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Brände in Los Angeles: Winde drohen Feuer erneut anzufachen

Von nachrichten.at/apa, 15. Jänner 2025, 10:37 Uhr
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Bild: MARIO TAMA (GETTY IMAGES NORTH AMERICA)

LOS ANGELES. In Los Angeles drohen heftige Winde die immer noch in und um die US-Westküstenmetropole lodernden Feuer am Mittwoch erneut anzufachen.

Dieser Artikel wurde um 13:22 Uhr aktualisiert.

"Seien Sie sich Ihrer Umgebung bewusst. Halten Sie sich bereit, zu evakuieren", appellierte der US-Wetterdienst NWS an die Bevölkerung. "Vermeiden Sie alles, was ein Feuer entfachen könnte." Indes stieg die Zahl der Todesopfer der Brandkatastrophe nach Behördenangaben auf mindestens 25.

Der Großeinsatz von nunmehr knapp 17.000 Helfern in und im Umland von Los Angeles hält eine Woche nach Ausbruch der verheerenden Feuer unvermindert an. Die Behörden meldeten allerdings auch weitere Fortschritte in der Brandbekämpfung. Das "Palisades Fire", das am Westrand von Los Angeles große Teile von Pacific Palisades zerstörte, ist nun zu 17 Prozent eingedämmt. Das "Eaton Fire" nahe Pasadena und Altadena nordöstlich von Los Angeles ist zu 35 Prozent unter Kontrolle. Der NWS warnte aber vor Windböen mit einer Geschwindigkeit von 110 Stundenkilometern, die zwischen 3.00 und 15.00 Uhr (Ortszeit, zwischen 12.00 und 0.00 Uhr MEZ) auftreten könnten.

Betroffene müssen sich weiterhin gedulden, in die völlig ausgebrannten Gebiete zurückkehren zu dürfen. Dies sei unter anderem wegen der Feuergefahr vorerst nicht möglich, teilte die Polizei mit. In den Feuerzonen setzen unterdessen Einsatzteams die Suche nach möglichen Opfern fort. Rund 88.000 Menschen können nach jüngsten Angaben weiterhin nicht in ihr Zuhause zurückkehren.

Aufräumarbeiten werden wohl Monate dauern

Auch wird das Ausmaß des Sachschadens untersucht. Die Trümmer in den verwüsteten Straßenzügen wegzuräumen, könnte nach Schätzung von Gouverneur Gavin Newsom sechs bis neun Monate dauern. Nach bisherigen Angaben wurden mehr als 12.000 Gebäude zerstört oder beschädigt.

Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, stellte am Dienstag einen raschen Wiederaufbau in Aussicht. Den Betroffenen sagte sie zu, bürokratische Hürden abzubauen. Newsom kündigte per Verfügung umgehende Schritte zur Entsorgung von Brandschutt und Giftmüll in den Feuerzonen an. Am Vortag hatte der Demokrat versprochen, dass der Staat Kalifornien Zuwendungen von mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar bereitstellt.

Unterdessen wurde nach Angaben von Bundesbehörden eine Untersuchung zur Ursache der Brände eingeleitet. Doch warnte Jose Medina von der US-Behörde für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe (ATF), dass dies Zeit in Anspruch nehmen werde. Die Menschen verdienten Antworten, sagte er: "Die ATF wird Ihnen diese Antworten geben, aber erst nach Abschluss einer gründlichen Untersuchung."

Immobilienspekulation in Brandgebieten verboten

Newsom erließ außerdem ein Dekret, um Immobilienspekulation in den betroffenen Gebieten entgegenzuwirken. Demnach sind unaufgeforderte Angebote für Grundstücke, die unter deren Marktwert vor Ausbruch der Brände liegen, für drei Monate verboten.

"Für trauernde Familien sind gierige Spekulanten, die ihren Schmerz ausnutzen, das Letzte, was sie brauchen", teilte Newsom mit. Er habe aus erster Hand von Brandopfern gehört, denen Bargeldsummen weit unter Marktwert angeboten worden seien - teils, während ihre Häuser noch gebrannt hätten.

Benefizkonzert geplant

Bei einem Konzert mit dem Namen "FireAid" sollen am 30. Januar in Inglewood südlich von Los Angeles Spenden für die Betroffenen gesammelt werden. Wie die Veranstalter mitteilten, sollen mit den Geldern Menschen unterstützt werden, die durch die Brände aus ihren Häusern vertrieben wurden. Außerdem fließe der Erlös in den Wiederaufbau der Infrastruktur und in die Vorbereitung auf zukünftige Brandkatastrophen.

Das Line-up werde in den kommenden Tagen bekanntgegeben. Nach Angaben des Senders CNN vertreten Shelli und Irving Azoff, die das Konzert organisieren, eine Reihe berühmter Bands, darunter die Eagles, Fleetwood Mac und Maroon 5. Der gemeinsame Sohn Jeffrey Azoff sei Manager des Sängers Harry Styles.

Soforthilfen für Betroffene

Präsident Joe Biden kündigte inzwischen Soforthilfen von je 770 Dollar (rund 750 Euro) für die Betroffenen an. Dabei gehe es um eine schnelle Unterstützung zum Kauf etwa von Babynahrung oder Medikamenten, hieß es in US-Medien. Vertreter der Katastrophenschutzbehörde Fema sind in Los Angeles vor Ort. Die Behörde hilft auch bei Mietzahlungen, Hausreparaturen und bei Kosten für temporäre Unterkünfte aus.

Bereits vergangene Woche hatte Biden die betroffene Region zum Katastrophengebiet erklärt. Dadurch können Gemeinden und Überlebende sofort Bundesmittel für den Wiederaufbau beantragen.

Seit Dienstag vergangener Woche waren rund um die südkalifornische Millionenstadt mehrere große Brände ausgebrochen, die durch starken Wind angefacht wurden und sich explosionsartig ausbreiteten. Mehr als 180.000 Menschen mussten zeitweilig ihre Häuser verlassen, unter ihnen zahlreiche Hollywood-Stars und andere Prominente.

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