Der deutsche Gesundheitsminister warnt vor einer Corona-„Killervariante“
BERLIN. Karl Lauterbach (SPD) will mit einem angepassten Impfstoff ab Herbst gegensteuern.
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) befürchtet das Auftauchen von neuen, gefährlicheren Mutationen des Coronavirus. „Es entwickeln sich derzeit diverse Omikron-Subvarianten, die für mich Anlass zur Besorgnis sind. Die Abstände, in denen neue Varianten die alten ablösen, werden kürzer. Das bedeutet, dass wir uns immer schlechter auf die Mutationen vorbereiten können“, sagte Lauterbach der Zeitung „Bild am Sonntag“.
Es sei daher „durchaus möglich, dass wir eine hochansteckende Omikron-Variante bekommen, die so tödlich wie Delta ist. Das wäre eine absolute Killervariante“, sagte der Mediziner. Mit der Zulassung von Impfstoffen, die an die Omikron-Variante angepasst sind, rechnet der deutsche Gesundheitsminister im September. Mit diesen neuen Vakzinen und den bestehenden gegen die Delta-Varianten sollen neue Coronawellen im Herbst und Winter verhindert werden. Von beiden Impfstoffen will Lauterbach im großen Stil bestellen: „Unser Ziel ist, möglichst genug Impfstoff für jeden Bürger zu haben, egal welche Variante kommt. Dann haben wir sowohl für eine Omikron- als auch für eine Delta-Variante ein Gegenmittel.“ Und man sei vorbereitet.
Corona-Inzidenz im Sinkflug
Wie in zahlreichen europäischen Ländern ist nun auch in Deutschland die Zahl der Neuinfektionen stark rückläufig: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) gestern auf 808,8 gesunken. Zum Vergleich: Vor einer Woche lag dieser Wert, der die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen angibt, noch bei 1080.
Binnen 24 Stunden verzeichnete die Bundesrepublik am Sonntag laut RKI 20.482 Neuinfektionen – noch 39.784 am Samstag und 30789 am vorigen Sonntag.