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Israelische Fahne von Wiener Stadttempel gerissen

Von nachrichten.at/apa, 22. Oktober 2023, 07:15 Uhr
Vergrößerter Screenshot aus dem Video Bild: X

WIEN. Die Polizei fahndet weiter nach jenen Personen, die in der Nacht auf Samstag eine israelische Fahne vom Wiener Stadttempel gerissen haben.

Gleichzeitig wurde der Objektschutz für die Hauptsynagoge auf rund um die Uhr ausgeweitet, wie es in einer Aussendung der Wiener Polizei Sonntagvormittag hieß.  Indes verteidigte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Sonntag das Verhalten der Exekutive, die bisher nur zu den Öffnungszeiten der Synagoge sichtbar präsent war.

Bekannt geworden war der Vorfall durch eine Video, das Samstagabend von Bini Guttmann, einem Vorstandsmitglied des "World Jewish Congress" auf der Social-Media-Plattform "X" online gestellt wurde. Die Polizei hat den Vorfall bestätigt. Er soll sich um 2 Uhr nachts ereignet haben. Laut Polizei ist man noch auf der Suche nach den Tätern.

Der Täter wurde von einem weiteren jungen Mann unterstützt, der ihn auf die Schultern hob. Eine junge Frau, die daneben steht, imitiert ein Maschinengewehr. Die Personen sollen zuvor verhetzende Aussagen getätigt haben. 

Ein Zeuge des Vorfalls wollte die Täter anhalten. Bei dem Versuch soll er von mehreren unbekannten Personen davon abgehalten und von einem unbekannten Mann geschlagen worden sein. Dadurch wurde er im Gesicht verletzt.

Die Flagge wurde durch inzwischen alarmierte Beamte sichergestellt. Eine Fahndung nach den mutmaßlichen Tätern verlief erfolglos. Eine Sicherung der Videos von Kameras in der unmittelbaren Tatortnähe wurde veranlasst. Innenminister Karner, der den Vorfall "aufs Schärfste" verurteilte, zeigte sich in der ORF-"Pressestunde" überzeugt, die Täter ausforschen zu können: "Wir werden die Täter dingfest machen."

  • Pressestunde mit Gerhard Karner, Bundesminister für Inneres, ÖVP

Der Polizei sei bewusst gewesen, dass die Gefahr für jüdische Einrichtungen derzeit besonders groß sei. Daher habe man Präsenz und verdeckte Präsenz erhöht. Vorrang sei aber zunächst der Schutz von Menschen u.a. vor jüdischen Schulen, Geschäften und Sporteinrichtungen gewesen. Karner betonte auch, dass er sich - wie auch die Wiener Polizei - mehrfach mit dem Präsidenten der Israelitschen Religionsgemeinschaft Oskar Deutsch ausgetauscht habe, weil hier enge Abstimmung wichtig sei.

Deutsch betonte am Sonntag, dass die Kultusgemeinde die Fahne im Gedenken an mehr als 1.400 Ermordete und 200 Verschleppte gehisst habe. Das Herunterreißen nannte er eine "antisemitische, terrorverherrlichende Tat".

Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen werden vom Landesamt Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Wien geführt. Es wird wegen des Verdachts der Verhetzung, Sachbeschädigung und Körperverletzung ermittelt.

  • ZIB: Israel-Fahne vor Wiener Synagoge abgerissen

"Vollkommen inakzeptabel"

Für Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ist es "vollkommen inakzeptabel", dass es in der aktuellen Situation zu einer "derartigen antisemitischen Provokation" vor dem Wiener Stadttempel gekommen ist. Dies müsse "raschest aufgeklärt" werden - und "ebenso die offenbar fehlende Bewachung durch Kräfte der Exekutive".

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verurteilte den Vorfall auf Twitter (X) "aufs Schärfste". Für Antisemitismus und Israel-Hass sei kein Platz in der Gesellschaft. Er gehe davon aus, dass die Täter rasch ausgeforscht werden.

Grünen-Mandatar Georg Bürstmayr zeigt sich auf X (vormals Twitter) entsetzt über die Tat. Er werde unverzüglich der Frage nachgehen, warum sie überhaupt möglich gewesen sei "und was genau hier (nicht) passiert ist." An sich werden jüdische Einrichtungen von Polizei und Heer geschützt, aber offenbar teils nur während ihrer Öffnungszeiten.

Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) nannte den Vorfall "einfach gestört". Eine jüdische Einrichtung anzugreifen und sich auch noch dabei zu filmen müsse Konsequenzen haben: "Ich erwarte hier eine harte Bestrafung für diesen offenen Antisemitismus."

  • Pressestunde: Innenminister Karner zur Zahl der Gefährder in Österreich

Synagoge wird nun rund um die Uhr bewacht

Das Gebäude der Kultusgemeinde wird seit vielen Jahren im Rahmen des sicherheitspolizeilichen Objektschutzes überwacht. In Abstimmung mit der Kultusgemeinde lag der Fokus auf dem Schutz von Menschen, die während der Gebets- und Öffnungszeiten des Tempels dort aufhältig waren und sind.

Der bestehende Objektschutz bei diesem Gebäude wurde nun auf eine permanente Überwachung umgestellt (24/7). Sich verändernde Sicherheitslagen haben generell und regelmäßig Einfluss auf die aktuellen Objektschutzmaßnahmen, die laufend an diese Veränderungen angepasst werden.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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Juni2013 (11.231 Kommentare)
am 22.10.2023 14:36

Diese Leute gehören nach der Festnahme umghend nach Israel ausgeflogen und von diesen in den Gazastreifen überstellt. Dort können sie dann der leidgeprüfenten Zivilbevölkerung helfen.

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stimmtso (738 Kommentare)
am 22.10.2023 13:38

Weg mit diesen Leuten ,denn die bringen uns nur den Krieg ,sofort abschieben ohne wenn und aber

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jack_candy (8.765 Kommentare)
am 22.10.2023 15:12

Woher glauben Sie zu wissen, dass das keine Österreicher sind?

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jamei (25.566 Kommentare)
am 22.10.2023 12:28

Der Zauberlehrling.......

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linz2050 (7.197 Kommentare)
am 22.10.2023 10:42

Hoffentlich werden diese Leute schnell ausgeforscht und mit der Höchststrafe bestraft! Auch eine Anerkennung des Schutzstatus, falls vorhanden, sollte in Betracht gezogen werden.

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jeep42001 (1.696 Kommentare)
am 22.10.2023 11:28

ihrer Meinung stimme ich vollinhaltlich zu.
Nur sollte man auch die kurzsichtigen " Nazi - Klatschern" wenn Dummheit die auch zu bestrafen währe, ebenfalls belangen.

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linz2050 (7.197 Kommentare)
am 22.10.2023 12:27

Sollte >ABERKENNUNG< heißen

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