Rekordhitze verschärft die Brände in Australien
SYDNEY. 10.000 Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte waren am Wochenende im Einsatz – bei Temperaturen von bis zu 47 Grad.
Buschbrände und Rekordhitze in Australien führten im bevölkerungsreichsten australischen Bundesstaat New South Wales zu dramatischen Szenen: 10.000 Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte waren am Wochenende im Einsatz. Die Regierung in New South Wales im Südosten des Landes rief Urlauber in Sydney auf, die Stadt binnen der kommenden 24 Stunden nicht zu verlassen.
Dutzende Straßen in Richtung Südwesten nach Canberra und Melbourne sowie viele Zugstrecken wurden gesperrt. Es handle sich um den "wahrscheinlich größten Einsatz von Rettungskräften" in dem Bundesstaat, sagte der zuständige Minister David Elliot. Er forderte die Bevölkerung auf, die Retter zu unterstützen. "Vier Tage vor Weihnachten sind sie da, um Familien zu schützen", lobte der Minister.
Mehr als 1000 Häuser zerstört
Seit Oktober haben Hunderte Buschbrände in Australien nach Angaben der Behörden bereits mehrere Millionen Hektar Land vernichtet. Acht Menschen kamen in den Flammen um, mehr als 1000 Häuser wurden zerstört. Im Kampf gegen die Flammen macht der Feuerwehr vor allem die andauernde Hitzewelle zu schaffen: In den Außenbezirken von Sydney, der Hauptstadt des Bundesstaats, wurden bis zu 47 Grad erwartet.
Ein besonders bedrohliches Großfeuer im Nordwesten der Stadt ist nur 70 Kilometer entfernt, 90 Kilometer südwestlich der Millionenmetropole tobt ein weiterer Flächenbrand. Auch in Sydney selbst leiden die Menschen unter den Rauchschwaden. Die Behörden stufen die Luftqualität als "gefährlich" ein.
Premier entschuldigte sich
Premierminister Scott Morrison hat unterdessen Fehler im Umgang mit den Buschbränden eingeräumt. "Ich entschuldige mich", sagte Morrison gestern bei einem Besuch im Hauptquartier der Feuerwehr in Sydney. Der Regierungschef war unter Druck geraten, weil er trotz der Brände Urlaub auf Hawaii machte.
Als Reaktion auf die massive Kritik in Australien brach er seinen Familienurlaub am Freitag frühzeitig ab. Rückblickend betrachtet habe er sich falsch verhalten, sagte der konservative Politiker. Er habe daraus seine Lehren gezogen.