40 Jahre Sanitäter: Die Männer der ersten Stunden sind heute noch aktiv
SATTLEDT. 1973 wurde in Sattledt der Beschluss zur Gründung einer Ortsstelle des Rotes Kreuz gefasst.
Ein wichtiges Jubiläum wird am kommenden Sonntag in Sattledt zelebriert. Die Ortsstelle des Roten Kreuzes feiert ihr 40-jähriges Bestehen. Von den Gründungsvätern sind nur noch Leopold Baumgartner und Alfred Reich aktiv. Beide sind bis heute in leitender Funktion tätig. Baumgartner als Ortsstellenleiter und Reich als Dienstführender.
„Bei der Gründungsversammlung vor 40 Jahren war ich nicht dabei. Richtig los ging’s erst am 1. Jänner 1975, als wir unser erste Rettungsfahrzeug bekamen. Damals schloss ich meine Ausbildung als Sanitäter ab“, erinnert sich Baumgartner. Zu Beginn sei am Land ein Engagement für das Rote Kreuz nicht alltäglich gewesen: „Ich stamme aus der bäuerlichen Bevölkerung. Da geht man eher zur Musik oder zur Feuerwehr. Bei mir war das etwas anders. Mein Vater war im Krieg als Sanitäter eingesetzt und hat mir oft davon erzählt“, erinnert sich Baumgartner. Von einer eigenen Ortsstelle war übrigens im Gründungsjahr noch keine Rede: „Wir holten uns damals das Fahrzeug nach Hause. Von dort rückten wir zu den Einsätzen aus“, sagt der Ortsstellenleiter.
Bis zur Eröffnung eines eigenen Stützpunktes vergingen noch 30 Jahre: „Erst als die Feuerwehr auf die Bundesstraße übersiedelte, konnten wir wir im alten Depot unsere erste Ortsstelle einrichten. Bis dahin befand sich das Rettungsfahrzeug der Ortsstelle in der Feuerwehrgarage und in der Garage einer Bank.
Der Beschluss zur Gründung der Ortsstelle stand im Zusammenhang mit der Errichtung der Autobahn: „Unsere erste Funk-kennung lautete Autobahn eins.“
An vier Jahrzehnte beim Roten Kreuz knüpfen sich viele Erinnerungen. Die Geburt eines Babys im Rettungsfahrzeug beschreibt Leopold Baumgartner als sein prägendstes Erlebnis: „Klarerweise ist man als Sanitäter mit viel Leid konfrontiert. Für mich war aber dieser Einsatz der bewegendste Moment in meinem Sanitäterleben.“
Als wäre es gestern gewesen, erinnert sich Alfred Reich an einen schrecklichen Verkehrsunfall auf der Westautobahn: „Damals verunglückte ein Ehepaar mit seinem zweijährigen Sohn tödlich. Die Großmutter und der Onkel saßen im nachkommenden Auto und mussten alles mit ansehen. Wir mussten uns um die Angehörigen kümmern. Zu dieser Zeit gab es noch kein Kriseninterventionsteam.“
Trotz vieler Einsätze mit tödlichem Ausgang nahmen weder Leopold noch Alfred psychologische Hilfe in Anspruch: „Ich bin aber sehr dafür, dass Sanitäter dieses Angebot nützen“, rät Reich seinen Kollegen.
Viel Zeit investiert die Ortsstelle in die Ausbildung der Jugend: „Mit unserem Nachwuchs sind wir drei Mal hintereinander Landesmeister geworden“, berichtet Baumgartners Stellvertreter Paul Hammerl nicht ohne Stolz. 2009 wurden Sattledts junge Sanitäter sogar Bundessieger.
Jubiläum in Zahlen
Freiwillige Dienststunden: 263.207
Zahl der Einsätze: 15.046
Gefahrene Kilometer: 807.778
Aktive Mitarbeiter: 61
Jubiläumsfeier am Sonntag: Beginn um 9 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche Sattledt. 10 Uhr Fahrzeugsegnung und Festansprachen. 11 bis 15 Uhr Tag der offenen Tür, Frühschoppen, Sonderausstellung „Damals und heute“.
der Menschen!
Es freut mich sehr, dass wir in Sattledt eine so gut funktionierende Rettungs-Truppe haben auf die wir uns wirklich verlassen können und wo viele Freiwillige der Gesellschaft einen großen Dienst erweisen!
Auch im Interesse der Ortsstelle des RK würde ich dazu raten, derartige Jubiläumsfeiern und andere RK-Events in den Veranstaltungskalender der Gemeinde eintragen zu lassen, damit es zu keinen Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen kommt, wie es dieses mal leider der Fall ist! Das ist insofern schade, da viele Bürger dem RK gerne einen Besuch abstatten würden, als treue Gäste des Gasthauses "Sowieso" aber auch dort zugegen sein möchten.