"Die Haltung von Hybridkatzen ist Tierquälerei"
WIEN. Bengalkatzen, Savannah-Katzen oder die Caracat: Kreuzungen zwischen Haus- und Wildkatzen, sogenannte Hybridkatzen, sind zwar aufgrund ihrer schönen Fellzeichnung und wilder Vorfahren besonders beliebt, die artgerechte Haltung ist für Privatpersonen jedoch kaum möglich.
Fehlende Jagdmöglichkeiten, ein erhöhtes Krankheitsrisiko und finanzielle Belastungen machen sie als Haustiere ungeeignet, wie die Tierschutzorganisation Vier Pfoten zum Weltkatzentag (8. August) informiert.
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In Österreich ist die Privathaltung der hybriden Rassen nur erlaubt, wenn die Paarung zwischen Haus- und Wildkatze bereits fünf Generationen zurückliegt, denn davor gelten sie offiziell als Wildkatzen. "Eine erzwungene Verpaarung von einem Wildtier mit einem Haustier, wie es in der ersten Generation gemacht wird, steht am Anfang des weltweiten illegalen Wildtierhandels und ist aus Tierschutzsicht höchst problematisch. Der derzeitige Trend in den sozialen Medien, Hybridkatzen als Haustiere zu halten, befeuert diesen oft kriminellen Kreislauf zusätzlich", sagte Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
In jedem Fall eignen sich Hybridkatzen nicht als Haustiere
Außerdem werde die Frage aufgeworfen, wie in der Praxis die Kontrollen über die Generation der Tiere gehandhabt werde. "Käuferinnen und Käufer wissen das ja großteils nicht, vor allem, wenn sie die Tiere online erwerben. Zwar verfügen seriöse Züchterinnen und Züchter über Nachweise, Informationen dazu fehlen aber oft."
In jedem Fall eignen sich Hybridkatzen nicht als Haustiere. Sie tragen die Gene ihrer wilden Vorfahren in sich, was in einem Privathaushalt ein leidvolles Leben bedeutet, weil sie ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben können. Besonders wenn man keine Erfahrung mit der Tierhaltung hat, kann die Hybridkatze eine große Herausforderung werden. Die häufigsten Probleme sind das Zerstören von Möbeln aus Langeweile, ein gestörtes Fressverhalten oder das Urinieren außerhalb der Katzentoilette. Und selbstverständlich muss auch das potenzielle Sicherheitsrisiko für den Menschen berücksichtigt werden: Ein Wildtier ist allein von der Physis her ungleich gefährlicher als ein Haustier.
Zum Leid der Tiere kommt die finanzielle Belastung für den Besitzer
Zum Leid der Tiere kommt die finanzielle Belastung für den Besitzer - generell ein häufiger Grund für eine Abgabe im Tierheim. Ein weiteres Argument gegen das Züchten von Hybridarten sind die Schmerzen, die der Paarungsvorgang für die viel kleinere weibliche Hauskatze bedeutet, die mit einer männlichen Wildkatze gekreuzt wird. Dieser Vorgang, der in der Natur niemals vorkommen würde, hat in einigen Fällen sogar den Tod der Hauskatzen zur Folge, da männliche Wildkatzen die Weibchen dabei oft in den Nacken beißen. Außerdem kann es durch die unnatürliche Größe der Hybridwelpen zu Schwerstgeburten kommen, die das Muttertier oftmals nicht überlebt. Bei Wildkatzenmüttern besteht wiederum die Gefahr, dass sie ihre Jungtiere als zu klein ablehnen.
Weissenböck appellierte an alle, die sich die Anschaffung einer Hybridkatze überlegen, davon Abstand zu nehmen: "Die Haltung von Hybridkatzen ist Tierquälerei und ein Sicherheitsrisiko für die Halterinnen und Halter."
Guter Artikel, bravo. Endlich mal seriöser und informativer Tierschutz. 😸
Der allgegenwärtige Egoismus macht vor Haustieren auch nicht halt. Sie werden wie jeder andere Konsumartikel angeschafft, weil man halt gerade Lust hat oder weil es zum gewünschten Image passt. Diese Gesellschaft ist krank!
Warum ist es dann erlaubt, solche Tiere in Österreich zu züchten, wenn es Tierquälerei ist? Und warum vermitteln Tierheime dann solche Rassen, wenn die Haltung so gefährlich und nicht tiergerecht ist ?
Tierheime bzw. Tierschutzorganisationen vermitteln eh nur nach genauer Prüfung ob der Platz geeignet ist... und vermitteln die Tiere, die im Tierheim gelandet sind, weil sich die Leute die Anschaffung nicht ordentlich überlegt haben, nicht nachgedacht haben was das Tier für Ansprüche, keine Lust mehr drauf haben, jemand plötzlich eine "Allergie" entwickelt....
Zucht gehört verboten... aber es ist ja ein Leichtes, sich irgendwo im benachbarten Ausland ein passendes Tier anzuschaffen
tja, gibt leider viele Zweibeiner die ihr Ego mit einem besonderen Tier aufpolieren wollen… sieht man ja oft genug, mit welchen Hunde die Leute unterwegs sind, überdrehter Aussie bei nicht bewegungsfreudigen Leuten, aber Hauptsache eine Merle-Farbe…
Ist üblicherweise viel zu einfach an ein Tier zu kommen 😔
Die Leutchen merken spätestens wenn ihnen so ein Caracal die Krallen durchs Gesicht zieht das das keine gute Idee war.
Hop Hop Mieze !!
Tierzüchter Tierhändler Tierhalter mehr unter die Lupe nehmen,
leider fehlts an der Durchführung wie überall
Ich finde das Halten von Katzen in einer Wohnung fällt überhaupt unter Tierquälerei. Den Auslauf für ein natürliches und gesundes Leben kann dort nicht gewährt werden und das Gassigehen mit Leine ist bei Katzen einfach pervers.
Es gibt sehr wohl auch glückliche Wohnungskatzen. Es kommt auch auf die Gestaltung an (Kratzbäume, Kletter- und Balanciermöglichkeiten, Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Tages-/Sonnenlicht- und Rückzugs-Plätzchen.
PS: Meine Freigängerin geht gerne mit uns mit-spazieren. Ohne Leine.
Kratzbäume, Kletter- und Balanciermöglichkeiten, Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Tages-/Sonnenlicht- und Rückzugsplätzchen. Und wie groß ist diese Wohnung? Oder ist alles auf zwei Quadratmeter komprimiert? Hatten diese glücklichen Wohnungskatzen jemals die Möglichkeit die andere Alternative kennen und leben zu lernen? Legen Sie Ihrer Katze einmal gegen ihren willen eine katzenleine an und schleifen sie den ganzen Spaziergang mit. Und zu guter Letzt, Sie nennen Ihre Katze eine Freigängerin, also ist sie keine Wohnungskatze.
Die meisten Leute schaffen sich eine (oder sogar mehrere) Katze an, weil sie keine Zeit für ein Haustier haben und es sehr bequem ist, diese einfach rauszulassen und sie nur zum Fressen und zum abendlichen Kuscheln daheim zu haben.
Leider töten diese den lieben langen Tag wahllos andere Tiere, was speziell für kleinere Tiere zu einem zunehmenden Problem wird.
Leider gibt es auch noch immer genug Katzenbesitzer, die ihre freilaufenden Tiere nicht mal kastrieren lassen, und laufend Katzenbabies zu verschenken sind.
Von der Ökobilanz ganz zu schweigen.
Einer Studie zufolge töten Katzen in den USA jährlich bis zu 3.7 Milliarden Vögel, sowie 20.7 Milliarden Kleinsäuger, wie etwa Mäuse. Im Schnitt geht man in Europa im Jahr von 350 getöteten Tieren pro Katze aus. Katzen können laut Expert*innen für unsere Artenvielfalt eine größere Bedrohung darstellen, als beispielsweise der Einsatz von Giften in der Landwirtschaft oder die Zerstörung natürlicher Habitate durch Flächenversiegelung.
Noch perverser ist die Zucht von Katzen mit viel zu kurzen Beinen oder stark verkürzter Nase.
Absolut auch die Zucht verbieten!