Rindertuberkulose in Vorarlberg - weitere Schlachtungen angeordnet
BREGENZ. Nach einem Rindertuberkulose (TBC)-Verdachtsfall in einem landwirtschaftlichen Großbetrieb in Vorarlberg sind nun weitere Schlachtungen angeordnet worden.
Das teilte Vorarlbergs Landesveterinär Norbert Greber mit. Von der diagnostischen Tötung weiterer Tiere des Bestands erhoffe man sich Aufschluss über die mögliche Infektionskette. Zudem sollen Tiere, die mit jenen des betroffenen Hofes in Kontakt standen, untersucht werden.
Bei einer Schlachtung in Deutschland waren Auffälligkeiten bei der Fleischuntersuchung festgestellt worden, der Betrieb im Bregenzerwald war daher bereits seit Dezember gesperrt. Sämtliche Rinder des Bestands wurden untersucht. Weil es dabei eine größere Anzahl positiver und fraglicher Resultate gab, wurden zunächst zehn Rinder bzw. Kühe diagnostisch getötet. Bei ihren Organen seien keine starken Veränderungen erkennbar gewesen, hieß es, bei sechs der zehn Tiere konnte der Erreger isoliert werden. Bei zwei Tieren lag vorerst kein abschließender Befund vor.
Entschädigungszahlungen für Landwirt
Darum habe die Veterinärbehörde des Landes und das zuständige Bundesministerium die diagnostische Tötung weiterer Tiere angeordnet. Das soll Erkenntnisse über die mögliche Infektionskette bringen. In der Folge werde man die Untersuchungen auf Bestände ausdehnen, die mit den Tieren des Hofes in Kontakt standen. Landesrat Christian Gantner (ÖVP) betonte, an erster Stelle stehe der Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier. Daher sei eine genaue Abklärung des Krankheitsausbruches und des Verlaufs notwendig. Der Landwirt erhalte Entschädigungszahlungen von Bund und Land, um zumindest den materiellen Schaden abzugelten.
Als mögliche Infektionsquelle gilt der Aufenthalt auf Almen, wo die Nutztiere in Kontakt mit Rotwild kommen können, das als Überträger von TBC gilt. Im Oktober gab es im Montafon zwei TBC-Nachweise bei Wild und weitere Verdachtsfälle im Bregenzerwald. Dort, wie auch im Montafon und im Klostertal, sollen insgesamt 10.000 Rinder in 700 Ställen untersucht werden. Vorarlberg kämpft seit Jahren gegen Tuberkulose bei Wild und Vieh.