"Müssen im Strafraum mutiger werden"
STEYR. 2. Fußball-Bundesliga: Vorwärts-Trainer Gerald Scheiblehner glaubt vor dem Heimspiel am Freitag (19.10 Uhr) gegen den Tabellenzweiten Wattens an die Trendwende.
Die "jüngsten" Erinnerungen der Rot-Weißen an Duelle mit Wattens sind keine besonders guten: Im Jahr 1999 wurden beide Spiele gegen die Tiroler knapp verloren. Seither standen sich die beiden Teams auf dem Rasen nicht mehr gegenüber. Beim ersten Aufeinandertreffen nach mehr als 19 Jahren sind die Karten jedoch klar gemischt: Wattens kommt als Titelmitfavorit und aktuell Tabellenzweiter nach Steyr, Vorwärts ist mit nur vier Zählern aus sieben Spielen Vorletzter.
"Es ist Zeit für eine Trendwende", sagt Vorwärts-Trainer Gerald Scheiblehner, "wenn wir die Liga halten wollen, müssen wir daheim punkten." Die Mannschaft habe ihre Fehler analysiert und im Training gut gearbeitet. Auch stehe bis auf den Langzeitverletzten Simon Gasperlmair, der nach der rüden Attacke im Spiel gegen Amstetten auf dem Weg der Besserung ist, der gesamte Kader zur Verfügung.
Kritik auch am Trainer
Bis zum 16er spiele seine Elf sehr gut, dann "fehlt uns die Entschlossenheit. Wir sind in beiden Strafräumen, offensiv wie defensiv, zu nachlässig", sagt Scheiblehner, "wir müssen mutiger werden. Die Teams, die vorne sind, spielen nicht unbedingt besser, aber sie machen viel weniger Fehler."
Er habe seine Spieler mittels Videoanalysen auf die Defizite hingewiesen. "Wir haben schon öfter bewiesen, dass Vorwärts ein Stehaufmanderl ist", betont der Trainer, daher werde man auch diese Krise bewältigen: "Wir haben gegen die ganz starken Gegner gezeigt, dass wir mithalten können. Leider aber auch, dass wir gegen schwächer eingeschätzte Teams verlieren können."
Der missglückte Saisonstart nagt aber nicht nur am Selbstvertrauen der Mannschaft, auch Scheiblehner selbst, im Vorjahr in Steyr noch unantastbar, ist in die Kritik geraten: "Dieser stelle ich mich. Natürlich macht man Fehler bei der Aufstellung, wechselt vielleicht zur falschen Zeit." Es sei ein Lernprozess, und er stehe mit seinem Team in der Verantwortung.
SKU hat mit Horn noch eine Rechnung offen
„Die Tabelle ist trügerisch“, sagt Robert Weinstabl, Teamchef des SKU Amstetten, vor dem Derby am Freitag (19.10 Uhr) gegen Schlusslicht Horn. Die Mostviertler haben zwar in der 2. Bundesliga sechs Zähler mehr auf ihrem Konto und strotzen nur so vor Selbstvertrauen, die Qualität der beiden Kader sei laut Weinstabl aber vergleichbar, zudem sei Horn spielerisch in jedem Match gleichwertig gewesen. „Ihr großes Problem war bisher immer der Abschluss.“
In der vergangenen Saison in der Regionalliga Ost war Amstetten nur ein Punkt gegen den späteren Meister vergönnt gewesen. Im Herbst hatte das Ergebnis daheim bei „Rasenschach“ 0:0 gelautet, auswärts verlor der SKU durch zwei späte Tore in der 92. und 94. Minute mit 1:2. Weinstabl: „So gesehen haben wir mit Horn noch eine Rechnung offen.“
Müssen endlich wieder Tore schießen. Müssen wirklich!