Opernball-Generalprobe: Viel Applaus für die Starsänger
Auch die Debütanten machten eine gute Figur
Viel Applaus haben die Starsänger Aida Garifullina und Piotr Beczala bei der Generalprobe des Wiener Opernballes am Mittwochabend einheimsen können. Beczala singt am Ball eine Arie aus Tosca, mit der er vergangenes Jahr in der Staatsoper umjubelt debütierte. "Direktor (Dominique, Anm.) Meyer hat darauf bestanden", sagte er.
Die Arie "E lucevan le stelle" wurde in Wien derart beklatscht, dass Beczala sie bei jeder Vorführung wiederholte - bis auf die Premiere. "Das hole ich jetzt nach, ich bin ein sehr ordentlicher Mensch", sagte der Startenor der APA. Danach will sich Beczala gemeinsam mit seiner Frau in das Ballgetümmel werfen.
Bei der Eröffnung wird auch der thematischen Hauptfigur des Abends - der Königin der Nacht aus "Die Zauberflöte" - Tribut gezollt und zwar in Form der Ouvertüre der Mozart-Oper. Aufgrund eines schweren Krankheitsfalles in der Familie musste Daniel Harding die musikalische Leitung der künstlerischen Eröffnung absagen. An seiner Stelle übernahm Dirigent James Conlon. "Dominique Meyer hat mich angerufen, ich freue mich, wenn ich helfen kann", sagte er. Der Zeitplan ist allerdings knapp: Am Dienstagabend dirigierte er noch die Premiere von Tschaikowskis "Eugen Onegin" am Teatro dell'Opera in Rom. Und am Freitag muss er schnell zur nächsten Vorstellung zurück eilen.
Die Generalprobe gab auch einen ersten Einblick in den Nachtgarten der Königin der Nacht, in den sich die Oper kurz verwandeln wird. 15.000 Lämpchen in den Logengestecken und auch in den Blumensträußen der Debütanten sollen den Eindruck eines leuchtenden Sternenhimmels erwecken. Diesen umrahmen zwei ausladende Blumenarrangements mit Mond-Skulpturen der Bühnenbildnerin Agnes Hasun.
Die 144 Debütantenpaare haben die Generalprobe samt der Gesangseinlage in Form von "Lalalala" bei der Bauernpolka von Johann Strauß gut gemeistert. "Ich habe so manche Träne auf der Wange mancher Eltern gesehen, das heißt, wir haben etwas richtig gemacht", sagte Meyer in Richtung des Publikums. Das geheime Ziel von Organisatorin Maria Großbauer, auch die Besucher zum Mitsingen zu bewegen, ist zumindest bei der Generalprobe nicht aufgegangen.