UNESCO entzieht Liverpool den Weltkulturerbe-Titel
FUZHOU. In einem UNESCO-Dokument hieß es, Liverpool habe längst seinen Charakter verloren, der zur Einstufung als Welterbe geführt habe.
Die UNESCO hat der Hafenstadt Liverpool die Auszeichnung als Weltkulturerbe entzogen. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) traf die Entscheidung am Mittwoch auf seiner laufenden 44. Sitzung im chinesischen Fuzhou. Es ist erst das dritte Mal in der Geschichte der Welterbekonvention von 1972, dass einer Kultur- oder Naturstätte der angesehene Titel entzogen wird.
Wegen des "Liverpool Waters" genannten Stadtentwicklungsvorhabens, dem Bau von Hochhäusern, Infrastrukturprojekten und schlechtem Management war der Status schon bedroht. Auch gab es Kritik an einem geplanten Fußballstadion. Seit 2012 steht Liverpool als maritime Handelsstadt bereits auf der Liste gefährdeter Stätten. In einem UNESCO-Dokument hieß es, es habe längst seinen Charakter verloren, der zur Einstufung als Welterbe geführt habe.
Zuletzt war 2009 das Dresdner Elbtal wegen der Errichtung der Waldschlößchenbrücke von der Welterbeliste genommen worden. Die erste Streichung gab es 2007 für Oman wegen der Verkleinerung des Wildschutzgebiets für die seltenen Arabischen Oryx-Antilopen.
Australien hat unterdessen vor der UNESCO-Entscheidung über das vom Klimawandel bedrohte Great Barrier Reef möglicherweise genug Länder hinter sich gebracht, um die Abstimmung bis 2023 hinauszuzögern. Die UN-Organisation will eigentlich bei ihrer Sitzung am Freitag darüber entscheiden, ob das größte Riff der Welt als gefährdete Naturstätte eingestuft wird. Die Regierung in Canberra hat in den vergangenen Wochen alles versucht, um dies zu verhindern. Sie fürchtet einen schweren Imageschaden für das wirtschaftlich wichtige Naturwunder.
Australien hat deshalb einen Änderungsvorschlag zu dem vorgesehenen Text eingebracht, der von 12 der 21 Mitgliedstaaten des Welterbekomitees unterstützt wird, wie aus einem Dokument der UNESCO hervorgeht. Unter anderem wird der Vorstoß von Mali, Ungarn, Äthiopien und Spanien gebilligt. Das Thema würde dann erst bei der UNESCO-Sitzung im übernächsten Jahr erneut behandelt. "Die Abstimmung steht jedoch noch aus, und es bleibt abzuwarten, ob weitere Änderungen vorgeschlagen werden und Australiens Vorschlag tatsächlich gebilligt wird", schrieb die Zeitung "Sydney Morning Herald" am Mittwoch. Australien gilt selbst als schwerer Klimasünder und ist der größte Kohleexporteur der Welt.
Auf dieser Liste zu stehen war bis vor Corona ohnehin meistens mehr Fluch als Segen. Außerdem ist es schon hinterfragenswert, ob es wirklich sinnvoll ist die Stadtentwicklung nur wegen der UNESCO zu stoppen. Ist es zielführend aus den anerkannten Innenstädten so eine Art Freilichtmuseum ohne weitere Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen, nur um Menschen von der anderen Seite der Erdkugel ein Fotomotiv zu bieten?
Oje, diese „Entwickler“ , kommen mit Schubraupe und Betonmischer .
Man sieht: Die Unesco fackelt nicht lange rum mit Aberkennungen.
Wann ist Wien wegen dem Heumarkt dran?
Die Australier sollten lieber etwas tun, um das Great Barrier Reef effektiv zu schützen, anstatt seltsame Initiativen zu starten.
Ja, aber der Profit aus der Kohle-Verschiffung ist doch viel wichtiger als die paar Fischerl ...
Künftige Ausflugsziele sind eh demnächst eher der Weltraum , oderso.