Loge, Sekt und Würstel: So viel kostet ein Opernball-Besuch
WIEN. Am Opernball kommt die High Society auf ihre Kosten. Die Arbeiterkammer (AK) ermittelte nun, wie lange die Österreicherinnen und Österreicher für einen Platz in der teuersten Loge arbeiten müssten.
Der Opernball ist seit Wochen ausverkauft. Sogar die Logen, die bis zu 23.600 Euro kosten, sind längst vergeben. Für den ganz normalen Eintritt werden heuer 350 Euro verlangt, wobei der reguläre Kartenpreis 315 Euro beträgt – zusätzliche 35 Euro werden als Solidaritätszuschlag verrechnet, der zu 100 Prozent an die Initiative „Österreich hilft Österreich“ geht, die Menschen im Land unterstützt.
Und wie viel kostet eine Loge? Die Arbeiterkammer rechnet vor: "Was Arbeitnehmer in zwei Dritteln eines Jahres verdienen, geben Reiche für einen Logenplatz an einem Abend aus", so AK-Ökonom Matthias Schnetzer. 23.600 Euro kostet heuer ein Platz in den Luxus-Logen am Opernball, den "Ranglogen".
Ein teuer Spaß für Herr und Frau Österreicher: Mit einem Medianeinkommen von 96,6 Euro bezogen auf einen einzelnen Tag müssten sie 244 Tage für die teuersten Logen arbeiten. Besonders deutlich macht Schnetzers Rechenexperiment jedoch das Gender-Pay-Gap. Während Männer mit einem Mediankommen von 110,57 Euro pro Tag nur 213 Tage zu arbeiten hätten, bräuchten Frauen (Medianeinkommen 78,53 Euro) mit 300 Tagen fast ein ganzes Jahr, um sich die teuerste Karte hereinzuwirtschaften. "Da sind jedoch normale Ausgaben noch nicht miteingerechnet", sagte Schnetzer.