Weil Wirt sich Sorgen machte: Koch rettete Stammgast im Mühlviertel
ALTENFELDEN. Als ein Stammgast auch nach Stunden nicht auftauchte, machte sich ein Wirt im Mühlviertel Sorgen. Der Koch des Wirtshauses fuhr zum Haus, um nach dem Rechten zu sehen.
Normalerweise, sagt Paul Peherstorfer, sei das ein höchst zuverlässiger Stammgast. Pünktlich. Und wenn er nicht komme, gebe er sogar vorab Bescheid. Doch am Freitagvormittag war das anders, so der Koch beim Wildparkwirt in Altenfelden (Bezirk Rohrbach). Vom Stammgast fehlte jede Spur. Bis zum späten Vormittag.
Gut, im Dorf daheim zu sein
Das machte Wildparkwirt Andreas Neumüller Sorgen. "Wenn einer nicht da ist, der sonst immer um diese Zeit da ist, macht man sich eben Gedanken", sagt der Gastronom. "Das ist das Gute, wenn man in einem Dorf daheim ist." Und weil eben Dorf, wusste der Wirt auch, wo der Stammgast wohnt. Zuerst, sagt er, hätte er deshalb noch versucht, bei Nachbarn in Erfahrung zu bringen, ob der Senior vielleicht irgendwo unterwegs sei. Aber vergebens. Und er selbst habe nicht weggekonnt aus dem Lokal, um nachzuschauen. Das übernahm dann der Koch. "Als ich in die Arbeit gekommen bin, hat der Chef gesagt, dass da irgendetwas nicht stimmt", sagt Paul Peherstorfer. Gegen 12 Uhr sei er ins Auto gestiegen und zum Haus des Gastes gefahren, um nachzuschauen. "Ich hab ihn dann eh gleich gesehen – er ist unter dem Fenster im Vorzimmer auf dem Boden gelegen und hat nicht mehr aufstehen können", so der 24-Jährige aus Arnreit. Doch das Haus des allein lebenden Mannes war versperrt.
"Zuerst haben wir noch versucht, dass wir seine Angehörigen kontaktieren – aber da hat niemand abgehoben. Also haben wir Rettung und Feuerwehr verständigt."
Die Freiwillige Feuerwehr Altenfelden rückte an und verschaffte sich über ein Fenster Zutritt zum Haus. Der gestürzte Senior konnte dann von der Rettung versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden.