Volvo XC90: Pole-Position in Sachen Sicherheit und Fahrkomfort
Der Volvo XC90 wurde behutsam auf Vordermann gebracht – in Österreich vorerst nur mit sieben Sitzen; ab 88.650 Euro.
Überstürzen tun Schweden grundsätzlich nichts, übertreiben tun sie auch nicht. "Lagom" heißt das Zauberwort für das Lebensgefühl in dem skandinavischen Königreich. Wörtlich übersetzen lässt sich das nicht ins Deutsche. Es bedeutet so viel wie: "nicht zu viel, nicht zu wenig, sondern genau richtig". Diesen Zugang hat natürlich auch Volvo, eine zutiefst schwedische Marke – obwohl längst in chinesischem Eigentum. Doch: Geely lässt den Schweden die lange Leine und fährt gut damit.
Aktuelles Flaggschiff mit Verbrennungsmotoren ist der Volvo XC90, den die Ingenieure in Göteborg nun behutsam überarbeitet haben. Behutsam deswegen, weil nur das verbessert wurde, was unbedingt erforderlich war. Das, was sich über die Jahre bewährt hat, wurde beibehalten. Lagom halt.
Außen fällt der neu gestaltete Kühlergrill im Diagonaldesign auf. Die sogenannte Wasserfalloptik hat ausgedient. Ins Auge stechen zudem die flacheren Scheinwerfer vorne. Charakteristisch bleibt jedoch das Tagfahrlicht in T-Form, das an Thors Hammer erinnert.
Ausgesuchte Materialien
Auch innen fühlt sich sofort zu Hause, wer Volvo-Innenräume kennt, und doch ist sehr vieles anders. Das Design ist skandinavisch geprägt, das bedeutet, das Waohnzimmer ist offen, luftig und großzügig. Und es sind ausgesuchte Materialien verbaut, die Augen und Fingern schmeicheln. Typisch Volvo ist zudem, dass die bis zu sieben Passagiere auf recycelten Sitzpolstern Platz nehmen. Oder auf Sitzpolstern mit hohem Bioanteil. Man steigt also mit gutem Gewissen ein.
Der Touchscreen ist weiterhin hochkant verbaut und gefällt mit gestochen scharfer Grafik. Befehle werden flott umgesetzt. Das Bediensystem ist, weil Android-basiert, einfach und selbsterklärend. In einer eigenen Liga spielt die Musikanlage, die eine Empfehlung ist: Unter den Soundeinstellungen findet sich ein Modus, der die Akustik der Konzerthalle von Göteborg imitiert. Ein Hörgenuss!
Ein Ziel des schwedischen Autoherstellers lautet ja, dass künftig kein Mensch mehr in einem neuen Volvo getötet oder schwer verletzt wird. Daher ist der XC90 mit allerlei Sicherheitstechnik bestückt. Das beginnt bei warmgeformtem Borstahl in der Karosserie und endet bei allen möglichen Assistenten.
Zur Wahl stehen zwei Hybridantriebe, ein milder und einer mit Stecker und bis zu 71 Kilometern elektrischer Reichweite. Der Mildhybrid leistet 184 kW (250 PS) und kostet ab 88.650 Euro. Der XC90 PHEV hat 335 kW/455 PS Systemleistung und kostet ab 90.800 Euro. Allrad ist bei beiden Modellen gesetzt, ebenso die sieben Sitze. Wir durften beim ersten Kennenlernen beide Motorisierungen fahren, souveräner in Sachen Kraftentfaltung wirkt der Plug-in-Hybrid, dessen Aufpreis sich in Grenzen hält.