lang alle Öffis benutzen können. Durch eine Überarbeitung des Flächenwidmungsplans soll ein sparsamerer Umgang mit Boden erreicht werden, beispielsweise durch eine verdichtete Bauweise. Leer stehende Gebäude hingegen sollen wieder nutzbar gemacht werden. Wer in Anlagen zur Speicherung von Regenwasser investiert, wird künftig von der Gemeinde mit bis zu 1000 Euro unterstützt. Im Ortsgebiet werden entlang der Landesstraße Bäume und Hecken gepflanzt. Um die Versorgung mit saisonalen, regionalen und biologischen Lebensmitteln zu verbessern und die Direktvermarktung von Landwirten zu unterstützen, wird ein Nahversorgerverein gegründet. Auch Gemeinschaftsgärten sind geplant, ebenso Kleidertauschpartys für Frauen. "Unsere Projekte sind so angelegt, dass sich möglichst viele Mitbürger direkt einbringen können und die Verbesserung ihrer Lebensqualität unmittelbar spüren", sagt Anton Pühringer (ÖVP), Obmann des Umweltausschusses und Initiator der Klimastrategie.
Bürgermeister Ingo Dörflinger (ÖVP) zeigt sich vom Erfolg überzeugt. "Damit setzen wir einen weiteren ökologischen Meilenstein und setzen unseren Weg hin zur Klimawende konsequent fort", sagt er.
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