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Rotmilan in Meggenhofen durch illegales Pflanzenschutzmittel verendet

Von Edith Haim, 08. August 2019, 00:04 Uhr
Rotmilan in Meggenhofen durch illegales Pflanzenschutzmittel verendet
Der in Meggenhofen vergiftete Rotmilan hatte sich erst kürzlich zum Nisten niedergelassen. Bild: Schmidt/Birdlife

BRAUNAU/GRIESKIRCHEN. Greifvogelhasser legten vergiftete Köder aus und töteten zahlreiche Wildvögel.

Durch illegale Vergiftungsanschläge wurden heuer mindestens zwei Rotmilane und mehrere weitere Greifvögel in Oberösterreich getötet. Im April wurde ein vergifteter Rotmilan in Auerbach (Bez. Braunau) und einer in Meggenhofen aufgefunden, in dessen Umfeld auch zahlreiche tote Mäusebussarde.

Eine Untersuchung der Tiere ergab nun, dass das EU-weit verbotene Pflanzenschutzmittel Carbofuran eingesetzt worden war. Hans Uhl, Projektleiter des Artenschutzprojekts Rotmilan von BirdLife Österreich, warnt vor dem Gift, das auch für Menschen allein durch Einatmen gefährlich ist. "Carbofuran führt sehr schnell zur Lähmung und die Tiere bleiben oft in der Nähe der Köder liegen. Der Tod selbst kann sich aber über mehrere Stunden qualvoll ziehen. Hunde- und Katzenbesitzer im Umfeld dieser illegalen Aktionen fürchten zurecht um das Leben ihrer Haustiere."

Internationales Schutzprojekt

Die seit wenigen Jahren wieder einwandernden Rotmilane brüten in Oberösterreich mit nur rund 20 Paaren und zählen zu den gefährdetsten Greifvögeln. Die Organisation BirdLife stützt die regionale Ausbreitung des Rotmilans in einem internationalen Schutzprojekt mithilfe des Landes Österreich und vielen Jägern, welche den Bestand der Tiere erheben und Horste schützen. Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner äußert sich bestürzt über die Vorfälle. "Auch zahlreiche Jäger, die Rotmilane und andere seltenere Greifvogelsichtungen melden, sind zurecht über derartige Vorfälle verärgert", betont er.

In NÖ Jagdaufseher vor Gericht

Giftanschläge auf Wildtiere werden wieder vermehrt zum Problem. In Niederösterreich wurden 2017 mehr als 40 Tiere im Bezirk Gänserndorf ebenfalls durch Carbofuran vergiftet. Obwohl der Täter nicht gefasst wurde, kamen die beiden Jagdaufseher des betroffenen Reviers wegen mangelhafter Jagdaufsicht vor Gericht. Nun bitten die Tierschutzorganisationen um Aufmerksamkeit in der Bevölkerung.

"Wenn einzelne Greifvogelhasser zu illegalen Methoden greifen, gehört ihnen mit allen rechtlichen Konsequenzen das Handwerk gelegt", meint Hans Uhl. "Durch geäußerte Verdachte können wir die Täter überführen und weitere Vergiftungsanschläge verhindern."

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Autor
Edith Haim
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5  Kommentare
5  Kommentare
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Scotiella (543 Kommentare)
am 08.08.2019 10:06

Ich habe ein Paar dieser herrlichen Tiere vor kurzem bei Weibern im Wald überrascht (bzw. sie auch mich) und war ergriffen von deren Eleganz. Trotz Vergiftungsfall - willkommen zurück im Hausruckviertel, Rotmilan!

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( Kommentare)
am 08.08.2019 09:02

War möglicherweise gegen die Katzenplage gedacht.
Deren Besitzer sind doch angeblich die Ausbund an Tierfreundlich... 🤔

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 08.08.2019 08:34

Ich frage mich nur, weshalb. Reissen keine Rehe, keine Schafe....
Für mich sind diese Vergifter A...löcher.

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Orlando2312 (22.850 Kommentare)
am 08.08.2019 07:24

"....gehört ihnen mit allen rechtlichen Konsequenzen das Handwerk gelegt"

Und sollte so ein Drecksack erwischt werden, hat er wenig zu befürchten. Ist ja nur ein Tier, oder?

Die Bestie Mensch!!!

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Proking (2.663 Kommentare)
am 09.08.2019 13:20

Gift ist eine chemische Waffe. Nach dem ungerechtfertgten Umgang mit der Waffe ist sofort ein Waffenverbot auszusprechen, ungeachtet des Ansehens der überführten Person.

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