Neuer Rekord bei weltweiten Neuinfektionen
Die Zahl der globalen Neuinfektionen ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO auf ein Rekordhoch gestiegen.
Mit 212.326 liege die Zahl so hoch wie nie zuvor an einem Tag, teilt die Organisation mit. Davon entfallen knapp 130.000 auf die WHO-Region "Americas", zu der 35 Staaten in Nord-, Mittel- und Südamerika inklusive den USA gehören.
In Europa gab es demnach zuletzt knapp 20.000 neue Fälle. Insgesamt liegt die Zahl der Infizierten nach WHO-Zählung damit weltweit bei rund 10,9 Millionen. Die Zahl der Toten steigt um 5.134 auf 523.011. Auch hier liegt die Region Americas mit rund 259.000 vorn, in Europa gab es knapp 200.000.
In den USA blieb die Zahl der Neuinfektionen weiterhin über 50.000. Wie das US-Zentrum für Seuchenkontrolle mitteilte, gab es am Samstag 52.492 neue Fälle, das ist nur unwesentlich weniger als am Freitag (53.301) und Donnerstag (54.357). Insgesamt sind in den USA damit bereits 2,785 Millionen Coronavirus-Infektionen bestätigt worden. Die Zahl der an Covid-19 Verstorbenen stieg um 749 auf 129.297.
21 Corona-Tote in 24 Stunden in Italien
Die Zahl der Coronavirus-Toten in Italien ist am Samstag wieder gestiegen. 21 Menschen sind von Freitag auf Samstag nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben, nach 15 am Vortag. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden 235 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet. Die Epidemiekurve stieg in Italien wieder am sechsten Tag infolge.
Insgesamt 34.854 Menschen sind seit Ausbruch der Pandemie am 20. Februar mit oder am Coronavirus gestorben. Die Zahl der noch aktiv Infizierten fiel auf 13.610. Die Zahl der in den Spitälern behandelten Covid-19-Patienten sank auf 940, jene der Patienten auf Intensivstationen lag bei 71. 13.610 Menschen waren in Heimquarantäne. 191.944 Corona-Infizierte galten als genesen.
In der Region Lombardei, dem Zentrum des Corona-Ausbruchs in Italien, wurden innerhalb von 24 Stunden 16 Tote gemeldet, womit die Gesamtzahl der dort Verstorbenen auf 16.691 stieg. 95 Neuinfizierte gab es in der Region. Die Zahl der aktuell Infizierten in der gesamten Lombardei stieg auf 9.426, die Zahl der Covid-19-Erkrankten in den lombardischen Spitälern sank auf 231. 36 Patienten lagen auf einer lombardischen Intensivstation.
Die norditalienische Region Venetien plant ab Montag eine Verschärfung der Anti-Covid-19-Sicherheitsvorkehrungen. Dies kündigte der Präsident der Region, Luca Zaia, an, nachdem in den vergangenen Tagen eine höhere Zahl von Ansteckungen gemeldet wurde. Sorge löste vor allem ein Infektionsherd in der Stadt Vicenza aus. Dieser wurde von einem aus Bosnien zurückgekehrten Unternehmer ausgelöst.
Corona-Beschränkungen in Katalonien
Während in Europa vielerorts die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen des öffentlichen Lebens gelockert werden, haben spanische Behörden erneut lokale Beschränkungen angeordnet. Die Region Katalonien riegelte am Samstag angesichts eines deutlichen Anstiegs der Ansteckungen die Gegend um die Stadt Lleida weitgehend ab.
Es sei ein "sehr deutlicher Anstieg" von Ansteckungen bestätigt worden, sagte Kataloniens Regionalpräsident Quim Torra vor Reportern. Für die insgesamt 200.000 Einwohner der Stadt Lleida (Lérida) und der umliegenden Gebiete in der Gegend Segrià würden deshalb ab Samstagmittag Ein- und Ausreise eingeschränkt. Zudem sind Menschenansammlungen von mehr als zehn Menschen sowie Besuche in Altenheimen untersagt. In Spanien hatten gerade die Sommerferien begonnen.
Das Land ist eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen in Europa. Mehr als 28.300 Menschen starben an den Folgen der Corona-Infektion. Der Staat hatte in der Hochphase der Krise eine der schärfsten Ausgangssperren weltweit verhängt. Ab Mai wurde diese schrittweise wieder gelockert.
Seit 22. Juni lässt Spanien auch wieder Touristen aus Europa ins Land - in der Hoffnung, die Reisesaison noch teilweise zu retten. Dieses Wochenende konnten Besucher rund 150 Kilometer von Lleida entfernt erstmals wieder Barcelonas weltberühmte Basilika Sagrada Familia besuchen. Am Freitag meldete das Land jedoch innerhalb eines Tages wieder 17 Corona-Tote - die höchste Zahl seit dem 19. Juni.
Briten strömen in Pubs
In England dürfen ab diesem Wochenende in einer weiteren Stufe der Lockerung Restaurants, Pubs und Cafés sowie Kinos, Museen und auch Friseure wieder öffnen. Die Politik hatte den "Super-Samstag" aufgerufen, um dem in große wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Gastgewerbe wieder auf die Beine zu helfen.
Die Wiedereröffnung nehmen ließ sich auch Prinz William nicht: Der britische Thronfolger zeigte sich bereits am Freitag gut gelaunt bei einem Auftritt in einem Pub im Osten Englands. Vorbildlich benutzte er jedoch vor dem ersten Schluck aus dem Glas einen Spender mit Handdesinfektionsmittel. >> Zu den Bildern
Dennoch riefen die Politiker zu Vorsicht auf und warnten vor den immer noch bestehenden Gefahren durch das Coronavirus: Premierminister Boris Johnson forderte die Öffentlichkeit auf, gesunden Menschenverstand walten zu lassen. "Meine Botschaft lautet: Lasst uns das jetzt nicht vermasseln, Leute", sagte er am Freitag im Radiosender LBC.
Die Lockerungen gelten nur für England; Schottland, Wales und Nordirland erlassen ihre eigenen Corona-Bestimmungen. Mit rund 44.000 Corona-Toten ist Großbritannien das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Die Infektionsraten gingen zuletzt jedoch zurück.
- Video: Pubs in Großbritannien öffnen:
130.000 Tote in den USA
Die USA hingegen verzeichneten am Freitag den dritten Tag in Folge eine neue Höchstzahl an Neuinfektionen. Die Zahl der Corona-Toten stieg auf fast 130.000. Die erneut steigenden Fallzahlen infolge von Lockerungen in vielen Bundesstaaten "gefährden das ganze Land", warnte der Virologe und Präsidentenberater Anthony Fauci.
US-Präsident Donald Trump hielt am Freitag bei einer Veranstaltung anlässlich des Nationalfeiertags am Mount Rushmore eine Rede vor Tausenden von Teilnehmern - letztere eng gedrängt und mehrheitlich ohne Schutzmaske. Die Vorbereitungen der landesweiten Feiern am Samstag laufen auf Hochtouren.
- Video: ORF-Korrespondent David Kriegleder berichtet aus Washington, was die USA gegen die Verbreitung des Virus unternehmen und wie sehr die Pandemie den US-Wahlkampf beeinflusst.
In Russland überstieg die offizielle Zahl der Corona-Toten die Marke von 10.000. Auch in Lateinamerika breitet sich das Virus weiter rasant aus. Brasilien verzeichnet inzwischen 1,5 Millionen bestätigte Ansteckungen und 63.000 Tote. Die Fallzahlen in Peru und Chile übersteigen mittlerweile die aller Länder Europas abgesehen von Russland. Weltweit haben sich mindestens elf Millionen Menschen mit dem Erreger infiziert, mehr als 526.000 Menschen starben.
Medizinischer Notfall im Flugzeug: Ursula von der Leyen leistete Erste Hilfe
Studie: Globaler Flugverkehr verfehlt Klimaziele klar
"Bomben-Zyklon" in den USA: 2 Tote, Hunderttausende ohne Strom
Für TikTok-Follower: Influencerin setzte ihr Baby unter Drogen
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.