Klimawandel als Herausforderung für Welser Stadtgärtner
WELS. Klimafitte Baum- und Pflanzenarten prägen nun immer öfter das Welser Stadtbild
Die hohen Temperaturen und langen Trockenphasen in diesem Sommer setzen vielen Bäumen und Pflanzen zu. Das bedeutet für die 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Welser Stadtgärtnerei einen erhöhten Pflege- und Gießaufwand. Seit einigen Jahren wird bei der Neupflanzung auf hitze- und trockenheitsverträgliche Baumarten, heimische Stauden, Blumen und Gräser umgestellt.
"Der Klimawandel ist eine Riesenherausforderung", sagt Christoph Haslmayr, Leiter der Welser Stadtgärtnerei. "Es wird immer heißer in der Stadt, die Bäume leiden, das bedeutet auch mehr Aufwand in der Baumpflege, etwa weil es mehr Düräste gibt, und natürlich müssen wir mehr gießen." Seit etwa 2014/2015 funktioniere das Nachpflanzen von Bäumen ohne Gießen nicht mehr. Seit 2017 verwendet die Stadtgärtnerei ein angepasstes Sortiment an Baumarten, die mit Hitze und Trockenheit besser zurechtkommen. Winterlinde wird durch Silberlinde, Hainbuche durch Hopfenbuche ersetzt, häufig gepflanzt werden nun auch Zürgelbäume und Feldahorne.
Kontinuierliche Wasserabgabe
Mit Bewässerungsbeuteln, die die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei regelmäßig mit Wasser befüllen, wird das Überleben der Jungbäume durch kontinuierliche Wasserabgabe gesichert. Anstatt in engen Baumscheiben wachsen die Jungbäume nun entlang von Pflanzstreifen mit genügend großem Wurzelraum heran, zu sehen etwa bei den Neupflanzungen in der Oberfeldstraße entlang des Radwegs oder in der Neustadt vor dem Bahnhofparkhaus. Verwendet werden außerdem Substrate, die das Wasser besser speichern. Untergepflanzt werden nun immer öfter heimische Wildstaudenmischungen, die nicht nur pflegeleicht, sondern wichtig für die Biodiversität sind und Nahrung für Wildbienen und andere Insekten bieten.
"Bei den Alleen setzen wir jetzt auf gemischte Baumarten, denn falls eine Sorte ausfällt, sind nicht alle auf einmal weg, das haben wir aus dem Eschentriebsterben gelernt", sagt Haslmayr.
400 bis 500 neue Bäume
Mehr Bäume und Pflanzen kühlen die Stadt, Hitzeinseln gilt es zu vermeiden. "Es wird noch wichtiger, mehr Bäume in die Stadt zu bringen, früher hat man da und dort eine Baumgruppe in Parks gesetzt, heute schauen wir, wo wir noch überall Schattenspender setzen können, auch jeder Sportplatz braucht rundherum Bäume", betont Haslmayr. In diesem Jahr werden rund 400 bis 500 Bäume quer durch alle Stadtteile neu gepflanzt.
Für den neuen erweiterten Volksgarten, der 2027 mit der Landesgartenschau eröffnet wird, werden 500 klimafitte Bäume gesetzt. Dort wird die Bewässerung laut Haslmayr dann auch über Brunnen gemacht, die bestehenden Bewässerungen sind aktuell noch mit Trinkwasser, künftig soll Brauchwasser mehr genützt werden.
Wenn alte Bäume gefällt werden (müssen), ist der Aufschrei in der Bevölkerung meist groß, deshalb informiert die Stadt vorab über die Gründe, etwa weil Bäume krank sind und somit ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Klimafit für nächste Generation
"Grundprinzip bei uns ist, dass für jeden Baum, der wegkommt, ein neuer gesetzt wird, aber natürlich ersetzt ein neuer Baum einen alten Baum nicht eins zu eins", betont Haslmayr. Sein Ziel sei es, der nächsten Generation einen noch besseren klimafitten Baumbestand weiterzugeben.
Man setze "gärtnerisch vernünftig große Bäume nach", betont der Stadtgärtner. "Je jünger der Baum, desto besser wächst er an, natürlich darf er auch nicht zu klein sein, weil er dann nichts darstellt und lange braucht, bis er groß ist."
Eine wesentliche Aufgabe der rund 40 Mitarbeiter der Stadtgärtnerei sind auch der Blumenschmuck und die Wechselflorbeete mit Frühjahrs- und Sommerblühern. Die wird es auch weiterhin geben, aber es kommen auch mehr Staudenbeete, etwa in den Volksgarten. "Es soll vom Aufwand vertretbar sein, denn wir müssen ja jäten und gießen", sagt Haslmayr.
Die Welser Stadtgärtnerei kümmert sich um 51 Parks mit einer Größe von 600.000 Quadratmetern und rund 10.000 Bäume im öffentlichen Raum, die auch im Welser Baumkataster verzeichnet sind.
Ich glaube es gibt in ganz Wels keinen hässlicheren Kreisverkehr, als den vom Maschinenring in der Laahenerstraße. Und den Schmäh vom Wasser sparen können sie jemand andern erzählen. Wir haben in Wels sicher keine Wasserknappheit.
Warum hat der Maschinenring den Kreisverkehr Laahenerstr./Oberfeldstr. gestaltet? Noch dazu mit Eigenwerbung auf öffentlichen Grund? Die Stadtgärtnerei kann das doch auch ganz gut (siehe Kreisverkehr Europastr./Noitzmühlstr.), und verwendet im Gegensatz zu dieser Firma ausschließlich einheimische Arten.
Ob diese Steinwüsten-Verkehrsinseln wirklich klimafit sind?
Etliche deutsche Gemeinden haben derartige Schotterwüsten bereits untersagt, da sie lebensfeindlich und hitzeproduzierend sind.
Es geht ums Wassersparen. Die früher üblichen Staudenbeete würden heutzutage rasch vertrocken. Und die Welser Heide war urspünglich eine "Schotterwüste", mit der Klimaerwärmung erfährt sie ein Comeback :-)