Kindersitze auf dem Prüfstand: Das sind die Testsieger
WIEN. Zweimal pro Jahr testen der ÖAMTC und seine Partnerorganisationen aktuelle Kindersitze und Babyschalen. Im Herbst 2024 waren 15 Modelle unterschiedlicher Größen- und Preisklassen auf dem Prüfstand. Das Fazit ist durchwegs positiv.
"Wir haben zwölfmal die Note 'Gut' vergeben – es gibt also eine breite Auswahl, die man nahezu vorbehaltlos empfehlen kann. Dass es bei keinem Modell für ein 'Sehr gut' gereicht hat, liegt an kleinen Verbesserungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Teilbereichen." Getestet wurde in den bewährten Kriterien Sicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffgehalt.
"Nicht genügend" für das günstigste Produkt
Das einzige "Nicht genügend" betrifft das günstigste Produkt im Test: Bei der Schadstoffprüfung wurde im Bezugsstoff des Snuglite i-Size von Graco eine erhebliche Menge Formaldehyd gefunden – eine Verbindung, die unter dem Verdacht steht, krebserregend zu sein. "Schade, denn ohne dieses Problem wäre der leichten und vor allem sehr sicheren Babyschale eine Top-Platzierung sicher gewesen", sagt Kerbl. Eine bessere Gesamtnote ist ohne Nachbesserungen nicht möglich.
Die Ergebnisse kompakt:
Testsieger kommt von Thule
Das beste Modell im Test kommt von Thule: Die Kombination aus der Babyschale Maple und der Alfi Base schrammt denkbar knapp am "Sehr gut" vorbei. "Insgesamt beschränken sich die Unterschiede zwischen den mit 'Gut' beurteilten Kindersitzen auf Details – so ist beispielsweise der Besafe Beyond eines der besten Modelle in Hinblick auf die Sicherheit, muss aber, speziell wenn mit Isofix-Basis genutzt, Abstriche in der Ergonomie hinnehmen."
Die zwei mit "Befriedigend" beurteilten Sitze von Britax Römer (die Baby-Safe Core + Basis) sowie Joie (i-Bold) haben jeweils Probleme beim Frontalaufprall, die schwerwiegend genug für eine Abwertung von "Gut" auf "Befriedigend" sind.
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Für kleinen Kofferraum und auch fürs Flugzeug
Ein neues Konzept verfolgt Doona mit dem Modell "i", das sowohl mit als auch ohne Basis nutzbar ist und mit "Gut" beurteilt wurde: Diese Babyschale verfügt über ein ausklappbares Fahrgestell, muss also auch außerhalb des Autos nicht getragen werden - großer Vorteil für jene, die einen kleinen Kofferraum haben. Zudem überzeugte der Sitz mit Bestnoten in Sachen Sicherheit. Dass es für keine bessere Gesamtnote reicht, liegt vor allem an der etwas komplizierten Handhabung. Der Sitz verfügt übrigens auch über eine Zulassung für die Verwendung in bestimmten Flugzeugen – ob eine Mitnahme in die Kabine tatsächlich möglich ist, muss mit der Fluglinie geklärt werden.
Kauf vor Ort empfehlenswert
Vor dem Kauf eines Kindersitzes sollten sich Eltern gut über das Angebot informieren. Bei der Orientierung helfen die über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehenden Tests. Ein Kauf vor Ort, so die Expertinnen und Experten, sollte einer Bestellung im Internet vorgezogen werden - schon alleine deshalb, weil ein Sitz nicht zwingend zu Kind und Fahrzeug passen muss. Eine persönliche Beratung kann hier vor Fehlkäufen bewahren.