Demonstration auf vier Rädern gegen größeres Skigebiet
VORDERSTODER. Protestfahrt der Bürgerinitiative soll die Verkehrslawine zeigen, die 900 Parkplätze in Vorderstoder zu einer Gondelbahn auslösten.
Morgen, Sonntag, muss in Vorderstoder besonderer Andrang zum Weihwasserbecken in der Kirche und zu den Fußsteigen auf den Bergen herrschen. Vorausschauend hat Bürgermeister Gerhard Lindbichler (VP) im Gemeindeläufer verlautbaren lassen, dass "die öffentlichen Parkplätze im Ort am 25. Oktober 2020 für Wanderer bzw. Taufbesucher reserviert" seien.
Die Bürgerinitiative "Lebenswertes Vorderstoder" legt das dem Bürgermeister als Schikane aus, mit der er die Protestaktion, die morgen um 9 Uhr beginnt, zu behindern trachte. Die Bürgerinitiative rief die Bevölkerung auf, ins Auto zu steigen und sich gegen die durch die geplante Skigebietserweiterung der Bergbahnen auf die Höss nach Vorderstoder drohende Zerstörung der Umwelt ans Lenkrad zu setzen. Wie künftig die Tagesausflügler und Urlaubsgäste sollen die Autofahrer in einer Kolonne zu den drei geplanten Zubringerparkplätzen zur Talstation der geplanten "Baumschlagerbahn" fahren. Für die Gondelbahn, die Vorderstoder an den Skizirkus auf der Höss anbinden soll, sind laut Projektunterlagen 900 Parkplätze vorgesehen. "Wir wollen den Entscheidungsträgern und allen Bürgern mit der Fahrt zeigen, welche Verkehrsbelastung und welche Staus dieses Projekt verursacht, wenn es verwirklicht wird", sagt BI-Sprecherin Christine Zauner.
Die Verkehrslawine, die mit der neuen Seilbahn und Pisten über Vorderstoder hereinbreche, sei nun mal am besten in einem Echtlauf zu veranschaulichen. "Es ist nicht unser Lebensstil, leichtfertig Benzin zu verfahren", sagt Zauner. Neben der Veranschaulichung schwerer Umweltfolgen, wie sie die Bürgerinitiative befürchtet, gibt es noch einen anderen Grund, ausnahmsweise das Auto zu wählen: Corona. "Mit dieser Art des Protests befolgen wir auch alle Sicherheitsauflagen der Bezirkshauptmannschaft in Bezug auf Covid-19", erklärt Zauner. Zur Unterstützung der Protestfahrt werden die Einheimischen gebeten, sich mit Mund-Nasen-Schutz und Transparenten im "Einen-Meter-Sicherheitsabstand" auf die Gehsteige zu stellen. Was nicht alle Einwohner tun werden: Gleichermaßen sehen auch viele Vorderstoderer darin, an das Großraumgebiet der Höss angeschlossen zu werden, ihre einzige Zukunftschance. Bürgermeister Lindbichler gehört zu ihnen. Die Parkplätze übrigens – es seien ja auch nur zwölf – müssten für ein Familienfest und die Bergrettung freigehalten werden.
Bei der schwindenden Schneesituation wäre es besser, auf weißen Plastikmatten runterzuwedeln ...
Aber muss wirklich auf jedem Hügel ein Schilift? Schafft nicht auch Umwelt- und Naturschutz Arbeitsplätze? Es gäbe so vieles gut zu machen! Nur die falschen Lobbyisten sind noch am längeren Ast!?
Hoffentlich ist die Rechnung dann für diese "Wirtschaftsbosse des unbezähmbaren Wintertourismus" irgendwann in Zukunft noch zahlbar!?
Dort ausbauen wo bereits Lifte sind ist sicher eher zu vertreten als auf Hügel zu bauen wo noch keine Lifte sind. Ein Ausbau für Hinterstoder ist dringend notwendig wenn man dort schon mal zur Hauptsaison war!
Ein Ausbau für Hinterstoder ist derzeit nicht wichtig! Eine Verbauung ist aus Umweltschutzgründen ein Wahnsinn!!!!!! Ich hoffe das das Projekt nicht genehmigt wird!
Stillstand und eine Region dadurch zu ruinieren scheint von diesen "(Un)Bürgerinitiativen" das tägliche Brot zu sein.
Lieber READER74!
Ich habe diese Bürgerinitiative bewusst unterstützt. Zum Stillstand kommt es dann, wenn dieses schöne Tal von unnötigen Schiliften und dergleichen zerstört wird!
@OÖN Zensur, ja die Radfahrlobby welche bei euch eine große Plattform bekommt ist nicht die intelligenteste Spezies, huch schon wieder beleidigend, vermutlich selber mit demonstriert.