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170 Einzelbefragungen nach Hitzetod eines Rekruten in Horn

11. August 2017, 03:50 Uhr
170 Einzelbefragungen nach Hitzetod eines Rekruten in der Kaserne Horn
Radetzkykaserne in Horn. Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER

HORN/KREMS/WIEN. Die Ermittlungen würden noch einige Zeit dauern, heißt es bei der Staatsanwaltschaft und beim Heer.

Die Ermittlungen nach dem tragischen Tod eines 19-jährigen Rekruten der Radetzky-Kaserne in Horn (NÖ) laufen auf Hochtouren. Es stehe eine Vielzahl von Zeugenbefragungen an, erklärte gestern Franz Hütter, Sprecher der Staatsanwaltschaft Krems. Die Klärung der Sachlage werde jedenfalls einige Zeit in Anspruch nehmen.

Hans Rathgeb, der vom Bundesheer eingesetzte Leiter einer Untersuchungskommission, führt bereits seit Mittwoch Einzelbefragungen in der Kaserne durch. Befragt werden sollen vom Präsidenten des Landesgerichtes Salzburg, der auch Brigadier der Miliz ist, alle Rekruten sowie die Ausbildner der Garde – insgesamt 170 Personen. Dies bestätigte Dietmar Rust, Sprecher des Verteidigungsministeriums, den OÖN. Rathgeb selbst will sich zu den Untersuchungen vorerst nicht äußern. Er konzentriere sich auf die Ermittlungen. Die von ihm geleitete Kommission besteht aus fünf Personen – Juristen und Mediziner. Je nach Fachfrage können weitere Experten hinzugezogen werden.

Der 19-jährige Rekrut war – wie berichtet – vor einer Woche während eines 15-Kilometer-Marsches nach drei Kilometern zusammengebrochen und später im Krankenhaus gestorben. Laut vorläufigem Obduktionsergebnis wegen Überhitzung des Körpers (die Körpertemperatur betrug 44 Grad). Ein medizinisches Gutachten soll jetzt weitere Details klären.

Die Staatsanwaltschaft Krems ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen. Derzeit aber noch gegen unbekannt.

Im Verteidigungsressort an der Roßauer-Lände gingen auch gestern zahlreiche Beschwerden über angebliche Schikanen in anderen Kasernen ein. Diese würden jetzt laut Rust von der Disziplinarabteilung genau geprüft. (eku)

Video: Im Fall jenes 19-jährigen Rekruten in Horn, der nach einem Marsch in der Hitze gestorben ist, gibt es für die Ausbildner vorerst keine Konsequenzen. Das Kaderpersonal setzt den Ausbildungsbetrieb fort.

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