Nokia Communicator: Das Kult-Handy feiert 25. Geburtstag
Vor einem Vierteljahrhundert versprach Nokia das "Büro für die Westentasche" und bereitete so den Weg für das Smartphone.
Der 15. August 1996 markiert den Beginn des Smartphone-Zeitalters. An jenem Tag vor 25 Jahren kam der Nokia 9000 Communicator auf den Markt. Und auch wenn das klobige Gerät, das fast vier Zentimeter dick war und knapp 400 Gramm auf die Waage brachte, nichts mit modernen Smartphones zu tun hat und bestenfalls als Ausstellungsstück im Museum noch eine gute Figur abgibt, war der Communicator für viele doch so etwas wie der Vorreiter für aktuelle Geräte-Generationen.
"Mit dem Nokia 9000 Communicator hat Nokia eine vollkommen neue Produktkategorie geschaffen, das weltweit erste Allzweckgerät für Sprach- und Datenkommunikation", war in Nokias Jahresbericht aus dem Jahr 1996 zu lesen. Der Communicator, von Nokia auch als "Büro in der Westentasche" bezeichnet, erinnerte eher an einen Mini-Laptop, den man aufklappen konnte. Im Inneren kamen ein Schwarz-Weiß-Display mit einer Diagonale von 4,5 Zoll und eine Tastatur zum Vorschein. Knapp 19.000 Schilling, umgerechnet knapp 1400 Euro, musste man für das Gerät hinblättern.
Dennoch verkaufte sich der Communicator gut, auch weil die Konkurrenz schwächelte. Ohne ihren Gründer Steve Jobs fehlten Apple die wirklich zündenden Ideen. Der Versuch, mit dem Newton MessagePad ein Handheld mit Handschrifterkennung auf dem Markt zu etablieren, scheiterte kläglich. Als Jobs 1997 zum Konzern zurückkehrte, ließ er den Newton wegen Erfolglosigkeit einstampfen. Auch das US-Start-up General Magic versuchte jahrelang, ein Gerät mit Touchscreen zu entwickeln. Die Konzepte dafür waren innovativ, für eine zufriedenstellende Umsetzung war es mit dem damaligen Stand der Technik aber noch zu früh.
Und so sollten noch Jahre vergehen, bis das erste Smartphone, das dieser Bezeichnung gerecht wurde, auf den Markt kam: Am 7. Jänner 2007 war es Steve Jobs überlassen, das iPhone zu präsentieren. Im November desselben Jahres ging das erste Exemplar über den Ladentisch. Mit seiner Ankündigung eines Geräts, das zugleich iPod mit Touch-Bedienung, revolutionäres Mobiltelefon und bahnbrechender Internet-Kommunikator sein soll, läutete Jobs eine völlig neue Ära ein. Auch andere Hersteller sprangen auf den Zug auf. LG brachte sein Prada KE850 sogar noch vor dem iPhone auf den Markt. Das erste Android-Smartphone, das HTC Dream, folgte im September 2008. Und langsam aber sicher wirkten Tastatur-Handys immer mehr wie aus der Zeit gefallen.
Nokias Communicator war damals schon ein Auslaufmodell. Das letzte Communicator-Modell 9500 war 2004 erschienen, 2007 gab es mit dem E90 noch einen erfolglosen Nachfolger. Handy-Riese Nokia unterschätzte die Vorteile der Touch-Bedienung und verlor in der Folge bei den Internet-Smartphones völlig den Anschluss. Der Communicator aber behielt seinen Kultstatus. Für gut erhaltene Exemplare bezahlen Sammler heute mehrere Hundert Euro.
Aufgrund zahlreicher Treuepunkte habe ich mir seinerzeit das LG Prada (klein, handlich, mit schickem Kunstleder-Etui) geholt.
Es war völlig neu ein Handy mit nur wenigen Tasten zu haben, und so gut wie jeder der das Handy zu Gesicht bekam fragte mich, wo denn die Tasten an diesem Handy wären.
War immer wieder amüsant