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"Roadkill": Hoher tierischer Blutzoll auf Europas Straßen

Von nachrichten.at/apa, 24. Juli 2020, 06:16 Uhr
Bei den Vögeln führt die Amsel mit 11,94 getöteten Tieren pro Straßen-Kilometer und Jahr die unrühmliche Rangliste an. (Symbolbild) Bild: colourbox.de

WIEN. Alljährlich werden 194 Mio. Vögel und 29 Mio. Säugetiere auf Europas Straßen getötet.

Dies geht aus einer im Fachblatt "Frontiers in Ecology and Environment" veröffentlichten Studie hervor, in der 90 Erhebungen zu überfahrenen Tieren ("Roadkills") aus 24 Ländern ausgewertet und die am stärksten gefährdeten Arten erhoben wurde. Österreich zählt zu den Ländern mit dem höchsten tierischen Blutzoll.

Das internationale Forscherteam verweist darauf, dass die Straßendichte in Europa zu den höchsten der Welt zähle. "Rund die Hälfte der Fläche des Kontinents ist maximal 1,5 Kilometer von einer asphaltierten Straße oder Eisenbahnstrecke entfernt", erklärte die Ökologin Manuela Gonzalez-Suarez von der Universität Reading in einer Aussendung. Straßen würden daher eine erhebliche Bedrohung für wild lebende Tiere darstellen und es gebe Anzeichen dafür, dass der "Roadkill" sogar zum vollständigen Verschwinden einiger Arten führen könnte.

Amsel und Mückenfledermaus am häufigsten getötet

Unter der Leitung des Zentrums für Umwelt- und Meeresstudien (CESAM) in Lissabon berechneten die Wissenschafter die Zahl der auf Straßen getöteten Tiere für 423 Vogelarten und 212 Säugetierarten. Sie stellten fest, dass kleine Tiere mit hoher Populationsdichte, die früh die Geschlechtsreife erreichen, am ehesten überfahren werden. Nachtaktive Säugetiere und Vögel, die sich vorwiegend von Pflanzen und Samen ernähren, wiesen ebenfalls höhere Sterblichkeitsraten auf.

Bei den Vögeln führt die Amsel mit 11,94 getöteten Tieren pro Straßen-Kilometer und Jahr die unrühmliche Rangliste an. Bei den Säugetieren ist es die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) mit 1,76 getöteten Tieren pro Kilometer und Jahr.

Dabei stellten die Wissenschafter "erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen" fest, wie sie in der Arbeit schreiben. Die höchsten "Roadkill"-Werte wurden dabei sowohl für Vögel als auch für Säugetiere auf Straßen in Mitteleuropa wie z.B. in Deutschland, Österreich und der Tschechien festgestellt.

Bei den Vögeln ist das langfristige Überleben des Haselhuhns (Bonasa bonasia) am stärksten durch den Tod auf der Straße bedroht, bei den Säugetieren jenes des Rotgelben Ziesels (Spermophilus major). Die Wissenschafter kritisieren, dass die langfristige Gefährdung von Arten bei der Beurteilung der Auswirkungen neuer Straßen auf die Tierwelt derzeit nicht berücksichtigt werde. "Damit laufen wir Gefahr, die falschen Arten zu unterstützen und nichts zu tun, um den am stärksten gefährdeten Arten zu helfen", so Gonzalez-Suarez.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 24.07.2020 12:39

Nennt man Kulturfolger. Und wo ist Futter leichter zu erhaschen als auf Autobahnen?
Höchstens noch durch die dummen ignoranten Tierfütterer auf Seen und Flüssen etc..

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dalli18 (2.860 Kommentare)
am 24.07.2020 06:41

Die eine Art (Mensch) verdrängt halt die andere (Tier). Aber was bringt der Artikel? Fährt deshalb jemand morgen einen km weniger mit dem Auto? Das erschließt sich mir nicht.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 24.07.2020 06:29

Vor allem weibliche.

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Infoplus (1.194 Kommentare)
am 24.07.2020 06:28

ja und wieviele Promille fallen dem bösen Wolf oder Bär zum Opfer. Nach dieser Auswertung müssten alle Autos sofort verschrottet werden

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dalli18 (2.860 Kommentare)
am 24.07.2020 06:43

Autos verschrotten wäre nicht schlecht - aber allen anderen sollen mal beginnen, ich warte besser noch zu.

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