Asylunterkunft in Schönau ausgebrannt: "Rückkehr ist ausgeschlossen"
SCHÖNAU. 14 Feuerwehren waren in der Nacht damit beschäftigt, ein Feuer in einer Asylwerber-Unterkunft im Bezirk Freistadt zu löschen. Das Gebäude ist komplett ausgebrannt.
Das Feuer war gegen 1.00 Uhr in dem ehemaligen Gasthaus im Ortsteil Oberndorf in Schönau im Mühlkreis ausgebrochen. 16 junge Männer wohnten noch in dem Gebäude, konnten sich aber selbst in Sicherheit bringen, bevor die Feuerwehr eintraf.
Als einer der ersten am Einsatzort war Patrick Rosinger, Kommandant der FF Oberndorf. "Wir haben bei der Alarmierung schon vom Feuerwehrhaus aus den Rauch gesehen. Schon bei der Anfahrt haben wir Alarmstufe 3 ausgelöst, weil wir wussten, dass einige Häuser in unmittelbarer Nähe stehen", sagt Rosinger. "Bei unserer Ankunft brannte die ehemalige Gaststube bereits lichterloh, das Gebäude stand bis zum Dachstuhl in Flammen", sagt der Kommandant.
Vorläufiges Ersatzquartier im Pfarrheim
14 Feuerwehren waren im Einsatz, die Löscharbeiten liefen reibungslos ab. Eine Wasserleitung war in unmittelbarer Nähe, die Bewohner hatten sich bereits selbst aus der Unterkunft retten können. Ein Übergreifen der Flammen auf Nachbarhäuser konnte verhindert werden. Brand aus konnte offiziell um 3.20 Uhr gegeben werden, die FF Oberndorf hielt am Vormittag weiterhin Brandwache und löschte einzelne Glutnester.
Insgesamt sechs der Bewohner mussten zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht werden. Fünf von ihnen waren aber am Vormittag schon wieder entlassen, sagt Bürgermeister Herbert Haunschmied (VP). Die Flüchtlinge sind derzeit im Pfarrheim untergebracht. Das sei aber nur eine Übergangslösung, für sie müsse ein neues Quartier gefunden werden: "Das Gasthaus ist verraucht, verbrannt und hat Wasserschäden. Da ist eine Rückkehr ausgeschlossen."
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Das ehemalige Gasthaus war seit Mai 2023 das Zuhause von insgesamt 30 Asylwerbern, vorwiegend junge Männer aus Somalia, Afghanistan und der Türkei. Zum Zeitpunkt des Brandes waren noch 16 von ihnen vor Ort untergebracht. "Für die brauchen wir jetzt eine längerfristige Lösung", sagt Haunschmied. In Schönau gibt es keine geeigneten Quartiere mehr, die Betroffenen müssen also wohl umziehen.
Die Grundversorgungsstelle sei in Absprache mit der Gemeinde, heißt es aus dem Büro von Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP). Die 16 Betroffenen werden aufgeteilt und auf Quartiere in der näheren Umgebung verlegt, sagt ein Sprecher.
Die Ursache des Brandes ist derzeit noch unklar, Brandermittler sind bereits vor Ort. Im Gegensatz zum Brand in einer Asylunterkunft in Altenfelden vor acht Jahren ist eine Brandstiftung in diesem Fall allerdings unwahrscheinlich, berichtet die APA.
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