Radlobby tourte durch Steyr: "Potenzial für Verbesserung"
STEYR. Laut Radlobby Steyr zählt die Stadt zu den Schlusslichtern bei der Förderung aktiver Mobilitätsformen. Der neue Bürgermeister Markus Vogl (SP) sende jedoch Signale, die den Rad-Aktivisten Hoffnung machen.
Gestern unternahmen sie mit Gerhard Fischer, Obmann der Radlobby Oberösterreich, eine Tour entlang der Steyrer Hauptradrouten. Ziel: Problemstellen aufspüren und Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Denn die Vorteile eines Umstieges aufs Rad lägen anhand stark steigender Spritpreise auf der Hand: Radfahren spare viel Geld und stärke die körperliche und mentale Fitness.
Er kenne Steyr zwar, als Ortsunkundiger habe er sich aber immer schwer getan, per Rad hier nicht die Orientierung zu verlieren, sagt Fischer: "Eine sichere Nord-Süd-Querung der Stadt hätte ich nicht gefunden." Die neue Beschilderung mit Nah- und Fernzielen habe aber manches verbessert. "Es muss für Radfahrer selbsterklärend sein, wo und wie sie fahren dürfen", sagt Fischer, "Radwege müssen kinder- und seniorentauglich, vor allem sicher sein." Und es dürfe keine Umwege geben, das Tempo des Autoverkehrs müsse gedrosselt werden, ebenso sei eine Verbannung der Radfahrer auf Gehsteige inakzeptabel. Mit diesem Trick habe Linz einst Salzburg und Graz im Greenpeace-Ranking überholt.
Fischers Forderung: "Das Land muss ein übergeordnetes Rad-Zielwegenetz schaffen und die personellen wie finanziellen Ressourcen massiv aufstocken." 50 Prozent des gesamten Radbudgets seien in drei sündteuren Tourismus-Radwegen versickert.
Radlobbyist Harald Peham, seit Herbst auch VP-Gemeinderat: "Es ist mühsam, etwas für Radfahrer zu bewegen. Das von allen Parteien vor der Wahl geäußerte Ziel, alternative Mobilitätsformen zu stärken, muss realisiert werden."
Anregungen zur Verbesserung der Radverkehrssituation in Steyr und Umgebung erbittet die Radlobby unter steyr@radlobby.at
Die Überschrift ist das Understatement des Jahrzehnts.