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Umwidmung von Ackerland: Auch für die VP sind noch viele Fragen offen

Von Hannes Fehringer, 05. Dezember 2024, 11:18 Uhr
Riesiger Acker, dahinter die Pyhrnautobahn: Kaineder (Grüne) hält "Ernährungsgrundlage" wichtiger als Betriebsgebiet.
Bild: feh

RIED im Traunkries. Für Landesrat Stefan Kaineder (G) ist ein Logistikzentrum untragbar, für das ein riesiger Acker neben der Pyhrnautobahn umgewidmet werden soll: "Beton ernährt uns nicht". Für die VP in der Gemeinde ist indessen noch nicht geklärt, ob sie einer tatsächlichen Umwidmung zustimmen wird.

Lokalaugenschein am Ortsrand von Ried im Traunkreis: Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) schritt mit einer Gruppe der Bürgerinitiative "Lebenswertes Ried" einen Feldweg ab, der an den endlosen schwarzbraunen Furchen eines Ackers entlangführt, hinter einer Anhöhe rauschen die Schwerlaster auf der Pyhrnautobahn. Das 5,4 Hektar große Grünland soll Betriebsgebiet werden, der Gemeinderat fasste bereits einstimmig den Beschluss für ein Umwidmungsverfahren. Auf dem Areal soll der Salzburger Spediteur Quehenberger ein Logistikzentrum errichten, hieß es, und dann doch nicht. Bisherige Informationen stifteten demnach eher Verwirrung: Zuerst beamte der Finanzvorstand von Quehenberger, Rodolphe Schoettel, bei einem Bürgerabend Schaubilder und Datenblätter eines Logistikzentrums an die Wand. Daraufhin bestritt sein Vorstandskollege Klaus Hazdira eine geplante Ansiedlung von Quehenberger in Ried im Traunkreis völlig, um sie dann doch nicht wieder ganz auszuschließen. Schoettel wiederum gehört mit dem Salzburger Investor Walter Schisernig der Immobilienentwickler Xelor GmbH, der den Acker von einem Bauern langjährig pachten will, der die Umwidmung beantragte.

Kaineder bemängelte bei seinem Lokalaugenschein, dass man den Acker in Ried/Tr. umwidmen wolle, ohne dass ein Sterbenswort verraten worden sei, wer und was angesiedelt werden soll. Eine derartige Blankowidmung sei mittlerweile ein Unding in der Raumplanung: "In dieser Region haben wir Ackerböden, deren Erde auch nach dem Klimawandel noch fruchtbar sein wird. Der Erhalt der Ernährungsgrundlage muss heute bei der Widmung eingepreist werden", sagte er: "Beton kann uns nicht ernähren." Zuständigkeit in der Landesregierung hat Kaineder bei den ihm zugewiesenen Ressorts keine, er verwies aber darauf, dass die OÖ. Raumordnungsabteilung in einem Erstbefund die angepeilte Umwidmung für nicht genehmigungsfähig gehalten und äußerst negativ begutachtet hatte. Kaineder kündigte an, dass seine Fraktion der Grünen im Landtag bei der Causa mit Anfragen am Ball bleiben wolle.

Bewegung hat Bürgerinitiativensprecherin Pamela Huck indes aus dem Mund von VP-Fraktionschefin Marlene Zehetner vernommen. Die VP mache demnach ihre Zustimmung zur Umwidmung davon abhängig, dass vorher bekannt gemacht werde, welcher konkrete Betrieb angesiedelt werden solle. "Für uns sind vor einer Entscheidung vielfach noch Fragen offen", sagte Zehetner zu den OÖNachrichten. Wer nun tatsächlich auf dem Acker neben der Autobahn bauen soll, offenbarte Bürgermeister Stefan Schöfberger (SP) bislang nicht. Er verweist aber immer gerne auf die erfolgreiche Ansiedlung des Hub-Nord der Brau-Union, der mittlerweile 140 Leute beschäftigt, die ebenfalls über Schoettel und Schisernig erfolgt ist.

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Autor
Hannes Fehringer
Lokalredakteur Steyr
Hannes Fehringer
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15  Kommentare
15  Kommentare
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fragesteller (266 Kommentare)
am 09.12.2024 10:34

Es kann doch nicht sein daß ein paar unbedarfte Gemeinderäte über solche Landflächen entscheiden. Wir sollen mit E-Auto fahren! Die zerstören die wenigen Flächen nur weil sie noch Geld dafür bekommen. Man kann doch nicht Laien über solche Dinge entscheiden lassen.

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fam.beham@gmx.at (620 Kommentare)
am 07.12.2024 09:19

das es ein Bauernsterben gibt ist Tatsache, einige Betriebe werden dadurch immer größer aber auch da stellt sich mal die Frage ob es Nachfolger gibt, Bodenversiegelung ist immer schlecht, irgendwann wird es vielleicht brache liegende Flächen geben, schaut auch nicht schön aus

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schubbi (5.159 Kommentare)
am 07.12.2024 09:04

Wie zerstört unser Land bereits ist sieht man am besten vom Flugzeug aus. So etwas gibt es auf der ganzen Welt nicht mehr

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schubbi (5.159 Kommentare)
am 07.12.2024 08:52

Immobilienhaie sind der Tot unseres Landes

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schubbi (5.159 Kommentare)
am 07.12.2024 08:45

Gemeinderat einstimmig ? Sitzen da nur Vertreter der Vernichter Partei drinnen ?
Wie unbelehrbar und blöd sind die eigentlich ? Es wird weiterversichert auf Teufel komm raus. Hauptsache die Kohle stimmt

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schubbi (5.159 Kommentare)
am 07.12.2024 08:48

Und jeder Bauer freut sich wenn er lästige Arbeit los wird und stattdessen abcasht.

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schubbi (5.159 Kommentare)
am 07.12.2024 08:55

Das 20 Hanseln die sich hint und vorn nicht auskennen, über solch einen markanten Eingriff in die Natur abstimmen dürfen, ist eine Schande

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azways (6.360 Kommentare)
am 06.12.2024 12:06

Warum wird wohlweislich verschwiegen, wieviele unserer Lebensmittel wir selbst produzieren, wieviel wir exportieren und wieviel wir importieren ?

Ohne Fakten ist das so wie wir das betreiben, reine Kaffeesudleserei !

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steve08 (239 Kommentare)
am 06.12.2024 10:20

Es ist unverständlich, dass die Bauern laufend ihre Äcker verkaufen. Hat Grund und Boden heute keine Wert mehr? Oder ist es die Geldgier nach plötzlichem Reichtum?

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reibungslos (15.296 Kommentare)
am 07.12.2024 08:28

Mehr als die Hälfte der Bauern beziehen weniger als die Hälfte des Einkommens aus der Landwirtschaft. Es rentiert sich einfach nicht mehr. Daher gibt es meist auch niemanden, der die Landwirtschaft weiter führt. Das Geld nehmen die Erben gerne.

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cyrill24 (755 Kommentare)
am 05.12.2024 19:06

Dieses scheinheilige getue wenn Ackerland verbaut wird geht mir auf den Wecker, alle schreien sie grün rot usw aber wer soll diese Grundstücke in 20 Jahren bewirtschaften? Bauern jedenfalls nicht weil solche wird es bis dahin nicht mehr geben, am besten die roten und grünen produzieren sich ihre Lebensmittel selbst damit sie mal sehen was für Arbeit dahinter steckt.

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richie (1.548 Kommentare)
am 06.12.2024 09:54

Ganz einfach: Wir betonieren alles zu - weil Felder anscheinend eh niemand braucht - und Sie sammeln Ihre Lebensmittel in der Betonwüste ein - Mahlzeit!

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Zonne1 (3.945 Kommentare)
am 06.12.2024 11:17

Regenwald abholzen und billiges Fleisch aus Amerika "holen" . so easy .

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schubbi (5.159 Kommentare)
am 07.12.2024 08:49

Genau. Und nicht bewirtschaften heißt automatisch zubetonieren, Hr. Landwirt ?

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schubbi (5.159 Kommentare)
am 07.12.2024 08:50

Sonst ist ja nichts zu verdienen dran

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