Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Bankräuber: "Ich beende meine kriminelle Karriere"

Von nachrichten.at/apa, 03. April 2024, 12:32 Uhr
foto: volker weihbold justiz gericht landesgericht lg prozess
(Symbolbild) Bild: Symbolbild: Volker Weihbold

WIEN. Eine 15-Jährige ist am 9. Februar 2024 während ihrer berufstaktischen Tage in einer Bankfiliale in Wien-Landstraße von einem Bankräuber überfallen worden.

Plötzlich stand ein maskierter Mann mit einer schwarzen Kappe vor ihr und einem Angestellten und richtete eine Pistole auf sie. "Ich hatte sehr viel Angst. Ich dachte, ich könnte sterben und werde jetzt erschossen", schilderte das Mädchen später der Polizei den Überfall, der am Mittwoch am Landesgericht verhandelt wurde.

Die 15-Jährige musste dabei nicht als Zeugin aussagen. Das Gericht entsprach dem Wunsch ihres Vaters, der sich sehr besorgt über die psychischen Folgen der Tat zeigte und seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, seine Tochter werde nicht dauerhafte psychologische Betreuung benötigen. Um das Mädchen nicht weiter zu belasten und weil der Angeklagte umfassend geständig war, konnte auf ihre Einvernahme verzichtet werden.

Zehn Jahre Haft

Beim Angeklagten handelte es sich um einen 35-jährigen Polen, den man wohl als Berufskriminellen bezeichnen kann. Er wurde wegen Raubes in seiner Heimat bereits zu fünf Jahren, in Deutschland zu sechs Jahren verurteilt. Erst im November 2023 wurde er nach Verbüßung seiner letzten Haftstrafe aus einem Gefängnis entlassen. Ein Schöffensenat (Vorsitz: Christian Gneist) verhängte nun für den jüngsten Überfall über ihn eine zehnjährige Freiheitsstrafe. Das war dem Mann zu viel, er meldete dagegen Strafberufung an. Die Staatsanwältin gab vorerst keine Erklärung ab, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

Er sei wieder kriminell geworden, weil in Polen sein Gehalt gepfändet worden sei, schilderte der Angeklagte in seiner Beschuldigteneinvernahme. Nach Wien sei er deshalb gefahren, "weil ich ein bisschen Deutsch spreche und es nicht weit ist". Vor seiner Abreise besorgte er sich eine täuschend echt aussehende Softair-Pistole, die von einer Original-Walther PPK kaum zu unterscheiden war. Er mietete sich einen Pkw an, mit dem er am Stadtrand von Wien zunächst einen Baumarkt ansteuerte, wo er von einem geparkten Auto die Kennzeichen abnahm und diese auf sein Fahrzeug montierte. Dann suchte er mit einem Navigationsgerät eine günstig gelegene Bankfiliale, parkte das Auto davor, zog sich eine Sturmmaske über und schritt mit den Worten "Das ist ein Überfall! Alles Geld her, schnell!" zur Tat.

"Ich wollte keine Menschen umbringen"

"Ich wollte keine Menschen umbringen. Aber ich wollte mit meinen Forderungen ernst genommen werden. Damit keiner Widerstand leistet, hatte ich die Airsoft", gab der 35-Jährige vor Gericht an. Rund 25.000 Euro bekam er aufgrund der gezückten Waffe ausgehändigt, kam damit aber nicht weit. Er konnte im Zug einer Großfahndung von der Polizei festgenommen werden, da er von Zeugen dabei beobachtet worden war, wie er in das unweit von der Bankfiliale abgestellte Fluchtfahrzeug gestiegen war.

In seinem Schlusswort kam der 35-Jährige auf seine angeblichen gesundheitlichen Probleme - er soll an einer bipolaren Störung und ADHS leiden - zu sprechen: "Ich bin ein armer Mensch. Meine Schwachstelle sind Emotionen, die ich nicht kontrollieren kann. Ich habe keinen starken Willen und deswegen habe ich ständig Probleme." Er sei "ein verlorener, aber kein schlechter Mensch", betonte er noch: "Ich sehe nicht so aus, bin aber auch eine sensible Person. Ich habe einen Fehler begangen und bereue es. Ich beende meine kriminelle Karriere. Ich habe heute mein Leben verloren und muss lange in Haft."

mehr aus Chronik

"Letzte Generation": Aktivisten klebten sich in Terminal fest

7 Meter abgestürzt: 4-Jähriger überstand Sturz von Balkon in Feldkirch glimpflich

Tierschützer gehen gegen Abschussverordnungen gegen Wölfe vor

Pkw überschlug sich nach Frontalkollision in Osttirol - 83-Jährige schwer verletzt

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
lastwagen (2.135 Kommentare)
am 03.04.2024 16:56

lädt ...
melden
antworten
elhell (2.237 Kommentare)
am 03.04.2024 15:20

Vielleicht kriegt er ja im Häfen seine Störungen medizinisch behandelt.

lädt ...
melden
antworten
nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 03.04.2024 13:06

Er beendet seine kriminelle Phase - für längere Zeit im Häfn.
Dann schaun wir weiter.....

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen