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Betrüger schlugen neuerlich mit der Microsoft-Masche zu

04. Februar 2019, 00:05 Uhr
Schon wieder: Betrüger schlugen neuerlich mit der Microsoft-Masche zu
Nicht ins Gespräch verwickeln lassen sondern auflegen und die Polizei einschalten, raten die Ermittler. (Symbolbild) Bild: colourbox

LINZ. Telefon-Gauner: Oberösterreichs Kripo geht von bis zu 40 Opfern und einem Schaden von 150.000 Euro aus – ein Mühlviertler Pensionist wurde um 3400 Euro betrogen.

Sie rufen wahllos Festnetznummern in ganz Oberösterreich an und geben sich in einer Mischung aus Deutsch und Englisch als "Mitarbeiter von Microsoft" aus. Leider sei der Computer "gehackt" worden, machen sie ihren Opfern weis. Deshalb müsse ein "Spezialist" die Software wieder reparieren. Abgesehen haben es die Täter auf die Kontodaten, Amazon-Kundeninformationen und dergleichen.

Jetzt ging den Tätern erneut ein Opfer ins Netz. Am Donnerstag klingelte das Telefon eines 69-jährigen Pensionisten aus dem Bezirk Rohrbach. Die Täter schafften es in dem fünfeinhalb Stunden langen Gespräch, sowohl auf dem PC als auch auf dem Handy des Mannes einen Fernzugriff zu installieren und dabei in 20 Tranchen insgesamt 3400 Euro von dessen Konto abzubuchen. Als der Pensionist Verdacht schöpfte, war es schon zu spät.

"Belästigung sondergleichen

"Die Microsoft-Betrugsserie hat Anfang Dezember begonnen", sagt Betrugsermittler Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt Oberösterreich. Inzwischen habe sich diese zu einer "Belästigung sondergleichen" entwickelt. "Zigtausende Menschen sind schon angerufen worden. Das löst natürlich Beunruhigung in der Bevölkerung aus", sagt der Kriminalist.

In 30 bis 40 Fällen seien die Täter erfolgreich gewesen, schätzt Sakoparnig. Der Schaden: bis zu 150.000 Euro. "Ich habe drei Kollegen abgestellt, die sich nur um diese Fälle kümmern", sagt der Chef der Betrugsabteilung.

Besonders ärgerlich sei, dass die Täter, anders als bei den Nichten- und Neffenbetrugstricks, nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals hintereinander dieselbe Nummer anrufen, auch wenn sie zuvor schon gescheitert sind.

> Video: Polizei warnt vor Betrug mit Computerservice

 

Treiben womöglich mehrere Tätergruppen mit demselben Trick ihr Unwesen? "Das glaube ich nicht", sagt Sakoparnig. Wahrscheinlicher sei, dass es sich um "eine große Callcenter-Firma handelt, die zahlreiche Keiler beschäftigt, die voneinander nichts wissen". Die angerufenen Landsleute können die Nummern leider auch nicht sperren lassen. "Die Nummern gibt es nicht, sie stammen von einem Zufallsgenerator", sagt der Chefermittler. Einmal scheine die Vorwahl Englands auf, dann die von Gibraltar, andere Male schaut es so aus, als ob der Anruf aus dem ehemaligen Jugoslawien kommen würde. "Lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln, legen Sie auf und informieren Sie die Polizei", rät der Kriminalbeamte. Die OÖNachrichten haben schon mehrmals vor dieser Betrugsmasche gewarnt, zuletzt zwei Wochen (siehe Fakismile).

Schon wieder: Betrüger schlugen neuerlich mit der Microsoft-Masche zu
Nicht ins Gespräch verwickeln lassen sondern auflegen und die Polizei einschalten, raten die Ermittler. Symbolbild: colourbox

Zahlreiche Betroffene, die von den Betrügern angerufen worden sind hätten daraufhin den Kriminalisten ihre Erfahrungen mitgeteilt, sagt Sakoparnig. (staro)

 

3 Fragen an ... Gerald Sakoparnig

Leiter der Betrugsabteilung des Landeskriminalamtes

1. Gibt es Chancen, dass man den Trickbetrügern das Handwerk legen kann?

Es ist wichtig, wenn die Medien, wie zum Beispiel die Oberösterreichischen Nachrichten, die Bevölkerung informieren, damit die Menschen nicht darauf hereinfallen. Man darf am Telefon keinesfalls Kontodaten preisgeben. Dringen die Täter erfolgreich in einen Computer ein, müssen wir hoffen, dass ihnen ein Fehler unterlaufen ist. Dann werden von uns alle Daten, wie die IP-Adressen ausgewertet. Wenn überwiesen wurde, müssen wir der Spur des Geldes folgen.

2. Sollen die Leute die Anrufe melden, auch wenn sie nicht auf den Trick hereingefallen sind?

Ja. Wir werten alle Hinweise aus, klammern uns an jeden Strohhalm. War der Anrufer ein Mann oder eine Frau? Klang die Person eher jung oder alt, sprach sie gut oder eher gebrochen Englisch bzw. Deutsch? Alle Hinweise können hilfreich sein.

3. Gibt es auch in anderen Bundesländern Fälle?

Wir wissen, dass es diese Fälle in ganz Österreich gibt. Das Bundeskriminalamt wurde informiert, um die Ermittlungen steuern zu können. Aber auch die Justiz wird hier gefordert sein.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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( Kommentare)
am 04.02.2019 10:28

darum bin ich immer wieder froh,daß ich nicht im telephonbuch stehe.

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Stressfort (72 Kommentare)
am 04.02.2019 10:01

Die Tel.Nr. werden über Internet generiert, also nicht echt. Entgegen Polizei Empfehlung aufzulegen, halte ich die Anrufe (schon 2x) über 20 min.: „Der alte PC braucht 4 min. für den Start.“ Dann: „Jetzt sind 2 Microsoft Updates“. Der Anrufer wartet wieder. Er leitet dann weiter an: über die Windows Taste und die R Taste würde man in die Eingabe kommen und sich die Schadsoftware (Remote Tool) laden. Ich spiele mit, habe den PC aber nicht eingeschalten. Nun buchstabiert der Anrufer den Befehl für den Programm Download: „e v e n t ..“ Ich stelle mich schwerhörig, er muss alle Buchstaben wiederholen, ich mache Fehler und buchstabiere in Seefunk. Erst wenn ich merke dass der Anrufer auflegen könnte, schließe ich (englisch): „Solange Sie mit mir sprechen können Sie sonst keinen Schaden anrichten“. Der Anrufer bittet den Satz zu wiederholen, danach höre ich nur Luftschnappen und er legt auf. So wurde ich auch die Lottogemeinschaft Keiler los, die mehrmals die Woche anriefen.

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Einheizer (5.400 Kommentare)
am 04.02.2019 08:06

Der beste Schutz vor Betrügern ist : Hirn einschalten !

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franz.rohrauer (1.194 Kommentare)
am 04.02.2019 06:14

Hatte das vor ein paar Jahren selbst und bei Nachbarn war's kürzlich das Gleiche. In beiden Fällen war das Problem sofort behoben:

1) beim Netzbetreiber die Rufnummernübermittlung aktivieren lassen (kostet monatlich einen oder zwei Euro)
2) im Fachhandel Gerät zur Rufnummernanzeige kaufen. Sinnvoll ist, gleich ein Telefon zu kaufen, das neben der Rufnummernanzeige auch einen Anrufbeantworter eingebaut hat.
3) nach und nach die Rufnummern der Bekannten, Verwandten etc. ins "Telefonbuch" des Gerätes eintragen ("Whitelist" anlegen)
4) bei Anrufen mit unterdrückter oder nicht bekannter Rufnummer einfach NICHT ABHEBEN!
Wenn jemand etwas von Ihnen will, wird sie/er auf den Anrufbeantworter sprechen und man kann bei Bedarf zurückrufen. IM ZWEIFELSFALL VORHER KINDER/ENKERL/FREUNDE FRAGEN!

Damit hat sich's und der Spuk ist einschließlich des Enkel/Nichten/Neffen/Polizeitricks ("Ihre Tochter hatte einen Unfall und kommt in's Häfen, wenn Sie die Kaution nicht zahlen") ein für alle Mal vorbei.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 04.02.2019 08:57

Was für ein riesiges Theater Sie da veranstalten. Völlig überfüssig.

Mich würde es als Freund anätzen, wenn jedesmal der Anrufbeantworter dran sein würde, wenn ich Sie anrufe und warten müsste, bis Sie zurück rufen.

Es ruft kein Mitarbeiter einer Firma an und will Zugriff auf Ihren PC nehmen.
Das kann mal vorkommen, wenn Sie selber einen Support anrufen. Damit man Ihnen schneller helfen kann. Außerdem kann man genau sehen, was er dann da macht.

Aber die rufen nicht selber an.

In dem Fall einfach auflegen. Das kann doch nicht so schwer sein.

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richie (1.326 Kommentare)
am 04.02.2019 09:05

Das kann ich nur unterstreichen.

Ich bekomme auch regelmäßig dubiose Anrufe (bin selbständig).
Bei Nummern, die ich nicht kenne, melde ich mich nur mit "Hallo".
Wenn die Frage nach meinem Namen kommt und das Palaver losgeht - lege ich auf und habe wieder Ruhe.

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