Wie die Gichtis zu ihrem Namen kamen und welche Rolle Ben E. King zukommt
SCHÖRFLING/SEEWALCHEN. Bandmitglieder mit Herzproblemen spielen Oldie-Hit unter neuem Titel: "Stent By Me".
Seit zehn Jahren gibt es die Gichtis in ihrer jetzigen Stammbesetzung. Die mittlerweile weit über die Atterseeregion hinaus bekannte Gruppe besticht nicht nur durch ihr musikalisches Können und ihre unglaubliche Vielfalt, was das Repertoire anbelangt, sondern auch durch Witz und Humor. "Wir haben gesagt, wir spielen so lange, bis wir die Gicht haben", erzählt der Schörflinger Werner Deutsch (Akkordeon, Mundharmonika, Percussion, Gesang) von den Anfangstagen. "Daher kommt unser Bandname. Die Gicht haben wir mittlerweile alle schon." Weitergespielt werde trotzdem, ans Aufhören denkt keiner.
Drei der vier mehr oder minder gichtigen Gichtis haben auch mit anderen Problemen zu kämpfen, die sie aber – ihrem Humor gemäß – mit einem Schmunzeln abtun. Werner Deutsch: "Gerhard hatte einen Herzinfarkt, Walter hatte einen, und ich hatte einen. Gerhard hat einen Stent, ich habe zwei, der Walter hat auch zwei. Und seither haben wir eine neue Nummer. Die heißt ‚Stent By Me‘. Ben E. Kings Original ‚Stand By Me‘ von 1961 mit gleichem Text, aber einer anderen Betonung. Wir könnten uns auf der Bühne ständig abhauen."
Wie begann das Ganze eigentlich? "Vor zehn Jahren haben wir uns auf dem Attersee, auf einem Schiff, getroffen", sagt Deutsch, "Gerhard Feichtinger, Andi Huber und ich – wir waren bei der Schörflinger Marktmusik. Wir haben damals auf dem Schiff gespielt, schon unter dem Namen ‚Die Gichtis‘." Das Trio stieß bei der Suche nach einem Bassisten zufällig auf den Lenzinger Walter Zeininger. Deutsch: "Der hat nicht einmal gewusst, wer wir sind und was wir spielen. Aber er hat gleich zugesagt. Seither sind wir eine eingeschworene Partie."
Hadern, Schlager und viel mehr
Ursprüngliche Zielsetzung sei es gewesen, alte Hadern, alte Schlager von früher zu spielen. "Wir haben nicht mal Noten gebraucht", erinnert sich Deutsch, "denn wir haben die Melodien gekannt. Und die Texte kann man sich ja überall aus dem Internet holen." Bewusst setze die Gruppe, die sich ab und zu auch mit den Schlagzeugern Luigi Thurner oder Manuel Feichtinger verstärkt, kein Keyboard ein, ergänzt Saxophonist Gerhard Feichtinger: "Wir wollen keine Elektronik, sondern pur spielen." Die Bandbreite reiche mittlerweile von Dave-Brubeck-Stücken über besagte Oldies bis hin zu volkstümlicher Musik. "Wir haben aber auch spontan schon einen Elvis-Imitator begleitet."
Wer die Gichtis live erleben möchte, hat in den nächsten Wochen zweimal Gelegenheit dazu: Am Freitag der kommenden Woche (16. August) spielt die Gruppe in der legendären Gustobox in Seewalchen auf (ab 20 Uhr), und zum bereits vierten Mal steht das Quartett am 23. August (18 Uhr) beim Benefizkonzert "Die Burg swingt" auf Hohenwerfen (Salzburg) auf der Bühne – gemeinsam mit der SL-Bigband aus dem Bezirk Salzburg-Land. Werner Deutsch: "Dafür stellen wir einen Fanbus zusammen."