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Streit um die Greif-Fassade endet mit Kompromiss

Von Erik Famler, 29. Oktober 2018, 05:33 Uhr
Streit um die Greif-Fassade endet mit Kompromiss
So soll die Fassade des neuen Greif an der Ecke Kaiser-Josef-Platz, Rainerstraße nach Fertigstellung aussehen. Bild: Stadt Wels

WELS. Zähes Ringen um Gestaltung des neuen Wohn- und Bürogebäudes am Kaiser-Josef-Platz fand versöhnliches Ende.

Nach monatelangem Gezerre um die Fassade des neuen Greif liegt nun ein endgültiger Gestaltungsvorschlag vor: "Wir haben einen Kompromiss gefunden, mit dem beide Seiten leben können", zeigt sich der Welser Immobilienentwickler Andreas Hüthmayr erleichtert.

Dem versöhnlichen Ende gingen erhebliche Differenzen voraus. Zu Beginn des Gestaltungsprozesses verlangte Bürgermeister Andreas Rabl (FP) eine historisierende Fassade. Die übrigen Beteiligten reagierten ablehnend. Mit den Worten: "Ich baue 2018 kein Haus aus dem Mittelalter", leistete auch Hüthmayr Widerstand. Der inzwischen pensionierte Baudirektor Karl Pany warb für eine moderne Gestaltung. Hüthmayrs Wunsch, den rund 30 Wohnungen und Büros in den Obergeschoßen französische Balkons vorzusetzen, erteilte Pany allerdings eine Abfuhr. Mit Hilfe von Architekt Wolfgang Harmach gelang nach vielen Gesprächen eine Kompromissvariante, die sowohl die Interessen der Bauherren als auch die Vorgaben der Stadtplanung berücksichtigte.

Nach dem Abriss des alten Greif wird die bisherige Gebäudestruktur beibehalten. Der Turm zur Wurstinsel hin wird leicht angedeutet und durch ein blindes Obergeschoß ergänzt. Dahinter verbirgt sich die Terrasse eines von drei Penthouse-Wohnungen. Französische Balkons sind nun wieder vorgesehen. Bei Wohnräumen ragen sie über die Fassade hinaus, bei Schlafräumen sind sie nur angedeutet: "Die Fensterfaschen werden bewusst tiefer gesetzt, um die Verschmutzung der Putzfassade zu verhindern", sagt Hüthmayr. Das Erdgeschoß und die Eckkanten werden mit Natursteinen verkleidet. Als Farbe wählte Architekt Harmach Ockerbraun. Hüthmayr und Kompagnon Joachim Ziegler vermieten das neue Greif. Im Erdgeschoß wird erneut BIPA einziehen. Die Polizei Stadtmitte ist im Parterre und im ersten Stock angesiedelt.

Baustadtrat Peter Lehner (VP) will die endgültige Greif-Version nicht kommentieren: "Bei privaten Bauprojekten habe nicht ich zu entscheiden, ob etwas schön ist oder nicht. Dazu gibt es den Gestaltungsbeirat." Rabl begrüßt den Entwurf: "An dem zentralen Ort erwarte ich eine anspruchsvolle Architektur." Dies sei gelungen. Die Geschmacksfrage allein dem Gestaltungsbeirat zu überlassen, davon hält Rabl nichts: "Politiker müssen den Kopf hinhalten. Deshalb ist es legitim, dass sie mitreden."

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20  Kommentare
20  Kommentare
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buchbinder59 (694 Kommentare)
am 30.10.2018 05:04

tolle Fassade - sieht auf dem Foto gut aus 👍🏻

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susisorgenvoll (17.040 Kommentare)
am 30.10.2018 02:11

Scheußlich dieses Gebäude! Schade um das alte Greif!

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Welser123 (288 Kommentare)
am 29.10.2018 20:03

Das Bild gleicht zahlreichen Hotelruinen, die man unter Lost Places findet. Schrecklich diese Fassade

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StefanieSuper (5.469 Kommentare)
am 29.10.2018 12:43

Politik und Geschmack passen einfach nicht zusammen. Mit diesem Bau wird dieser Platz noch unattraktiver. Es hat eigentlich keinen eigenen Stil so wie das Welser Logo, das man doch vom Logo der Barmherzigen Brüder abgekupfert hat. Da können sich doch die Stadtentwickler die Diskussion um die Busdrehscheibe ersparen. Die ist wenigstens funktional und beleidigt das Auge nicht so sehr wie das neue DLZ. Ein Highlight schaut einfach anders aus.

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Hank2705 (723 Kommentare)
am 29.10.2018 15:22

>>>StefanieSuper 29.10.2018
"Politik und Geschmack passen einfach nicht zusammen."
Richtig!
Der Kaiser-Josef-Platz strotzt vor Beispielen, bewilligt und erbaut unter SPÖ-Bürgermeistern.

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renele (3.081 Kommentare)
am 29.10.2018 20:34

Unattraktiv machen den Platz eigentlich nur Autos die mit lauter Musik durchrasen und Menschen die nicht wissen wie man sich benehmen soll.

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seppmueller (45 Kommentare)
am 29.10.2018 12:29

nach dem DLZ der Stadt - auch beim Greif 08/15 - WELS bleibt damit Provinzstadt !

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scorpionero (5 Kommentare)
am 29.10.2018 12:28

...endlich einmal ein Gebäude, das nicht so aussieht, als hätte man es in Excel geplant. zwinkern

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Hank2705 (723 Kommentare)
am 29.10.2018 10:38

Siehe Warschau, Dresden etc.

„Ich baue 2018 kein Haus aus dem Mittelalter.“

Glücklicherweise haben die Verantwortlichen in zahlreichen zerbombten europäischen Städten anders gehandelt, als sie zahlreiche im Zweiten Weltkrieg teilweise vollständig zerstörte historische Bauten aus verschiedenen Epochen wie auch historische Stadtteile rekonstruieren und wieder aufbauen ließen.

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Scotiella (543 Kommentare)
am 29.10.2018 15:22

In welchem Jahr leben Sie? 1946? Der KJ hatte zahlreiche Bombentreffer und die Nachkriegshäuser, die dort die Mehrheit stellen, sind der "neuen Sachlichkeit" geschuldet. Da passt das neue Greif sehr wohl hin.
Eine historisierende Fassade hätte da niemals hingepasst.

Wem's nicht gefällt soll bitte zum Stadtplatz schauen ...

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Hank2705 (723 Kommentare)
am 30.10.2018 13:54

>>> Scotiella 29.10.2018 15:22 Uhr

1946?
Das Hochhaus am östlichen Ende wurde 1961 fertiggestellt, das Postamt ungefähr zur selben Zeit und die Klötze im westlichen Drittel noch viel später.
Von Wiederaufbau keine Spur. Diese Gebäude wurden nach Abriss von intakten Häusern errichtet (das Hochhaus möglicherweise auf einer freien Fläche; der an der Ecker stehende, 200 Jahre alte Semmelturm wurde 1959 abgetragen und an dieser Stelle eine unterirdische Bedürfnisanstalt installiert).
Mir persönlich gefällt der Entwurf ganz gut, viel besser als die zwei Fassadengestaltungen davor (es wurden schon bessere Ansichten des Projekts veröffentlicht).
Mein Hinweis auf Warschau und Dresden bezog sich nicht auf die geplante Neugestaltung, sondern auf die zitierte Bemerkung des Immobilienentwicklers.

>> Eine historisierende Fassade hätte da niemals hingepasst.
Auch die mit viel Aufwand wiedererbaute Frauenkirche in Dresden teilt sich den Platz (Neumarkt) mit teilweise eher sc

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Hank2705 (723 Kommentare)
am 30.10.2018 13:56

.....schmucklosen Fassaden.

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Scotiella (543 Kommentare)
am 29.10.2018 10:27

Bitte nicht zu viel erwarten ... Wels ist nicht Wien!

Und trotzdem: der Entwurf ist zeitlos gut. Und, die Fassade ähnelt sogar der Österreichischen Nationalbank ... also doch ein bisserl Wien in Wels zwinkern

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 29.10.2018 10:01

Grauslich diese Fassade - sieht wie ein Gefängnis aus
die Gitter fehlen noch davor.

Jetzt kommt ein grausliches Denkmal nach dem Anderen ins Stadtbild.

Und der ganze Flair von Wels ist Geschichte.

Passt zur Polizei die dort einzieht
- sogar das AMS war im Gespräch dahin
zu übersiedeln.

Magistrats Büros dazu und ein Gebäude wurde
ruiniert für was für einen Effekt für Wels?

Und noch immer kein Ausgleich für billige Hotelzimmer für anreisende Jugendliche in Wels für Veranstaltungen.

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Obiwankenobi (447 Kommentare)
am 29.10.2018 09:34

wirkt schon 60er-Jahre-retro, mehr Mauerwerk, wenig Glas.

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tramway (664 Kommentare)
am 29.10.2018 09:26

Unglaublich wie dilettantisch hier wieder gearbeitet wird. Quasi während des Baues streitet man drüber was man bauen will. Naja Rabl und seine Günstlinge...

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renele (3.081 Kommentare)
am 29.10.2018 20:35

Nicht Rabl, sondern Leute die alles schlecht finden, was von Blau entschieden wird.

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Stolzeoesterreicherin (234 Kommentare)
am 29.10.2018 08:50

Wirklich nichts besonderes und auch nicht schön (meine Meinung)

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Scotiella (543 Kommentare)
am 29.10.2018 08:39

Sehr schön! Wirkt sehr gelungen, auch die Farbwahl ist angenehm. Vom Stil her etwas Klassizistisch, dass passt zum KJ.

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MartinH (1.194 Kommentare)
am 29.10.2018 05:40

Und was ist an dieser Fassade historisch?? Schaut aus wie jede andere Fassade!

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