Eisglatte Fahrbahn: Darauf sollten Sie achten
WIEN. Temperaturen unter dem Nullpunkt, dann doch wieder frühlingshaft, bevor es erneut gefriert: Für Autolenker sind die Verhältnisse auf den Straßen derzeit besonders anspruchsvoll. Worauf Sie auf glatter Fahrbahn achten sollten.
Für eine Eisfahrbahn müssen die Temperaturen nicht einmal in den Minusbereich fallen: Bereits ab etwa 4 Grad können sich spiegelglatte Eisschichten bilden, die mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen sind, so der ÖAMTC in einer Aussendung.
2023 ereigneten sich bei Schnee, Schneematsch und Glatteis österreichweit 1.119 Unfälle mit Personenschaden. Dabei wurden 1.513 Menschen verletzt, 145 davon schwer. 14 Menschen verloren ihr Leben.
"Es ist grundsätzlich schwierig, Straßenglätte rechtzeitig zu erkennen. Eisschichten sind oft nicht sofort sichtbar und können unerwartet auftreten – Anzeichen dafür können Nebel oder Raureif an den Bäumen sein. Wird man von Blitzeis überrascht, ist es in jedenfalls wichtig, die Geschwindigkeit sofort zu verringern", erklärt Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik.
Tipps für sicheres Fahren auf Schnee und Eis
- Route sorgfältig planen: Hauptverkehrsadern werden in der Regel schneller und gründlicher von Schnee geräumt als Nebenstraßen. "Wer auf viel befahrenen Routen unterwegs ist, fährt sicherer und kommt besser voran", so Frisch.
- Mehr Zeit einplanen: Stress führt zu Fehlern. Deshalb sollte im Winter grundsätzlich mehr Zeit eingeplant werden. Auch das Befreien des Fahrzeugs von Schnee und Eis muss einkalkuliert werden.
- Geschwindigkeit reduzieren und Abstand vergrößern: Bei glatter Fahrbahn ist eine defensive Fahrweise essenziell. Bei Schneefahrbahn sollte die Geschwindigkeit mindestens halbiert werden – bei Eis sollte man das Tempo sogar um rund 70 Prozent reduzieren.
- Sanft lenken, bremsen und beschleunigen: Plötzliche Fahrmanöver, etwa in Kurven oder beim Spurwechsel, können das Auto ins Schleudern bringen. Frisch rät: "Eine gefühlvolle Fahrzeugführung ist entscheidend, um sicher unterwegs zu sein."
- Richtig reagieren, wenn das Fahrzeug ins Schleudern gerät: "In solchen Fällen heißt es: Fuß vom Gas, auskuppeln und in die gewünschte Richtung lenken", erklärt der Experte. "Bei einem Automatikgetriebe entfällt das Auskuppeln, Fahrzeuge mit ABS erlauben es, gleichzeitig zu bremsen und zu lenken." Ein wichtiger Tipp: Dorthin blicken, wohin man lenken möchte.
- Besondere Aufmerksamkeit gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern: Im Ortsgebiet ist besondere Vorsicht geboten – vor allem in der Nähe von Schutzwegen, Haltestellen oder Schulwegen.