Unterwegs im norwegischen Tesla
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Ein Mühlviertler pendelt mit seinem Mini-Stromer Think City täglich mehr als 100 Kilometer zur Arbeit und zurück – "Der Strom kostet mich pro Jahr 300 Euro".
Ich weiß nicht, ob die Passanten mich oder den Wagen grüßen!" Alfred Würflinger grüßt jedenfalls immer nett zurück. Der 52-Jährige aus Niederwaldkirchen düst jeden Tag mit einer automobilen Rarität zum Arbeitsplatz nach Bayern: einem Think City. Das norwegische Unternehmen Pivco Industries hatte das Urmodell des Stromers konstruiert, lange vor Tesla. Ford brachte den Stromer schließlich auf den Markt. "Ich habe meinen Think City 2012 in Vorarlberg gekauft", erzählt der Techniker im OÖN-Gespräch. Um 16.000 Euro. Der Neupreis lag bei 30.000 Euro. "Ein Schweizer Unternehmen hatte 30 Exemplare erworben und dann keine Verwendung dafür gehabt", erklärt der 52-Jährige. Seither nutzt der Mühlviertler den 3,12 Meter kurzen Wagen, um 52 Kilometer zu seinem Arbeitsplatz zu fahren. Und 52 Kilometer zurück. In acht Jahren radelte Alfred Würflinger mehr als 240.000 Kilometer auf den Tacho.
Akku: Kein Leistungsverlust
"Nein, die Batterie hat noch immer 100 Prozent Leistung", sagt er. Denn in dem Think City ist ein 320 Kilogramm schwerer Zebra-Akku (Natrium-Nickelchlorid-Akku) verbaut. Dieser vakuumgedämmte Energiespeicher hat eine Betriebstemperatur von 270 Grad, verliert aber dafür keine Leistung wie Lithium-Ionen-Batterien. "Das Heizen kostet zwei Kilowattstunden pro Tag", sagt Alfred Würflinger. Steht der Think City, ist der 25-kWh-Akku nach zwölf Tagen leer. "Es ist ein perfektes Pendler-Auto."
50 Minuten braucht der Niederwaldkirchner mit einem Benzin-Auto zum Arbeitsplatz, 55 Minuten mit dem Stromer. "Natürlich fährt man langsamer. Aber auch entspannter."
Auf der Reparatur-Seite steht einzig die Power-Control-Unit (PCU), die den Stromkreislauf in dem Auto verwaltet. "Das war nach 207.000 Kilometern", erzählt der Techniker. Die neue PCU hat 3000 Euro gekostet. "Ansonsten sind nur Verschleißteile angefallen."
PV-Anlage liefert Strom
ABS, Airbag – alles ist an Bord. Inzwischen klappert die Vakuumpumpe für den Bremskraftverstärker. "Macht aber nichts, das Teil funktioniert."
Auf dem Dach seines Hauses erzeugt eine 5,5-kW-Photovoltaikanlage Strom – unter anderem für den Think City. "Mich kostet der Kleine pro Jahr 300 Euro Strom", sagt Alfred Würflinger. Heute würde er sich keinen Think City mehr kaufen, sagt er. Mittlerweile gäb’s bessere Stromer. Wobei er sofort klarstellt: "Ein kleines E-Auto wird’s wieder werden, logisch." Aber noch fährt der Think City ja – problemlos.
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Der Artikel vermittelt teilweise eine falsche Optik. Die Aussage der 300 Euro im Jahr relativiert sich ja erst am Schluss, wenn man erfährt das er sich den Strom teilweise selber erzeugt.
Bleibt die Frage, was es ihm im Jahr an Strom kosten würde, wenn er ihn nicht teilweise selbst erzeugen kann?
Da kann ich auch sagen mein Diesel kostet mich nur 100 Euro im Jahr, bei 50kTm. Und am Ende erwähne ich so nebenbei, dass den Rest mein Dienstgeber bezahlt.
Aber sonst ist es die perfekte Nutzung für so ein E-Auto.
100km jeden Tag und keinerlei Ansprüche an Komfort. So bewegt man sich mit dem E-Auto in Richtung Wirtschaftlichkeit