Wetterwarnung für Oberösterreich: Sturmböen bis 90 km/h erwartet
LINZ. Die nächsten Tage werden turbulent: Eine ungewöhnlich lange andauernde Sturmlage und starker Niederschlag könnten in Oberösterreich auch zu Problemen in der Infrastruktur führen.
Achtung, es wird ungemütlich! Windspitzen bis zu 90 km/h im Flachland, in exponierten Lagen und auf den Bergen Orkanböen, dazu starker Regen, in höheren Lagen Schneefall – die Experten der Geosphere Austria (vormals ZAMG) geben für ganz Oberösterreich eine orange Wetterwarnung heraus. Sie tritt mit Donnerstag, 22 Uhr in Kraft und gilt für die kommenden 48 Stunden.
Starke Regenfälle
"In den nächsten Tagen wird es turbulent", sagte Meteorologe Maximilian Stärz im OÖN-Gespräch. Zusätzlich zum Wind bringt eine starke Nordwestströmung intensiven Niederschlag. Unterhalb von 800 Metern fällt er die meiste Zeit als Regen, bis 1300 Meter zumindest zeitweise als Schnee. Am stärksten regnet es im direkten Nordweststau zwischen Wolfgangsee und Weyer. Aufgrund der erwarteten Regenmengen zwischen 50 und 100 mm drohen lokale Überschwemmungen, Muren und Hangrutsche.
Mehr als ein Meter Neuschnee
In den Bergen kommt bis Sonntag mehr als ein Meter Neuschnee zusammen, wobei die Schneefallgrenzen stark zwischen Tallagen und 1300 Metern schwankt. Die Schneebruchgefahr ist aufgrund des schweren, nassen Schnees hoch. Zudem ist mit Schneeverwehungen zu rechnen, die Lawinensituation wird sich in den kommenden Tagen massiv verschärfen. Das Skigebiet Kasberg hat schon am Donnerstag wegen des Wetters den Betrieb eingestellt.
Gefährliche Kombination
Gefährlich ist im Flachland vor allem die Kombination aus Niederschlag und Wind über einen ungewöhnlich langen Zeitraum. Durch den aufgeweichten Boden steigt das Risiko umstürzender Bäume. "Es sind zwar keine extremen Sturmspitzen, aber der Wind bläst doch anhaltend auf konstant hohem Niveau. Da heißt es auf jeden Fall aufpassen", so Stärz. Die Geosphere empfiehlt, in den kommenden 48 Stunden Wälder, Parks und Alleen zu meiden, Outdoor-Aktivitäten einzuschränken und Vorsicht auf den Straßen walten zu lassen. Auch Stromausfälle und Probleme im Öffentlichen Verkehr können nicht ausgeschlossen werden.
Das sollten Sie jetzt beachten:
- Meiden Sie Wälder, Parks und Alleen
- Reduzieren Sie im Straßenverkehr die Geschwindigkeit, vermeiden Sie Überholmanöver und halten Sie Abstand
- Planen Sie Verspätungen im Straßen-, Schienen- und Flugverkehr ein
- Parken Sie Fahrzeuge nicht in der Nähe von Bäumen
- Schränken Sie Outdooraktivitäten ein
- Rechnen Sie mit lokalen Ausfällen der Energieversorgung
- Beachten Sie die Anweisungen der zuständigen Behörden
Grund für die Wetterlage ist ein Zusammenspiel aus einem Tief über Südeuropa und einem Hoch über Westeuropa, dazwischen ein Starkwindband, das wie ein Förderband ein Regenband nach dem anderen zu uns bringt.
Die Prognose im Detail
Schon im Laufe des Donnerstags frischt der Wind merklich auf, in der Nacht auf Freitag erreicht er Sturmstärke. Ab Donnerstagnachmittag muss überall mit kräftigeren Schauern gerechnet werden, die Schneefallgrenze steigt auf über 1000 Meter.
Stürmisch und nass wird der Freitag. Am meisten Niederschlag fällt in den südlichen und westlichen Landesteilen, aber auch im übrigen Land muss immer wieder mit teils kräftigen Schauern gerechnet werden. Die Schneefallgrenze liegt bei 800 bis 1000 Meter, im Mühlviertel auch etwas niedriger.
Ähnlich gestaltet sich der Samstag: Wieder gibt es intensive Niederschläge, vor allem im Süden und im Mühlviertel. Die Schneefallgrenze liegt in den Alpen bei etwa 1200 Metern. Im östlichen Mühlviertel kann es am Vormittag noch bis 600 Meter hinunter kräftig schneien. Die Prognosen seien aber laut Stärz noch unsicher.
- Die Prognose für Ihre Region: nachrichten.at/wetter
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Wetterberuhigung bis Heiligabend
Langsame Wetterberuhigung ist am Heiligen Abend in Sicht. "Es bleibt windig und unbeständig, aber zumindest lässt der Sturm nach", sagt Stärz. Wer immer noch auf Weiße Weihnachten hofft, der wird wohl enttäuscht werden, es sei denn, er ist in höheren Lagen des östlichen Mühlviertels daheim. "Am 24. Dezember wird es jedenfalls nicht schneien", sagt Stärz, die Höchstwerte liegen bei 5 bis 12 Grad. Für die ersten Weihnachtsfeiertage kündigt sich, wie schon in den Vorjahren, Tauwetter an. Mit Temperaturen von zehn Grad und mehr wird es wieder viel zu warm für die Jahreszeit.
Es gibt keinen Klimawandel !
Alles ganz normal
Auch wenn´s kein weltbewegendes Thema ist: Aber bei uns heißt´s "HEILIGER ABEND" und nicht "HEILIGABEND". Die Redakteure (und -innen, man ist ja genderfit) sollten das endlich begreifen. Frohe Weihnachten und einen sturmfreien HEILIGEN ABEND!
Ich wünsche dir, dass das dein größtes Problem bleibt
schöne Feiertage