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Warnungen direkt aufs Handy: So funktioniert der neue AT-Alert in Österreich

Von nachrichten.at/apa, 06. September 2024, 08:54 Uhr
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Die Warnung besteht aus einer kurzen Textnachricht, die auf Deutsch und Englisch ausgesandt wird. Bild: APA

WIEN. "AT-Alert" - die automatischen Handy-Katastrophen- bzw. Krisen-Warnungen im Falle von Unwettern, "bedrohlichen polizeilichen Situationen" oder technischen Gefahren wie Chemieunfällen - ist nun endgültig auf Schiene. Das neue Bevölkerungswarnsystem geht ab 9. September österreichweit in die finale Testphase.

Das teilten die Bundesländer am Donnerstag mit. Sollte in den Wochen darauf alles reibungslos funktionieren, werde der "Echtbetrieb" ab 5. Oktober starten.

Die Testphase bedeute aber nicht, dass ab 9. September landesweit Testwarnungen versendet werden, hieß es etwa seitens der Verantwortlichen des Landes Tirol. Vielmehr würde dies nur in einzelnen Gemeinden, Bezirken oder Gebieten vonstatten gehen, erklärte der Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagements, Elmar Rizzoli. Informiert würden ausnahmslos alle, die sich im Testgebiet aufhalten und ein Mobiltelefon mit sich führen. In Grenznähe könnten Bürger auch Warnungen eines Nachbarbundeslandes erhalten.

Fast kein technischer Aufwand

Der technische Aufwand für die zu Warnenden geht indes gegen null: Denn für das neue "Cell Broadcast System", mit dem unter anderem eine EU-Richtlinie umgesetzt wird, ist weder eine App noch eine Anmeldung nötig. Am Mobiltelefon muss lediglich der Empfang solcher Nachrichten aktiviert sein. Und so funktioniert's: Ausgelöst werden die Warnungen von den Landeswarnzentralen, den weiteren Sicherheitsbehörden bzw. dem Innenministerium und dann werden sie über die Mobilfunkbetreiber an alle versendet, die sich in einem bestimmten Abschnitt des Netzes, einer sogenannten "Funkzelle", aufhalten - egal ob es sich um Einheimische bzw. ausländische Gäste oder Durchreisende handelt. "Es zählt nur der aktuelle geografische Aufenthaltsort", erläuterte Rizzoli.

Die Warnung besteht aus einer kurzen Textnachricht, die auf Deutsch und Englisch ausgesandt wird. "AT-Alert" umfasst mehrere Warnstufen, die je nach Gefahrenlage genutzt werden könnten - von der höchsten Stufe, der Notfallmeldung, über Warnungen zu erheblichen Gefahren bis hin zu Informationen über abgängige Personen. Die höchste Warnstufe, "Notfall", sei automatisch aktiviert, es sollten aber auch alle anderen Warnstufen aktiviert werden, empfahl Tirols Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP). Sie sprach von einem "Meilenstein", die Bevölkerungswarnung in Österreich werde mit dem neuen System "revolutioniert". "AT-Alert" sei aber kein Ersatz, sondern eine "Ergänzung" zu den anderen Arten öffentlicher Warnsysteme wie Sirenensignalen, Mitteilungen des Landes oder Wetterwarnungen. "Auch wer kein Mobiltelefon besitzt, wird weiter gewarnt", betonte die Landesrätin. Zudem unterstrichen die Verantwortlichen in Tirol, dass eine konkrete Gefahr vorliegen müsse, bevor es zu einem solchen "AT-Alert" komme.

Auch Entwarnung wird ausgeschickt

Indes informierte am Donnerstag auch das Burgenland, wo die Landessicherheitszentrale als Landeswarnzentrale fungiert, über das neue Bevölkerungswarnsystem. In der Testphase von 9. September bis 5. Oktober werde eine Testwarnung formuliert und ausgesendet, wann sei allerdings noch offen. Das System werde dann jedenfalls nicht inflationär, sondern in tatsächlichen Notfällen verwendet, wurde auch hier versichert. Betont wurde weiters, dass nach jeder Alarmierung auch die Entwarnung ausgeschickt wird. Vorteil des neuen Warnsystems sei, dass die Nachrichten im Gegensatz zum Zivilschutzalarm - bei dem nur das Signal übertragen wird - auch Informationen zum Vorfall enthalten. In den Nachrichten finde sich neben einer knappen Erstinfo auch ein Link auf eine Homepage mit weiterführenden Details. An die Bevölkerung wurde appelliert, im Fall des Falles diese Infos aufzurufen und nicht die Notrufnummern anzurufen - da diese sonst überlastet würden.

Aus Kärnten wurde unterdessen schon Konkreteres über den Beginn der Testphase bekanntgegeben. So würden am 9. September um 12.00 Uhr Testwarnungen an Mobiltelefone in der Gemeinde Arriach (Bezirk Villach-Land) ausgesendet. Durch die Überlappungen der Sendemasten könnte die Meldung auch von Handys in Teilen der Gemeinden Bad Kleinkirchheim, Feld am See, Reichenau, Gnesau, Himmelberg, Steindorf und Treffen empfangen werden, hieß es in einer Aussendung des Landes.

Der Echtbetrieb soll jedenfalls nach der Testphase am 5. Oktober, passend zum Start der österreichweiten Zivilschutzwoche, vonstatten gehen. "AT-Alert" wurde federführend vom Innenministerium entwickelt. Ursprünglich war der Start bereits für 2023 avisiert worden. Nähere Informationen waren auf www.at-alert.at oder etwa auf www.tirol.gv.at/at-alert zu finden.

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11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
hdjkl123 (152 Kommentare)
am 06.09.2024 14:50

Bevor sicher einige jetzt aufregen: Das funktioniert wie ein Radio. Es wird über die Sendemasten an alle ausgesendet und nicht an bestimmte Geräte. Das Handy schickt nichts zurück.

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maierei (1.473 Kommentare)
am 06.09.2024 12:12

Ein weiterer Schritt zum Bundes Trojaner über die Hintertür. Danke Schwarz/Grün 🤮

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nangpu (1.932 Kommentare)
am 06.09.2024 13:04

Geh bitte!

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Joshik (3.399 Kommentare)
am 06.09.2024 14:00

@maierei: fürchte dich jetzt bitte nicht gleich zu Tode, wenn ich die Wahrheit sage, aber jedes einzelne deiner Telefonate im Mobilnetz wurde bisher über Funkzellenzuordnung registriert und standortgenau abgerechnet.
Soll jetzt aber nicht heißen, dass du auf deinen Aluhut verzichten musst.

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bvb22 (1.397 Kommentare)
am 06.09.2024 14:12

Würde sofort das Handy wegschmeißen

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Gugelbua (33.012 Kommentare)
am 06.09.2024 15:51

wir sind doch schon seit Jahren gläserne Menschen
nur die zuständigen Behörden arbeiten nicht zusammen
weil sie es nicht können oder mögen, unser Glück😁

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Juni2013 (11.340 Kommentare)
am 06.09.2024 18:38

maierei, gratuliere, dümmer geht’s wirklich nimmer!
Apropos Bundestrojaner: Innenminister Herbert Kickl wollte diesen in seiner Regierungszeit einführen (April 2018). Ab April 2020 sollte der Bundestrojaner dann durch Österreich galoppieren. Wahrscheinlich hat sich Kickl deshalb Pferde zugelegt. Der Verfassungsgerichtshof hat diese Überwachungssoftware aber unterbunden da nicht verfassungskonform!
Anmerkung: Im Wahlkampf 2017 hat der gleiche Kickl, damals FPÖ-Generalsekretär, genau diesen Bundestrojaner noch als Stasimethode, als "Papier der Grässlichkeiten" und "DDR 4.0" verteufelt.
Ja die FPÖ ist wie ein Chamäleon.

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herst (12.970 Kommentare)
am 06.09.2024 20:03

Moaroa, am besten ist du legst dei Hendi aufn Holzkohlen oder aufn Gasgrillerrost und mindestens 2 Stundn bei höchster Hitze grillen.

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Gugelbua (33.012 Kommentare)
am 06.09.2024 11:51

meine Versicherung macht das schon seit Monaten

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HumanBeing (2.132 Kommentare)
am 06.09.2024 11:38

klingt interessant. Ich muss nicht alles am Handy haben, aber das werd ich mit holen.

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nangpu (1.932 Kommentare)
am 06.09.2024 13:04

Da brauchen Sie sich nichts holen - nur in den Einstellungen Ihres Smartphones zulassen.

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