Schlaue Füchse, sture Esel: Stimmt das?
Schon in alten Märchen und Fabeln wurde etwa der Fuchs als schlau und der Wolf als böse dargestellt. Doch nicht alle dieser Stereotype treffen zu:
Behauptung: "Füchse sind schlau und listig": Stimmt! Füchse hätten ein ausgeprägtes Lern- und Sozialverhalten und könnten aus ihren Erfahrungen lernen, sagt Sven Herzog, Experte für Wildökologie und Jagdwirtschaft von der Technischen Universität Dresden. "Wurde ein Mitglied eines Familienverbandes einmal in einer Falle gefangen, meidet sowohl dieses als auch Familienangehörige diese oder ähnliche Gebilde." Füchse sind zudem in der Lage, durch Beobachtungen menschliches Verhalten vorherzusagen. Das bedeutet, sie können unterscheiden, ob es sich bei einem Menschen um einen harmlosen Spaziergänger oder einen für sie eventuell gefährlichen Jäger handelt. Und: Ihre Anpassungsfähigkeit erlaubt es ihnen, in unterschiedlichen Lebensräumen zu überleben.
Behauptung "Esel sind stur": Falsch. Esel sind nicht stur, sondern einfach nur vorsichtig. "Sie stammen aus bergigen und felsigen Gegenden, wo ein falscher Tritt verhängnisvoll sein kann", sagt eine Sprecherin des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander König (ZMFK). Deswegen stoppen Esel, wenn sie eine Situation nicht einschätzen können.
Behauptung "Bienen sind fleißig": Stimmt teilweise. Denn es treffe nicht auf alle Arten zu, sondern eher auf die Honigbiene, erklärt der Deutsche Imkerbund. Diese Eigenschaft beziehe sich primär auf die weibliche Honigbiene in ihrer Funktion als Sammelbiene. Die Honigbiene sammelt fleißig Nektar und Honigtau sowie Pollen.
Behauptung "Rabeneltern sind schlechte Eltern": Falsch. Raben werden oft als Unglücksbringer und schlechte Eltern bezeichnet. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Küken des Raben müssen nur selten die Trennung ihrer Eltern verarbeiten, da diese in monogamer Dauerehe leben.
Behauptung "Schweine sind dreckig": Falsch. Sie sind sogar äußerst saubere Tiere. "Zudem koten die Tiere nie in der Nähe ihres Schlafplatzes, sie haben also sogar eine Art Toilette", erklärt Zoologe Sven Herzog. Sofern möglich, suhlen sie sich im Schlamm, um ihre Körpertemperatur zu regulieren oder sich mit einer getrockneten Schlammschicht vor Insekten und Sonne zu schützen.
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