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Schlachthöfe: Zehn Mitarbeiter und 13 Angehörige mit Coronavirus infiziert

06. Juli 2020, 00:04 Uhr
Der COVID-19-Virus
Der COVID-19-Virus

LINZ. Großbetrieb im Innviertel ließ 180 Mitarbeiter testen, drei Frauen waren positiv.

Seit dem großflächigen Ausbruch des Coronavirus in einem Schlachthof der Tönnies-Holding in Nordrhein-Westfalen, wo im Juni mehr als 1500 Infizierte registriert wurden, gelten fleischverarbeitende Unternehmen als Risikobetriebe. Oft werden dort unter prekären Bedingungen osteuropäische Arbeitskräfte eingesetzt.

Nun gibt es auch in drei oberösterreichischen Betrieben (in den Bezirken Ried, Braunau und Wels-Land) Covid-19-Fälle. Insgesamt zehn Mitarbeiter haben sich infiziert, wie das Land Oberösterreich gestern mitteilte. Hinzu kommen noch 13 Personen aus dem privaten Umfeld dieser Mitarbeiter, die ebenso positiv getestet wurden.

Eines der betroffenen Unternehmen ist der Innviertler Schlachthof Großfurtner. "Wir haben uns als erster Betrieb einem freiwilligen Test unterzogen", sagt der Firmenchef Rudolf Großfurtner im OÖN-Gespräch. Das Screening, das von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) initiiert wurde, habe bereits in der Vorwoche stattgefunden, sagt der Schlachthofchef. Am Standort in St. Martin im Innkreis seien bei 180 Beschäftigten Tests erfolgt.

Drei Frauen, es handle sich um Mutter, Tochter und eine Nichte, seien infiziert gewesen. "Sie haben alle drei keine Symptome gezeigt, das ist ja das Teuflische an dieser Krankheit." Die aus Bosnien stammenden Mitarbeiterinnen seien nicht in der Schlachtung, sondern in der Preisauszeichnung beschäftigt gewesen. Wie sie sich angesteckt haben, sei ihm nicht bekannt, könnte aber vielleicht damit zu tun haben, dass vor kurzem eine weitere Person in die private Wohnung der Frauen eingezogen sei, sagte Großfurtner.

Getestet wurde von Dienstag bis Donnerstag. Die Proben seien zur AGES nach Wien gegangen. "In 24 Stunden waren die ersten Ergebnisse da", sagt Großfurtner. "Das weitere Kontaktpersonenmanagement hat die Bezirkshauptmannschaft übernommen, aus unserer Sicht hat alles reibungslos geklappt", so Großfurtner. Wer nun die Kosten für die Tests tragen werde – der Bund oder seine Firma – sei "noch nicht offiziell geklärt", sagte der Firmenchef. "Das ist für uns aber auch nicht vorrangig, wichtig ist der Mitarbeiterschutz."

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Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (VP) und Gesundheitsminister Anschober waren um Beruhigung bemüht. Die heimischen fleischverarbeitenden Betriebe seien "nicht mit Deutschland zu vergleichen". Ein durchschnittlicher österreichischer Schlachthof habe 400 Mitarbeiter, ein deutscher Betrieb 8000.

"Unter den Teppich schauen"

Kleinere Strukturen seien ein Vorteil im Containment, so die beiden Minister. Zudem seien die sozialrechtlichen Bedingungen für die Mitarbeiter in Österreich besser. Anschober sagte, Schlachthöfe seien ein wichtiger Teil der Screening-Testungen. Das Ziel sei, "vorsorglich in potenziellen Risikobereichen unter den Teppich zu schauen und somit ein Frühwarnsystem zu installieren".

Weltweit Rekord an Infektionen

Weltweit gesehen steigt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen seit Beginn der Corona-Pandemie immer weiter an. So meldete die Weltgesundheitsorganisation WHO gestern einen Rekord: Binnen 24 Stunden seien 212.326 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 gemeldet worden.

Die meisten Neuinfektionen wurden in Nord- und Südamerika (129.772) gemeldet. Davon entfielen mehr als 53.000 Fälle auf die USA und mehr als 48.000 auf Brasilien. Insgesamt geht die WHO bisher von mehr als elf Millionen Infektionen mit dem Coronavirus weltweit sowie von mehr als 523.00 Todesfällen aus.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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( Kommentare)
am 09.07.2020 18:02

Auch wenn's die AGES Kasperln für ungefährlich ansehen: ab jetzt gibt's Goroona-Fleisch auch aus Österreich ! Wenn man ansieht welche Sauereien laufend passieren steigt man vorsichtshalber auf pflanzliche Ernährung um.

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 06.07.2020 14:37

Das ist kein pauschales Schlachthofproblem, sondern ein Heimkehrerproblem der Verwandenbesucher am Balkan und aus dem Osten. Das betrifft andere Unternehmen und viele einschlägige Lokale, wo "man" sich trifft.

Da hilft auch eine Verzehnfachung der Tests nicht, wenn man nicht aufpasst.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 06.07.2020 16:49

Das ist ein pauschales Schlachthof Problem!

Denn ohne diese Arbeitskräfte aus dem Osten würde es nicht funktionieren.
Dazu gibt es nicht genug Arbeitskräfte in Österreich, die diese Arbeit machen wollen.

Pflegedienste würden ohne osteuropäische Pflegekräfte auch nicht funktionieren.
Eine 24-Stunden-Pflege könnte sich, mit einheimischen Pflegekräften, die meisten Leute nicht leisten.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 06.07.2020 06:07

Ein Großbetrieb im Innviertel hatte die intelligente Idee seine Mitarbeiter testen zu lassen. Fast anzunehmen, dass das die Fälle im Bezirk Braunau waren, die plötzlich von Null auf zehn anstiegen. Lange hat es gedauert, bis wir informiert wurden, was dafür die Ursache war.
Und kamen dann andere Schlachtbetriebe auch auf die Idee, testen zu lassen und wurden fündig?
Kaum anzunehmen, dass nicht in der Zwischenzeit noch mehr Personen angesteckt sind. Oder leben diese Familien so abgeschirmt von anderen?
Wurden alle Schlachtbetriebe im Land bereits getestet oder passiert das nur auf Initiative der Unternehmer?

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 06.07.2020 11:27

Es geht weniger um Schlachtbetriebe, sondern generell um Betriebe, welche viele Balkan-Mitarbeiter beschäftigen, wo ständig jemand aus der Familie heim fährt.

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( Kommentare)
am 06.07.2020 13:40

KLETTERMAXE so ist es.
Und Kontaktpersonen der infizierten Freikirchenangehörigen mißachten Quarantäne Verordnungen.

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futzi (1.575 Kommentare)
am 06.07.2020 05:13

Jetzt kein Fleisch mehr Essen!

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c0w (747 Kommentare)
am 06.07.2020 05:17

Guten Morgen,
warum? Die Übertragung wird eher unter den Miteinander dort begünstigt durch die Arbeitsbedingungen. Dass Fleisch kontaminiert werden soll ist eine wilde These

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c0w (747 Kommentare)
am 06.07.2020 05:18

Miteinander = Mitarbeitern (lack of coffee)

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Gartenfreundin (15 Kommentare)
am 06.07.2020 06:25

Wird bei Bäckereien, Gärtnern, einer Tischlerei, egal wo getestet ,wir werden überall fündig werden, wir sind mitten in der Pandemie. Warum mussten die Grenzen aufgemacht und der Mundschutz nicht mehr sein? Da hätten wir uns die ganzen Schließungen im März gleich sparen können....aber Geld regiert die Welt.

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GinoTerwilliger (1.980 Kommentare)
am 06.07.2020 07:40

Jetzt wäre natürlich ein Beispiel auch ganz gut, so ungefähr:

Land XY hat uns vorgezeigt wie man durch konsequentes Schließen der Grenzen einen Ausbruch von Corona vermeiden kann.

für XY kann stehen: ......???????...... ach ja, Nordkorea, Nordkorea ist natürlich ein sehr gutes Beispiel.

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jack_candy (8.974 Kommentare)
am 06.07.2020 10:34

Wenn's dabei um Corona geht: Es gibt keine dokumentierten Fälle, dass sich jemand das Virus über irgendwelche Fleischprodukte geholt hat. Das sagen sowohl die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) als auch die WHO.

Wenn's um Tierschutz geht: Aus diesem Grund sind sehr viele Leute zu Vegetarieren geworden. Das ist aber nichts Neues.

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