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Mehr als 100 Einsätze nach schwerem Unwetter im Bezirk Hollabrunn

Von nachrichten.at/apa, 17. August 2024, 06:50 Uhr
Schwere Unwetter in Niederösterreich
Bild: FF Hohenwarth/Stefan Obritzhauser

HOLLABRUNN. Unwetter haben am Freitag für zahlreiche Feuerwehreinsätze in Niederösterreich gesorgt. Stark betroffen war der Bezirk Hollabrunn.

Dort waren am späten Abend rund 50 Feuerwehren mit über 105 Einsätzen beschäftigt. Mehrere Straßen wurden gesperrt, teilweise stand das Wasser bis zu einen Meter hoch. Die "Augustwiesn" in Hollabrunn wurde evakuiert, berichtete die Feuerwehr in einer Aussendung. Aufgrund des Hochwassers musste auch der Zugverkehr eingestellt werden.

Die Pegel des Runzenbaches und des Göllersbaches im Raum Hollabrunn und Göllersdorf steigen jedoch weiter, ergänzte die Feuerwehr Samstagnacht. Das Umspannwerk Hollabrunn wurde überschwemmt, mithilfe von Großpumpen habe die kritische Lage entschärft werden können. Selbst das Feuerwehrhaus wurde überschwemmt. Gleichzeitig gab es mehrere Verkehrsunfälle. Es wurden insgesamt fünf verletzte Personen verzeichnet.

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Schwere Unwetter in Niederösterreich
(Foto: MAX SLOVENCIK (APA)) Bild 1/68
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Überflutungen

Im Raum Hollabrunn hatte sich die Lage gegen 19 Uhr aufgrund eines starken lokalen Unwetters mit über 80 Millimeter Niederschlag innerhalb kürzester Zeit zugespitzt, deshalb wurde der Bezirksführungsstab besetzt. Zwei Katastrophenhilfsdienst-Züge wurden alarmiert. Im Bereich Hollabrunn wurden einige Straßen wegen Überflutung gesperrt. Stark betroffene Bereiche waren etwa die Straße bei der Pferdekoppel, Tennishalle sowie eine Behindertenhilfe-Einrichtung. 22 Pferde aus einem betroffenen Reiterhof im Stadtgebiet wurden gerettet.

Das Veranstaltungsgelände der derzeit stattfindenden "Augustwiesn" in Hollabrunn wurde evakuiert. Die Gäste wurden in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Stadtgemeinde im Stadtsaal untergebracht. Straßen wurden unterspült, teilweise abgetragen und mussten gesperrt werden. So ist etwa sie L43 im Raum Stadt Hollabrunn gesperrt. Da der Bahndamm unterspült wurde, musste der Aussendung zufolge der Zugverkehr zumindest bis in die Morgenstunden eingestellt werden.

Im Raum Göllersdorf wurde ein Hochwasser-Rückhaltebecken mit kritischem Wasserstand durch den Einsatz von Großpumpen gesichert. Bei einem Dammbruch im Bereich Mitterweg in der Stadt Hollabrunn waren die Einsatzkräfte auch mit Telelader im Einsatz. Ein weiterer Einsatz-Hotspot war im Raum Oberfellabrunn. Insgesamt standen etwa 50 Feuerwehren mit etwa 700 Mitgliedern in der Nacht im Einsatz. Mehr als 1.800 Sandsäcke wurden bereitgestellt. Die Aufräumarbeiten werden noch einige Tage andauern.

Muren auf Straßen in Tirol

Unwetter mit Starkregen haben Freitagabend auch in Teilen der Bezirke Landeck sowie Innsbruck-Land zu Murenabgängen auf Straßen und lokalen Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen war St. Anton am Arlberg (Bezirk Landeck), wo einige Straßen im Ortszentrum überschwemmt wurden. Eine Mure ging auf die Arlberg-Bundesstraße (B 197) ab, diese musste daraufhin auf Tiroler Seite vorerst gesperrt werden. Die Sperre dürfte mehrere Stunden andauern.

Verletzt wurde ersten Informationen zufolge niemand. Da auch der Arlbergtunnel derzeit wegen Sanierungsarbeiten gesperrt ist, waren somit vorerst beide Straßenverbindungen am Arlberg unpassierbar. Vorarlberg war von Tirol aus vorerst nur über das Lechtal erreichbar.

Wie St. Antons Bürgermeister Helmut Mall gegenüber der Online-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung" erklärte, ging eine große Mure am Jungbrunntobel ab. Auch der Steissbach und weitere Bäche traten über die Ufer. Die Feuerwehr musste viele Keller und Garagen auspumpen.

Drei Autos in Fluss gerissen

Dramatische Augenblicke spielten sich offensichtlich, wie auch Videoaufnahmen zeigten, zuvor am Ufer der Rossana ab. Die Wassermassen sollen mindestens drei Autos in den Fluss gerissen haben. Nach ersten Informationen der Einsatzkräfte befanden sich aber keine Personen in den Fahrzeugen bzw. im Wasser.

Auch im Bezirk Innsbruck-Land kam es lokal im Zuge eines schweren Unwetters über das westliche Mittelgebirge zu massiven Erdrutschen. Die Sellraintalstraße (L13) war nach einem großen Murenabgang im Gemeindegebiet von Sellrain zwischen Sellrain und Kematen vorerst gesperrt, teilte das Land am Abend mit. Eine Umfahrung war über Oberperfuss, Grinzens oder das Kühtai möglich.

Nach derzeitigem Stand dürfte die Straße aufgrund der Größe der Mure und der aktuell schlechten Wetterprognosen zumindest bis Montag gesperrt bleibt, hieß es später. Am Montag erfolge eine neuerliche Beurteilung der Lage.

Ebenfalls nach einem Erdrutsch nicht befahrbar war die Götzener Landesstraße (L12). Götzens konnte über die Gemeindestraße Bachele erreicht werden. Betroffen war auch die Gemeinde Grinzens (Bezirk Innsbruck-Land), wo Keller ausgepumpt werden mussten.

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