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Singapur, Mallorca, Alpen: Wie ein Brite das Coronavirus verbreitete

11. Februar 2020, 12:51 Uhr
Coronavirus
Bild: STR (APA/AFP/STR)

BRIGHTON. Von Singapur über die Alpen bis nach Mallorca: Ein Brite hat das Coronavirus an mindestens elf Menschen weitergegeben, ohne jemals China betreten zu haben.

Die britische Presse nennt ihn einen "super spreader", einen "Superverbreiter". Gesundheitsexperten sehen darin einen Modellfall für die Ausbreitung des Virus:

Infiziert hat sich der britische Geschäftsmann, dessen Name nicht öffentlich bekannt ist, nach bisherigen Erkenntnissen bei einer Konferenz in Singapur. Daran nahmen vom 20. bis 22. Jänner mehr als hundert Menschen teil, darunter mindestens ein Chinese aus der Provinz Hubei. Dort wurden die meisten der inzwischen mehr als 1.000 Toten gemeldet.

Der rund 40 Jahre alte Brite reiste dann von Singapur nach Frankreich weiter, wo er vom 24. bis 28. Jänner einige Urlaubstage mit Landsleuten in dem Skiort Contamines-Montjoie westlich des Mont Blanc verbrachte. Als er bei seiner Rückkehr nach England Fieber bekam, ging er in ein Ärztezentrum der Küstenstadt Brighton. Dort wurde das Coronavirus bei ihm diagnostiziert. Am 6. Februar wurde er in eine Spezialabteilung der Londoner Klinik St. Thomas verlegt.

Daraufhin stellten die britischen Behörden bei fünf weiteren Menschen, die in dem französischen Skiort mit dem Mann Kontakt hatten, das Coronavirus fest. Auch Mitarbeiter eines Pubs in Brighton, das der Mann aufsuchte, wurden vorsorglich isoliert. Das Lokal selbst blieb allerdings geöffnet.

Die französischen Gesundheitsbehörden schlugen ebenfalls Alarm: Sie testeten fünf weitere Briten, die in derselben Alpen-Skihütte wie der Mann übernachtet hatten, positiv auf das Coronavirus. Unter den Infizierten ist ein Kind. Weitere Touristen sind unter Beobachtung, niemand zeigte bisher jedoch Symptome. Auch Passagiere eines Flugs von Genf nach England wurden untersucht, den der Brite zur Rückkehr in sein Heimatland nahm.

Inzwischen ist auf der spanischen Ferieninsel ein weiterer Fall aufgetaucht, der mit dem Briten in Verbindung steht: Ein Familienvater habe sich Ende Jänner offenbar in Frankreich angesteckt, hieß es. Der Mann sei "nahezu ohne Symptome", betonten die Gesundheitsbehörden in Madrid. Seine Angehörigen haben sich nach bisherigen Tests nicht infiziert.

Gesundheitsexperten sehen in dem Briten einen Modellfall. Der Medizinprofessor Paul Hunter von der Universität East Anglia in Norwich nennt den Fall "beunruhigend, aber nicht unerwartet". "Die Übertragung ist nicht mehr nur auf China beschränkt", sagt Hunter. Es sei aber zu früh, um zu beurteilen, ob das Coronavirus wirklich zur Pandemie werde. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht derzeit noch von einer Epidemie mit "mehreren Brennpunkten" aus.

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