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Vier kleine Gemeinden planen eine große Sache

Von Friedrich M. Müller, 20. Juli 2017, 06:29 Uhr
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Die Bürgermeister Josef Lehner (v.l.), Ernst Mair, Peter Oberlehner und Martin Dammayr planen neue Kooperationsform. Bild: (müf)

MICHAELNBACH / POLLHAM / PÖTTING / ST. THOMAS. Mehr Qualität in der Verwaltung bei weniger Kosten und ohne große Bürokratie: Eine neue Idee zur Kooperation

Gemeinde-Zusammenarbeit ja, Fusion nein: Das sind die Eckpunkte einer neuen Idee, die gestern die Bürgermeister Martin Dammayr (Michaelnbach), Ernst Mair (Pollham), Peter Oberlehner (Pötting) und Josef Lehner (St. Thomas/Griesk., alle ÖVP) der Presse präsentierten.

Die vier Kommunen entwickeln die Idee einer „Dezentralen Verwaltungsgemeinschaft“ und setzen dabei auf einen externen Berater.

Die Eckpunkte der Kooperation:

  • Jede der vier Gemeinden mit ihren rund 1000 Einwohnern bleibt selbstständig;
  • Die zehn Mitarbeiter der vier kommunalen Verwaltungen spezialisieren sich auf Fachgebiete (z.B. Bauwesen, Buchhaltung, Meldeamt, Lohnverrechnung, Gebäudeverwaltung, Information/Presse/Homepage,...) und betreuen dann auch die jeweils anderen Orte mit;
  • Weil jede Gemeinde gemeinschaftliche Arbeit einbringt, werden die Dienstleistungen nicht aufwändig verrechnet. Daher auch der Name des Projektes „Hui-um“, was so viel bedeutet wie: passt, alles ist ausgeglichen;
  • Die Amtshäuser bleiben Anlaufstellen für die Bürger, die nicht merken, dass beispielsweise ein Bauakt vom fachlich versierten Kollegen im Nachbar-Gemeindeamt erledigt wird – im Zeitalter der Digitalisierung und des elektronischen Aktes kein Problem.
     

Durch die Spezialisierung wird die Qualität der Dienstleistung erhöht, der Aufwand verringert. Denn nicht in jedem Amt müssen Leute für jedes Sachgebiet geschult werden; das gilt auch für die Ausstattung (z.B. EDV-Programme, ...).

Die Gemeinderäte haben „Hui-um“ nun genehmigt. Oberlehner ist überzeugt, „dass es besser ist, wenn wir jetzt als Praktiker neue Organisationsformen gestalten, als wenn sie von außen angeschafft werden“. Das komme ihm oft vor, wie wenn Blinde von Farbe reden.

Die politischen Strukturen sollen erhalten bleiben. „Kommunalpolitik in kleinen Orten stellt die Kraft und Energie des ländlichen Raumes dar“, sagt Oberlehner.

Gestartet wird mit einer Klausur und der Bestands-Analyse Anfang September. Die Verwaltungsgemeinschaft könnte ab Jänner 2019 Realität sein. Oberlehner: „Vielleicht merken wir auch, dass manches nicht funktioniert.“

Langfristig wird sich der Dienstpostenplan verändern, möglicherweise nur eine Amtsleitung für die vier Orte notwendig sein. „Wir wollen rund zehn Prozent einsparen“, sagt Pollhams Ortschef Mair.

Dammayr aus Michaelnbach ergänzt: „Frei werdendes Personal soll für die Entwicklung des sozialen Zusammenlebens, des Kultur- und Bildungsangebotes herangezogen werden.“ Lebensqualität wird also gesteigert. Lehner sagt: „Wir wollen den ländlichen Raum lebenswert erhalten und weiterentwickeln.“ Das soll Zuzug sichern.

„Werte beurteilen, nicht Kosten“

Für Oberlehner steht außerdem fest: „Es darf nicht heißen: Keine Gemeinde unter 1000 Einwohnern, sondern: Keine Verwaltungsstruktur unter 2500 Einwohnern.“ Die vier Gemeinden zählen zusammen etwas mehr als 3300 Bürger.

Wird das Land die Idee fördern? „Wir haben nicht nachgefragt, wir sind erst am Anfang einer Partnerschaft, brauchen dazu Vertrauen und werden sehen, wie sich alles entwickelt“, sagt Oberlehner und rät: „Wir sollten endlich anfangen, auch Werte zu beurteilen, nicht nur Kosten: Wer Werte vermittelt, braucht vermutlich keinen Streetworker.“

Gemeindereferent Max Hiegelsberger (ÖVP) sagt: „Es freut mich, wenn Gemeinden nachdenken, wie Qualität bei der Arbeit für den Bürger verbessert und Kosten optimiert werden können: Es muss nicht immer eine Fusion sein.“

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7  Kommentare
7  Kommentare
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Overview (9 Kommentare)
am 20.07.2017 17:51

Ein Amtsleiter für alle, aber vier Bürgermeister - was für eine Verhöhnung! In kleinen Gemeinden hat sowieso der Amtsleiter die Hauptaufgaben zu erledigen. Da geht es um Machterhalt der VP.

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mobilstation (637 Kommentare)
am 20.07.2017 16:41

Es würde ja eine ganz einfache Lösung geben. Viele Gemeinden bestehen aus x-Ortschaften. Keine Namensänderung, Verwaltung zusammenlegen und viel Geld sparen. Doch dazu müssen aucch die Gesetzte an diese Möglichkeiten angepasst werden. Die Bürgermeister auf dem Lande haben genug mit den immer kritischer werdenden Bürger zu tun, nebenberuflich ist das oft schwer umzusetzen. Einsparen könnte man dagegen leicht die Anzahl der Gemeinderäte, in Osttirol spricht man von 16 Gemeinderäten - das ist genug. Je mehr im Gmeinderat sitzen, je schwieriger die Arbeit. LH Stelzer ist jedenfalls gewillt hier mitzuhelfen, wenn ihm die Zeit dazu gegeben wird. Unsinnig sind die überholten Werbeplakate, dafür muss der LH in jedem Bezirk (!) stundenlang im Studio stehen, um mit den vorgeladenen Funktionären abgebildet zu werden. Wer zu spät zum Fototermin kommt wird deutlich darauf hingewiesen. Alle müssen dann zuerst zum Schminktisch...

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( Kommentare)
am 20.07.2017 13:33

Zitat Artikel: 'Wird das Land die Idee fördern? „Wir haben nicht nachgefragt, wir sind erst am Anfang einer Partnerschaft, brauchen dazu Vertrauen und werden sehen, wie sich alles entwickelt“, sagt Oberlehner.'

Was ist das für eine Kulissenschieberei? Peter Oberlehner ist ÖVP-Personalvertreter im Landesdienst seit Adam und Eva, gleiches gilt für diese ÖVP-Bürgermeister und die umfassende der ÖVP in unserem Bundesland. Nun ist ihnen ein Licht aufgegangen, dass sie die über 400 meist kleinen Gemeinden in einer Verwaltungsreform zusammenlegen müssen.

Peter Lehner führt einen Befehl von Thomas Stelzer aus, er hätte hier auch schon vor Jahrzehnten brillieren können. Das Problem ist nicht die berechtigte Zusammenlegung, sondern, dass diese Leute nur auf ÖVP-Befehl handeln, als 'Personal'vertreter genauso. Das macht aber mein Auto, eine Maschine, auch. Vielleicht sollte man diese Leute durch Maschinen ersetzen? Für eine ÖVP 4.0, nach dem Vorbild des Geilomaten.

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( Kommentare)
am 20.07.2017 13:35

die umfassende --> die umfassende Gestaltungsmacht der ÖVP

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 20.07.2017 12:29

So ähnlich:
Haibach i.M., Reichenau, Ottenschlag

3 kleine Gemeinden - 3 Bürgermeister - 1 gemeinsames Gemeindeamt in Reichenau...

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glingo (5.334 Kommentare)
am 20.07.2017 12:14

so ein Schwachsinn

4 Gemeinden mit unter 1000 Einwohner!
Zusammenlegen
sofortige Einsparung von 3 Bürgermeistern (~8000€ im Monat)

und keine Zusatzkosten von Externen Beratern die sich das Beraten Teuer bezahlen lassen wofür eigentlich die Bürgermeister und Gemeindesekretere da währen!

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tradiwaberl (16.055 Kommentare)
am 20.07.2017 15:56

3 Bürgermeister eingespart (8000€ im Monat) dafür Unmut und Neid in der Bevölkerung erzeugt.... kein gutes Geschäft.
Wenn man sowas vorhat muss man Sachte anfangen... der hier beschriebene Weg ist genau sowas. Die Holzhammermethode führt dann eher zu sowas wie in Peuerbach (=Ablehnung).

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